
Asensio überzeugt im Pokal als Rechtsaußen
MADRID. Es läuft die 33. Minute in Real Madrids Copa-del-Rey-Partie gegen UD Melilla: Marco Asensio bekommt auf dem rechten Flügel den Ball, läuft mit immer höherem Tempo Richtung gegnerisches Tor, orientiert sich mehr und mehr in die Mitte, legt sich das runde Leder auf den linken Fuß und lässt es im Netz zappeln.
Bei dem 6:1-Schützenfest gegen den spanischen Drittligisten lieferte der Spanier womöglich einen Vorgeschmack auf das, was bald zur Normalität wird. Agierte Asensio während seiner nun etwas mehr als zwei Jahre bei den Königlichen nahezu stets auf dem linken Flügel, könnte er jetzt die Seite wechseln – dauerhaft. Und aus eigenem Interesse heraus.
„Auf der rechten Seite kann ich am effektivsten sein“
„Auf der rechten Seite oder im Zentrum kann ich am effektivsten sein“, sagte das Offensiv-Juwel der Sportzeitung MARCA: „Ich habe auch schon auf der linken Seite meine Leistungen gezeigt, aber die Leute fordern, dass man entscheidender ist, was die Tore betrifft. Das ist das Wichtigste. Wenn ich mehr über den rechten Flügel oder das Zentrum komme, dann werde ich mehr Chancen haben, entscheidender zu sein.“

Gegen Underdog Melilla hat er das eindrucksvoll demonstriert. Asensio wirbelte nicht nur in jener 33. Minute auf dem rechten Flügel, sondern über die komplette Distanz. Von dort kommend erhöhte er den Spielstand zwei Minuten nach Reals erstmaliger Führung auf 2:0.
Ein Positionswechsel, der sich augenscheinlich früh bewährt macht – wobei die Nummer 20, vier Tore und vier Vorlagen in 21 Einsätzen, auch im Laufe der zurückliegenden Wochen schon gelegentlich über die rechte Seite gekommen war. Zum Beispiel beim 1:0 in der Primera División gegen Real Valladolid, als Asensio und Gareth Bale rochierten.
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Bale unter Solari vorwiegend Linksaußen
Der Waliser kommt unter Cheftrainer Santiago Solari vorwiegend als Linksaußen zum Einsatz. Cristiano Ronaldos Abgang und Julen Lopeteguis Entlassung haben es möglich gemacht. Die Zange komplettierte zuletzt in der Regel aber nicht Asensio, sondern Lucas Vázquez. Solari ließ den 27-Jährigen in fünf von acht Pflichtspielen von Anfang an mitwirken.
Mit seiner ansteigenden Formkurve könnte Asensio ihn jetzt aber verdrängen, um über kurz oder lang zu so etwas wie dem Arjen Robben von Real Madrid zu avancieren: Ball bekommen, nach innen ziehen, mit dem linken Fuß abschließen. Dann wird auch sein umstrittenes Interview, in dem er sämtliche Verantwortung für die letzte große Krise den erfahreneren Profis zuschob, in Vergessenheit geraten…
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