
Startelf
Thibaut Courtois
Er konnte einem fast Leid tun. Musste insgesamt dreimal hinter sich greifen – wenngleich nur ein Treffer wirklich zählte – und wurde jedes Mal aufs Neue von seinen Vorderleuten komplett im Stich gelassen. Ansonsten kaum geprüft. Beim Herausspielen mit gewohnter Streuung bei den langen Bällen. REAL TOTAL-Note: 3,5.
Álvaro Odriozola
Der Carvajal-Vertreter erwischte einen rabenschwarzen ersten Durchgang: Defensiv – auch bedingt durch mangelhafte Unterstützung von den vorderen Positionen – phasenweise komplett von der Rolle und mit enormen Problemen im Stellungsspiel, wobei der naiv versuchte Elfmeter insgesamt nur den unrühmlichen Höhepunkt einer gegen den Ball extrem schwachen Leistung bildete. Und auch im Spiel nach vorne zunächst komplett wirkungslos und mit massenhaft missglückten Dribblings und Fehlpässen. Nach der Pause defensiv deutlich stabiler und auch nach vorne mit mehr Durchschlagskraft bei seinen Vorstößen, wodurch er unter anderem den Elfmeter zum 2:1 herausholte und einige gefährliche Angriffe einleitete. In der Gesamtbetrachtung allerdings kein allzu guter Auftritt. REAL TOTAL-Note: 4,5.
Nacho Fernández
Den Nacho der letzten zwei Jahre, man sucht ihn diese Saison irgendwie vergeblich. Zeichnete sich der Canterano sonst vor allem durch seine starke Antizipation und Kompromisslosigkeit im Zweikampf aus, kommt Reals Defensiv-Allrounder in diesen Wochen zu oft den entscheidenden Schritt zu spät und hat immer wieder mit großen Problemen beim Stellungsspiel zu kämpfen. Auch gegen Valladolid wirkte der 29-Jährige in vielen Szenen alles andere als sattelfest und reagierte öfters nur, als dass er agierte und – wie von ihm gewohnt – aktiv und vorausschauend verteidigte. Immerhin indirekt an der Entstehung des 1:1 beteiligt, als er Masip entscheidend bedrängte. REAL TOTAL-Note: 4,5.
Raphaël Varane
Einer der wenigen Akteure der Normalform erreichte. Der Franzose erwies sich wiederholt als der letzte Retter in vielen brenzligen Situationen und konnte einige aussichtsreiche Angriffe Valladolids gerade noch so entschärfen. Stark und präsent im Zweikampf, mit gutem Stellungsspiel und sicher im Aufbau gab der Franzose, im Gegensatz zum Großteil seiner defensiven Kollegen wenig Anlass zum Tadel. Beim 1:1 in bester Torjäger-Manier per Abstauber erfolgreich. REAL TOTAL-Note: 3.
Sergio Reguilón
Der hochgelobte Youngster schien den anstrengenden letzten Wochen ein wenig Tribut zollen zu müssen. Offensiv gewohnt eher zurückhaltend und mit wenig entscheidenden Impulsen, offenbarte der Canterano diesmal auch defensiv die eine oder andere Schwäche. Ein zu kurz abgewehrter Ball hier, ein entscheidend verlorener Zweikampf da – im Vergleich zu seinen starken Darbietungen im Clásico ließ sich der Linksfuß diesmal erstaunlich oft überrumpeln. Was man einem jungen Spieler nach diesem Pensum allerdings auch mal zugestehen darf. REAL TOTAL-Note: 4,5.
Luka Modrić
Auch wenn nicht immer alles gelingt: Wie sich der Kroate für das Team aufopfert und versucht, das Ruder herumzureißen, ist aller Ehren wert. Man merkt dem Routinier das kräftezehrende letzte Jahr zwar immer noch an, dennoch sorgte Modrić an diesem Abend wenigstens für ein paar offensive Impulse. Immer anspielbar, permanent in Bewegung und mit einigen Läufen hinter die Abwehr sorgte der 33-Jährige zumindest für ein bisschen Tiefe im Spiel, was den Blancos in der ersten Hälfte eigentlich komplett abging. In einer weitestgehend ideen- und espritlosen Mittelfeldabteilung der mit Abstand auffälligste Akteur. Belohnte sich am Ende endlich mal mit einem Treffer. REAL TOTAL-Note: 2,5.
Casemiro
Aktuell ein Schatten seiner selbst. Im Spiel gegen den Ball ohne klare Rolle und teils völlig indisponiert in den Zweikämpfen, bekam der Brasilianer das Zentrum gemeinsam mit Partner Kroos lange Zeit überhaupt nicht in den Griff. Im direkten Zweikampf sehr pomadig und oftmals mit vermeidbaren Fouls. Offensiv ohne jegliche Bindung zum Spiel und den bekannten Problemen bei der Positionierung. Die Art und Weise des Zustandekommens seiner Gelb-Roten Karte passte am Ende ins Bild eines vollkommen gebrauchten Abends. REAL TOTAL-Note: 6.
Toni Kroos
Warum der Greifswalder erneut von Beginn an auflief, obwohl er – wie er zuletzt übrigens selbst anklingen ließ – komplett überspielt wirkt? Kroos geht aktuell all das ab, was ihn über die letzten Jahre auszeichnete und zu einem der besten zentralen Mittelfeldspieler der Welt machte: Handlungsschnelligkeit, technische Finesse und Präzision. Vor allem in Hälfte eins wirkte die Nummer 8 extrem kraft- und antriebslos und agierte abermals ungewohnt fahrig im Passspiel. Dass der deutsche Nationalspieler dringend eine Pause braucht, können auch ein solider zweiter Durchgang sowie die Torvorlage zum 3:1 nicht übertünchen. REAL TOTAL-Note: 5.
Daniel Ceballos
Musste auf ungewohnter Position am linken Flügel aushelfen und machte das beste aus der Situation. Zwar war dem Iberer oft anzumerken, dass er nicht der geborene Außenspieler ist und vor allem in puncto Schnelligkeit nicht die Idealbesetzung darstellt, dennoch schaffte er es durch kluge Läufe in die Halbräume und vereinzelten Schnittstellenpässen zumindest ansatzweise Torgefahr auszustrahlen. Selbst wenn am Ende nicht alles gelang, kann man dem Andalusier hinsichtlich Bemühen und (defensivem) Einsatz wenig vorwerfen. REAL TOTAL-Note: 3.
Marco Asensio
Er war bemüht, er war umtriebig – doch so wirklich durchschlagenden Erfolg hatte der Mallorquiner an diesem Abend nicht. Was womöglich auch daran lag, dass er zwei verschiedene Rollen ausfüllen musste: In Ballbesitz agierte Asensio mehr oder weniger als Freigeist hinter Benzema, gegen den Ball musste er am rechten Flügel aushelfen. In beiden Rollen fand sich der Linksfuß nur bedingt zurecht und war gefühlt mehr mit sich selbst als dem Spielgeschehen beschäftigt. Da ist es auch schwer, dem ganzen entscheidende Impulse zu verleihen. REAL TOTAL-Note: 4.
Karim Benzema
So groß die (berechtigte) Kritik am Franzosen in der letzten Wochen auch war, umso angebrachter ist an dieser Stelle ein Sonderlob. Obwohl die Königlichen aufgrund der insgesamt schleierhaften taktischen Ausrichtung überwiegend völlig planlos im Spiel nach vorne agierten und Reals heutiger Kapitän quasi keinerlei Unterstützung im Vorwärtsgang erhielt, schaffte er es an diesem Abend auf drei Scorerpunkte zu kommen. Dass beide Treffer dabei aus Standardsituationen resultierten, spielt eine untergeordnete Rolle. Denn ohne Benzemas Umtriebigkeit und Spielfreude hätte man offensiv abermals keinen wirklichen Stich gesetzt. Aktuell der einzige offensive Fixpunkt, der das Team irgendwie am Leben hält. REAL TOTAL-Note: 1,5.
Einwechselspieler
Federico Valverde (ab 73. Minute)
Zeigte in der kurzen Zeit abermals tolle Ansätze. Mit seiner Mischung aus Athletik und Spielwitz könnte der Uruguayer in Zukunft ein wichtiges Puzzleteil werden. Keine Bewertung.
Marcelo (ab 88. Minute)
Es wirkte tatsächlich ein wenig grotesk, den Brasilianer bei diesem Spielstand zwei Minuten vor Schluss einzuwechseln. Keine Bewertung.
Jesús Vallejo (ab 88. Minute)
Mit seinen ersten Minuten unter Solari. Keine Bewertung.
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