Einzelkritik

Noten zum 30. Spieltag: Asensio brilliant, Camavinga unermüdlich

Zum vierten Mal in Folge gewinnt Real Madrid mit 2:0. Gegen RC Celta glänzt aber nicht nur Torschütze Marco Asensio, auch Eduardo Camavinga wusste zu glänzen, wohingegen Karim Benzema etwas unterging.

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Marco Asensio, Eduardo Camavinga
Marco Asensio und Eduardo Camavinga stachen gegen Celta Vigo heraus – Fotos: Getty Images

Startelf

Thibaut Courtois

Zum vierten Mal in Folge hielt der Belgier seinen Kasten sauber, beim 2:0 gegen Celta Vigo mit besonders wenig Aufwand. Von insgesamt drei Situationen, in denen der Keeper aktiv werden musste, war lediglich ein Angriff gefährlich. Aus spitzem Winkel versuchte Iago Aspas einzunetzen, doch Courtois machte sich groß und fing den Ball souverän ab. Ansonsten ein Abend ohne Arbeit für Reals Hintermann. REAL TOTAL-Note: 2,5.

Nacho Fernández

Obwohl die meisten Offensivaktionen, wie so oft, über Vinícius Júniors linke Seite liefen, brachte sich Nacho auf der rechten Seite durchaus engagiert ins Angriffsspiel ein und versuchte den Sturm vor allem mit Flanken in Szene zu setzen. Der Spanier lieferte außerdem zwei Key-Pässe bei einer Passgenauigkeit von  95 Prozent (63 von 66 Pässen). Zwar verlor der Verteidiger auch sechs Mal den Ball, doch trug insgesamt zur Dynamik des Spiels bei. REAL TOTAL-Note: 2,5.

Éder Militão

Wenig gefordert durch die Celta-Offensive, setzte sich der Brasilianer stattdessen vorn in Szene. Nach Ecke von Marco Asensio stürmte er in Sergio-Ramos-Manier aus dem Rückraum heran, sprang höher als alle Gegenspieler und setzte die Kugel per Kopf perfekt ins linke untere Eck – sein siebtes Saisontor, das fünfte in LaLiga, kein anderer Verteidiger hat mehr. Von sieben langen Bällen ins vordere Drittel kamen sechs an. REAL TOTAL-Note: 2.

Antonio Rüdiger

Ebenso wie sein Nebenmann hatte auch Antonio Rüdiger mit wenigen Herausforderungen zu kämpfen, schaffte es diesmal aber auch nicht, sich anderweitig in Szene zu setzen. Ein Torschuss steht auch auf der Liste des Deutschen, doch ging von diesem keine Gefahr aus. Stattdessen hätte ein Fehlpass in der eigenen Hälfte zur Top-Chance für Celtas Iago Aspas werden können. Seine Pass-Quote von 95 Prozent und die vier von vier angekommenen langen Pässe sprechen hingegen für eine insgesamt zufriedenstellende Leistung. REAL TOTAL-Note: 3.

Eduardo Camavinga

Neben Marco Asensio der beste Mann auf dem Platz. Sowohl offensiv als auf defensiv zeigte der 20-Jährige eine durchweg überzeugende Leistung: hinten mit der nötigen Aggressivität und fast immer dem richtigen Timing und vorne im perfekten Zusammenspiel mit Vinícius Júnior, den er ein ums andere Mal mit perfekten Pässen bediente. Mit 113 Ballkontakten hat er in dieser Partie die meisten und von seinen 76 Pässen kamen 70 und damit ganze 92 Prozent beim eigenen Mann an. Glanzleistung! Dazu die Balleroberung vorm 1:0. REAL TOTAL-Note: 1.

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Federico Valverde

Der Uruguayer ging gegen Celta ein bisschen unter. Weder fiel er mit seinen Aktionen negativ auf, noch besonders positiv. Der eine oder andere Fehlpass schlich sich zwischendurch ein, doch mit wenig Auswirkung auf das Spielgeschehen. Dafür konnte er in drei Aktionen gut klären. Im Angriff fehlte diesmal ein wenig der Zug nach vorn, weshalb der Mittelfeldspieler auch während der gesamten 90 Minuten nicht zum Abschluss kam. REAL TOTAL-Note: 3.

Aurélien Tchouaméni

Der Youngster zeigte sich sehr aufmerksam und bissig. Von zehn Zweikampfduellen konnte er sechs für sich entscheiden (davon zwei Kopfballduelle) und glänzte außerdem mit einigen Ballgewinnen und guten Pässen in die Tiefe, von denen auch bei ihm ganze 95 Prozent ankamen. REAL TOTAL-Note: 2.

Daniel Ceballos (bis zur 81. Minute)

Mal wieder hat der 26-Jährige bewiesen, warum er für Real Madrid so wertvoll ist. Ein Großteil der Angriffe gingen vom Mittelfeldakteur aus. Im Zusammenspiel mit vor allem Vinícius brachte er der Partie die nötige Dynamik und Schnelligkeit. Der Treffer zum 1:0 (42.) startete bei Ceballos, der den Brasilianer mit einem überragenden Steckpass bediente. Einziger Wehrmutstropfen: Nach einem Ballverlust aus Unkonzentriertheit (45+1.) beging er ein taktisches Foul und wird aufgrund seiner fünften Gelben Karte gegen Girona fehlen. REAL TOTAL-Note: 1,5.

Marco Asensio (bis zur 76. Minute)

Man of the Match! Der Spanier gab von Anfang an Vollgas und sprühte vor Spielfreude und Kreativität. Kurz vor der ersten Halbzeit (42.) durfte er sich dann mit dem Treffer zum 1:0 belohnen und legte kurz nach der Pause das 2:0 mit seiner Ecke vor. Insgesamt verbucht der Spanier vier Torschüsse und glänzte mit sechs Key-Pässen. Sein achtes Tor im Jahr 2023 – kein Spanier hat mehr – bestätigt eindeutig die enorme Leistungssteigerung seit der WM. REAL TOTAL-Note: 1.

Karim Benzema

Der Starstürmer überließ das Feld diesmal seinen Kollegen, wenn auch wahrscheinlich ungewollt. Nach einigen torreichen Spielen in den letzten Wochen war das Glück gegen den Tabellenzwölften in LaLiga nicht auf der Seite des Franzosen. Drei Schüsse gingen neben den Kasten, ein Freistoß landete in der Mauer (31.) und sein einziger Torschuss war ein Kopfball ins kurze Eck, den Keeper Iván Villar parieren konnte. Allerdings spricht auch seine Passquote von 89 Prozent (41 von 46) für eine gewisse Ruhe und Stabilität im Spiel – auch ohne Tore. REAL TOTAL-Note: 3,5.

Vinícius Júnior (bis zur 81. Minute)

Der Wirbelwind auf der linken Außenbahn hatte auch gegen Celta wieder Spaß daran, seine Gegenspieler ordentlich herauszufordern. Das hatte nicht selten Ballverluste zur Folge, da der Brasilianer beim Dribbling sehr oft hängenblieb – nämlich bei 15 Versuchen sechs Mal. Doch kamen auch unzählige Pässe im Strafraum beim eigenen Mitspieler an und so auch die Vorlage zum 1:0 für Asensio. Wieder einmal war Reals Nummer 20 der größte Unruheherd im Spiel. REAL TOTAL-Note: 2.

Einwechselspieler

Lucas Vázquez (ab 76. Minute)

In 15 Minuten bot sich für Lucas Vázquez keine Möglichkeit mehr, dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken. Der Galicier versuchte sich an einem Torschuss (89.) verlor dafür aber auch kurz darauf den Ball in der Nähe des eigenen Strafraums (90.). Ohne Bewertung

Luka Modrić (ab 81. Minute)

Wie immer sofort präsent und beteiligt an der ein oder anderen Ballstafette, aber auch hier fehlte die Zeit, um wirklich Einfluss zu nehmen. Ohne Bewertung.

Rodrygo Goes (ab 81. Minute)

Der Stürmer bemühte sich sofort, in der Offensive in Erscheinung zu treten, doch konnte sich in so kurzer Zeit nicht mit einem Treffer belohnen. Ohne Bewertung.

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Trainer

Carlo Ancelotti

Auch für den Trainer war es insgesamt ein recht ruhiger Abend. Nur einmal in Halbzeit zwei wies der Italiener sein Team von der Seitenlinie aus zurecht, da für einen Moment die Intensität nachließ. Seine Wechsel nahm er diesmal später als sonst vor, da die Mannschaft so von Anfang an gut harmonierte. Rodrygo allerdings hätte Reals Coach durchaus eher bringen können oder direkt von Beginn an spielen lassen. REAL TOTAL-Note: 2.

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Kommentare
Was dieser Camavinga mit seinen 20 Jahren anstellt, ist der pure Wahnsinn! Ich habe selten einen (jungen) Spieler beobachtet, der so viel zu bieten hat und das in den meisten Belangen auf (beinahe) Weltklasse Niveau. Wenn er es jetzt noch schafft, die volle Konzentration über 90 Minuten zu behalten, dann sehe ich weder einen Musiala, Bellingham noch Gavi (der sowieso nicht) vor ihm. Einzig Pedri ist natürlich auch ein Hochtalentierter, der aber von Verletzungen (leider sagt mein Fussballherz) geplagt ist. Weiter so Camavinga!
 
Zeigt auch, das Carlo gerade vor und nach der Wm viele Fehler gemacht hat.Es geht doch, ein Asensio blüht auf, cebe und tchou darf man auch bringen, rotation läuft doch.
Diese sture Festhalten an den immer gleichen 11 hat viele punkte gekostet.schade
 
Camavinga schafft es, den Vergleich zwischen Royston Drenthe und Roberto Carlos zu legitimieren. Frisur wie der eine, Power wie der andere. Ich behaupte, man wird keinen besseren jungen LV finden als unsere Nummer 12. Dagegen sah der junge Marcelo hoffnungslos überfordert aus. Hoffe, Eduardo und Carlo freunden sich mit der Position an, dann hat man hier, gemeinsam mit Fran Garcia, über Jahre hinweg keinen Handlungsbedarf.
 
Zumal das Mittelfeldtrio Ceballos, Tchouameni, Valverde gut funktioniert. Mit Camavinga als dauerhafte LV-Lösing würde auch ein Bellingham Sinn machen.
Camavinga schafft es, den Vergleich zwischen Royston Drenthe und Roberto Carlos zu legitimieren. Frisur wie der eine, Power wie der andere. Ich behaupte, man wird keinen besseren jungen LV finden als unsere Nummer 12. Dagegen sah der junge Marcelo hoffnungslos überfordert aus. Hoffe, Eduardo und Carlo freunden sich mit der Position an, dann hat man hier, gemeinsam mit Fran Garcia, über Jahre hinweg keinen Handlungsbedarf.
 
Was dieser Camavinga mit seinen 20 Jahren anstellt, ist der pure Wahnsinn! Ich habe selten einen (jungen) Spieler beobachtet, der so viel zu bieten hat und das in den meisten Belangen auf (beinahe) Weltklasse Niveau. Wenn er es jetzt noch schafft, die volle Konzentration über 90 Minuten zu behalten, dann sehe ich weder einen Musiala, Bellingham noch Gavi (der sowieso nicht) vor ihm. Einzig Pedri ist natürlich auch ein Hochtalentierter, der aber von Verletzungen (leider sagt mein Fussballherz) geplagt ist. Weiter so Camavinga!

Ich sehe Camavinga jetzt auch einfach über Pedri.

Weil Camavinga einfach offensiv und defensiv kann.
 
Ich sehe Camavinga jetzt auch einfach über Pedri.

Weil Camavinga einfach offensiv und defensiv kann.

Cama war schon immer besser. Gleich kommt aber bestimmt der selbst ernannte neutrale „Fan“, der seltsamerweise alles nur pro Barca und contra Real Madrid schreibt, und wird dir erklären, dass Pedri doch viel besser sei, weil er diesen Young Award hineingeschoben bekommen hat.
 
Ich sehe Camavinga jetzt auch einfach über Pedri.

Weil Camavinga einfach offensiv und defensiv kann.

Cama war schon immer besser. Gleich kommt aber bestimmt der selbst ernannte neutrale „Fan“, der seltsamerweise alles nur pro Barca und contra Real Madrid schreibt, und wird dir erklären, dass Pedri doch viel besser sei, weil er diesen Young Award hineingeschoben bekommen hat.

Die beiden kann man doch unmöglich objektiv vergleichen.

Pedri würd ich sofort nehmen, weil er unserem (zukünftigen) Mittelfeld ein neues Element geben könnte.

Gleichzeitig würde ich aber Camavinga niemals tauschen wollen gegen irgendeinen Spieler.
 

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