
Startelf
Thibaut Courtois
Der Beliger ist seit Monaten eine Bank im königlichen Tor und zugleich ein Garant dafür, dass die Blancos auch in einer stürmischen Anfangsphase der Saison in LaLiga voll auf Kurs sind und in der Königsklasse noch nicht Schiffsbruch erlitten haben. Gegen die “Elf vom Niederrhein” konnte sich Courtois zwar nur selten auszeichnen – so war der 28-Jährige an beiden Thuram-Treffern schuldlos – nach gut einer Stunde Spielzeit hielt er die Blancos mit einer Glanzparade gegen Alassane Pléa in Weltklasse-Manier in der Partie. Andernfalls wäre der Rekordsieger vermutlich mit zwei Pleiten in Serie in die Champions League gestartet. REAL TOTAL-Note: 3.
Lucas Vázquez
Da mit Dani Carvajal, Álvaro Odriozola und Nacho weiterhin drei etablierte Rechtsverteidiger ausfielen, agierte der “heimliche Clásico-Held” erneut auf der Außenverteidigerposition. Anders als gegen den FC Barcelona erwischte einer von Zidanes Lieblingsschülern zwar keinen hervorragenden Tag – eine klasse Hereingabe für Karim Benezma (16.) und weitere ordentliche Szenen in Durchgang eins sowie eine bemühte Schlussphase waren Ausdruck einer beherzten Leistung des gelernten Offensivakteurs. 114 Ballkontakte, bei einer 88-prozentigen Passquote und drei Key-Pässen unterstreichen die ordentliche Leistung des oftmals kritisierten Spaniers, auch wenn noch lange nicht alles gelang. REAL TOTAL-Note: 3,5.
Sergio Ramos
Ließ er sich vor dem 0:1 von Pléa zu einfach übertölpeln, war Ramos insbesondere in der Schlussphase darum bemüht, das drohende Debakel von zwei Pleiten zum Königsklassenauftakt mit einer positiven Körpersprache doch noch abzuwenden – mit Erfolg! So legte der “Capitán” das Leder nach einer Halbfeld-Flanke von Luka Modrić kurz vor Schluss mustergültig auf Casemiro quer, der wenig Mühe hatte, den Rückstand zu egalisieren. Zwar avancierte “SR4” anders als im Cláscio nicht zum direkten Matchwinner, unterstrich seine Bedeutung für diese Mannschaft allerdings erneut auf eindrucksvolle Art und Weise. REAL TOTAL-Note: 3,5.
Raphaël Varane
Nachdem der französische Weltmeister in Durchgang eins noch einen guten Auftritt erwischte – beim 0:1 hatte er als vorletztes Glied einer Unglücks-Kette schlichtweg Pech, dass ihm das Leder durch die Beine rollte, ansonsten entschied er den Großteil der Duelle souverän für sich und konnte durch geschicktes Stellungsspiel unter anderem eine Riesenchance von Pléa unterbinden – nahm sein Konzentrations-Level im Verlauf der Partie zunehmend ab. 105 Ballkontakte bei einer Passquote von fast 92 Prozent lesen sich zwar gut, in den Defensivzweikämpfen (etwa gegen Stindl zu Beginn der Schlussphase) agierte der 27-Jährige aber fast schon fahrig, kein Tackling gelang. REAL TOTAL-Note: 4.
Ferland Mendy
Ohne Zweifel einer der schwächeren Auftritte des Franzosen! Defensiv schien Mendy nicht immer Herr der Lage zu sein, im Offensivspiel blieb der Linksverteidiger trotz 103 Ballaktionen komplett blass. Kaum einmal gelang es ihm, das Spiel durch ein beherztes Andribbeln oder ein gezieltes Hinterlaufen anzukurbeln – gefährliche Hereingaben waren im Spiel des 25-Jährigen an diesem Abend leider Fehlanzeige. REAL TOTAL-Note: 4,5.
Federico Valverde
Wenige Tage nach seiner guten Leistung gegen den FC Barcelona präsentierte sich der Uruguayer zwar nicht in Gala-Form, wusste gegen mitunter tief verteidigende Gladbacher aber dennoch phasenweise zu überzeugen. Die Hereingabe vor Benzemas Anschlusstreffer, einige beherzte Tempowechsel, ein starker Pass auf Asensio vor dessen Großchance (38.) und auf Vinícius (50.) sowie das Bemühen, offensiv und defensiv Präsenz auszustrahlen, ergeben einen ordentlichen Gesamteindruck, wenngleich “Fede” ein wenig die nötige Spritzigkeit zu fehlen schien. REAL TOTAL-Note: 3,5.
Casemiro
Seine Rettungsaktion gegen Christoph Kramer (54.) auf der einen und der Last-Minute-Ausgleichstreffer sowie der Kopfball-Assist vor dem 1:2 auf der anderen Seite verdeutlichen ein weiteres Mal die enorme Wichtigkeit des Brasilianers in beiden Strafräumen. Zudem legte er eine fast 95-prozentige Passquote auf den Rasen (Top-Wert!) und präsentierte sich somit deutlich konzentrierter als noch gegen Donetsk. Dass aber auch einem Weltklasse-Abräumer wie Casemiro nach der extrem kurzen Sommervorbereitung noch die nötige Spritzigkeit zu fehlen scheint, wurde in einigen Kontersituationen deutlich, in denen der 28-Jährige ungewohnt wenig Aggressivität an den Tag legte und mitunter keinen Zugriff auf das Gladbacher (Umschalt)Spiel bekam. REAL TOTAL-Note: 2,5.
Toni Kroos (bis 71. Minute)
Nach der beeindruckenden Clásico-Leistung erwischte der deutsche Nationalspieler einen größtenteils gebrauchten Abend: So brachte der 30-Jährige zwar einige vernünftige Standards sowie einen guten Abschluss, mit dem er Gladbachs Keeper Yann Sommer in der 29. Spielminute eine Top-Parade abverlangte, zustande – defensiv agierte Kroos aber abermals größtenteils passiv und leitete durch einen unkonzentriert gespielten Pass den 0:1-Rückstand ein. Wie so vielen seiner Teamkollegen war auch dem Deutschen der letzte Siegeswille nicht anzusehen. REAL TOTAL-Note: 4,5.
Marco Asensio (bis 84. Minute)
Einer der besseren Auftritte des Hoffnungsträgers: Im Borussia-Park wirbelte Asensio vornehmlich auf der rechten Angriffsseite und kurbelte Reals Offensive sowohl mit sehenswerte Solo-Läufen (22.) oder brandgefährlichen Abschlüssen (fünf insgesamt) inklusive Alu-Treffern (38., 46.) immer wieder an. Einziges Manko: Der 24-Jährige belohnte sich nicht mit einem Treffer. REAL TOTAL-Note: 2,5.
Karim Benzema
Wie wichtige der Torjäger für die Blancos ist, stellte er in der 87. Spielminute erneut unter Beweis, als er die Kugel nach einer von Casemiro perfekt quergelegten Valverde-Flanke artistisch in die Gladbacher Maschen bugsierte. Abgesehen von der Körperbeherrschung in Perfektion steuerte Benzema noch einen weiteren Top-Abschluss (16.) sowie eine hervorragende Hereingabe vor Hazards Großchance (74.) – einer von fünf Key-Pässen – zum Spiel des Rekord-Champions bei. REAL TOTAL-Note: 3.
Vinícius Júnior (bis 70. Minute)
Konstant inkonstant: Das fasst die Leistungen des Brasilianers im königlichen Dress vermutlich treffend zusammen. In Mönchengladbach offenbarte der hochveranlagte Außenspieler abermals Probleme in der Entscheidungsfindung sowie ein noch nicht optimal ausgeprägtes Torjäger-Gen. Die beste Chance vergab der 20-Jährige kurz nach dem Seitenwechsel, als er das Leder aus etwa 14 Metern nach einer gut getimten Valverde-Hereingabe neben das Tor setzte. REAL TOTAL-Note: 4,5.
Einwechselspieler
Luka Modrić (ab 71. Minute)
Als der 35-Jährige den Rasen betrat, gewann das Spiel der Königlichen nicht nur merklich an Struktur, sondern nahm zudem noch einmal ordentlich an Fahrt auf. Insbesondere durch die perfekt geschlagene Flanke aus dem Halbfeld, die in Casemiros Ausgleichstreffer mündete, nahm der Kroate auch von der Bank kommend entscheidenden Einfluss auf das Real-Spiel. REAL TOTAL-Note: 3.
Eden Hazard (ab 70. Minute)
Der Belgier hätte beim Debüt direkt zum Matchwinner avancieren können, vergab kurz nach seiner Einwechslung nach Benzema-Vorarbeit jedoch freistehend (74.). Anschließend hatte der Flügelspieler keine nennenswerte Aktion mehr. REAL TOTAL-Note: 4.
Rodrygo Goes (ab 84. Minute)
Wie schon im Clásico ersetzte der junge Brasilianer Asensio in der Schlussphase. Zwar war der 19-Jährige bemüht, aktiv am Spiel teilzunehmen, nennenswerte Aktionen brachte er aber nicht auf den Rasen. Keine Bewertung.
Trainer
Zinédine Zidane
Nach dem umjubelten Clásico-Sieg hätte der Franzose seinen Kritikern noch stärker den Wind aus den Segeln nehmen können, tat er in Mönchengladbach aber nur bedingt. Zwar egalisierte sein Team, wie schon viele Male zuvor, erneut einen Rückstand – die in der Gesamtbetrachtung wenig ausbalancierte Leistung trübt die Freude des späten Ausgleichs jedoch ein wenig. Insbesondere in puncto defensivem Umschaltverhalten muss der Meistertrainer ansetzen, will er um die ganz großen Titel mitspielen und sich nicht frühzeitig aus der Königsklasse verabschieden. REAL TOTAL-Note: 4.
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