
Nacho leidet unter fitter Abwehr
MADRID. Daniel Carvajal und Ferland Mendy auf den Außen, Éder Militão und David Alaba in der Mitte: Seit Mitte Oktober hat Carlo Ancelotti sie endlich, seine feste Abwehrkette – die er seitdem auch in aller Regel gemeinsam auftreten lässt, damit sich Militão und Alaba nicht mehr nur gegenseitig, sondern für eine erfolgreiche Gegenwart und Zukunft auch ihre jeweiligen Nebenmänner im Verbund besser aufeinander einstellen können.
Der bislang große Leidtragende: Nacho Fernández. Mit der Rückkehr der zuvor verletzten Carvajal und Mendy ist der 31-Jährige bei Real Madrid in das Abseits geraten. Sein magere Ausbeute seit der Wiederaufnahme des Vereinsfußballs nach den Länderspielen im Oktober: nur 29 Einsatzminuten bei sechs Pflichtspielen, die das weiße Ballett absolvierte.
Eine knappe halbe Stunde Einsatzzeit in sechs Spielen
Viermal saß Nacho nur auf der Bank, zweimal wurde er wenigstens noch eingewechselt – in der Champions League bei dem 2:1 gegen Shakhtar Donetsk für die letzten 27 Minuten, kürzlich bei dem 2:1 gegen Rayo Vallecano dann bloß in der Nachspielzeit für knappe zwei Minuten, um dann aber auf keinen einzigen Ballkontakt zu kommen.
Und das alles, obwohl der Madrilene in der Abwehr doch so flexibel einsetzbar ist wie kein anderer Akteur im Ensemble der Königlichen – das weiß auch Ancelotti. Weil in den ersten Wochen der laufenden Spielzeit immer mal wieder Carvajal, Marcelo und Mendy fehlten, war „Carletto“ glücklich darüber, sich auf Nacho verlassen zu können. Der Verteidiger kam in der Defensive sowohl auf den beiden Außenpositionen als auch im Zentrum zum Einsatz.
Ancelotti rotiert in Innenverteidigung noch nicht
Mit einer Ausnahme, als er angeschlagen passen musste, bestritt der Spanier in der Primera División bis Anfang Oktober alle sieben Partien über jeweils 90 Minuten, ebenso die ersten beiden Gruppenspiele in der Champions-League-Vorrunde. Eine Rolle, die für ihn nicht neu war, schließlich hatte er in der Rückrunde der vergangenen Saison unter Zinédine Zidane bereits unzählige Male durchgespielt.
Mit dem Clásico beim FC Barcelona am 24. Oktober begann Nacho dann jedoch ungewollt, nur noch das fünfte Rad am Wagen zu sein, kaum noch eine Rolle zu spielen – obwohl Real momentan kaum einmal nicht auch unter der Woche im Einsatz ist. Gerade in der Abwehrmitte, in der Nacho sich primär sieht, verzichtet Ancelotti aber bislang auf Rotationen.
Nacho bezeichnete sich öffentlich als Stammspieler
Kurios und bitter zugleich: Nur wenige Tage vor seinem bis heute letzten Startelf-Einsatz hatte Nacho bei einer Pressekonferenz kein Problem damit, die Bezeichnung des Stammspielers öffentlich zu unterschreiben. „Wenn man es sich vom Anfang der Saison bis jetzt anschaut, denke ich schon, dass ich einer bin. Aber es gab in der Defensive auch viele Ausfälle, vor allem auf den Außenverteidigerpositionen. Mein Ziel ist natürlich, so viele Spiele zu machen wie möglich und um meinen Platz in der Mitte zu kämpfen“, so der mittlerweile nach Marcelo und Karim Benzema schon dritte Kapitän der Mannschaft.
Ein Plan, der aktuell nicht aufgeht. Ob der Re-Start nach jetzigen Unterbrechung durch die Nationalmannschaften für ihn wieder rosiger wird?
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