Einzelkritik

Noten zum Chelsea-Hinspiel: Kroos überragend, Vinícius unaufhaltsam

Mit einem 2:0-Hinspielsieg im Champions-League-Viertelfinale gegen den FC Chelsea verschafft sich Real Madrid ein gutes Polster für das Rückspiel am Dienstag. Gegen die Blues zeigte vor allem Toni Kross eine herausragende Leistung, auch Vinícus Júnior war in der Offensive kaum zu halten.

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collage kroos vinicius
Kroos und Vinícius ließen Chelsea kaum eine Chance – Foto: getty images

Startelf

Thibaut Courtois

Der Keeper bewahrte Real Madrid mit einer Glanzparade in der 23. Minute vor dem Rückstand. Ansonsten war der Belgier wenig gefordert, aber falls etwas auf sein Tor ging, strahlte er Sicherheit aus. Auch mit dem Ball am Fuß war er gut unterwegs und löste die wenigen Drucksituationen von Chelsea ohne Probleme. REAL TOTAL-Note: 2

Daniel Carvajal

In den wichtigen Wochen zeigt sich der 31-jährige in starker Form. Mit einer überragenden Flanke leitete er das 1:0 ein. Defensiv kaum gefordert, brachte er sich mit seiner unnötigen gelben Karte um eine bessere Bewertung. REAL TOTAL-Note: 2

Éder Militão

Im bisherigen Verlauf der Saison der beste Innenverteidiger der Königlichen, heute war er jedoch etwas schwächer als sein Nebenmann. Bei der Großchance von Sterling kam er im Zweikampf zu spät und hatte Glück, dass Courtois klasse parierte. Er holte sich kurz vor Schluss noch eine vermeidbare gelbe Karte ab. Ansonsten zeigte er defensiv eine ordentliche Leistung, war aber von der Chelsea-Offensive kaum gefordert. REAL TOTAL-Note: 2,5

David Alaba

Der Österreicher zeigte sich an diesem Abend von seiner besten Seite. Zwar ließ er sich bei der Chance von Joao Felix in der 3. Minute zu sehr rausziehen und öffnete den Portugiesen den Tiefenweg, im weiteren Spielverlauf zeigte er aber defensiv eine starke Perfomance und war auch offensiv auffällig per Freistoß und Kopfball. REAL TOTAL-Note: 1,5

Eduardo Camavinga (bis zur 71. Spielminute)

Camavinga spielte nach der frühen gelben Karte mit einem Handicap. Der 20-Jährige ging trotz der frühen Verwarnung in Tacklings, dort agierte er aber clever und entschied drei von drei Duellen für sich. Mit einer wichtigen Balleroberung leitete er das 1:0 ein. Trotzdem zeigte er defensiv immer mal wieder ein paar Stellungsfehler, diese bügelte er aber oft selbst wieder aus. Für den Spielaufbau war er als verkappter Spielmacher für die Königlichen sehr wichtig. REAL TOTAL-Note: 2

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Toni Kroos (bis zur 84. Spielminute)

Eine 94-prozentige Passquote ist für den Greifswalder Normalität, aber fünf von fünf gewonnenen Zweikämpfen zeugen auch von den starken Defensivqualitäten. Kroos diktierte und kontrollierte das Spielgeschehen der Blancos nach Belieben. Dazu der öffnende Pass zum 1:0 und der Pre-Assist beim 2:0, als er bei der kurz ausgeführten Ecke Vinícus freispielte. Daher bekam der Deutsche für seine Leistung in der 84. Minute Standing Ovations von den Fans. REAL TOTAL-Note: 1

Luka Modrić (bis zur 81. Spielminute)

In der Anfangsphase hatte der Kroate zwei ungewöhnliche Ballverluste, einer davon führte zu einer Torgelegenheit der Gäste. Aber mit zunehmender Spieldauer kontrollierte er mit Kroos und Valverde die Schaltzentrale. Modric hatte in der 50. Minute eine gute Gelegenheit mit einem Distanzschuss, der das Tor aber knapp verfehlte. Genauso wie sein Partner im Mittelfeld bekam er vom Bernabeú bei seiner Auswechselung stehende Ovationen. REAL TOTAL-Note: 1,5

Federico Valverde

Von seinen Problemen außerhalb des Feldes war beim 24-Jährigen auf dem Feld nichts zu merken. Immer wieder kurbelte er das Offensivspiel der Königlichen mit seinen Box-to-Box-Läufen an. Der Uruguayer eroberte kurz vor der Pause den Ball im Gegenpressing und kam selbst zum Abschluss – bei der Chance verpasste er es aber die offensive Überzahl auszuspielen und mehr aus der Chance zu machen. Mit starken 90 Ballaktionen hatte Fede die zweitmeisten im Team nach Kroos. REAL TOTAL-Note: 2

Rodrygo Goes (bis zur 71. Spielminute)

War in seinen Offensivaktionen oft etwas zu umständlich und unkonzentriert bei der Entscheidungsfindung. Es war trotzdem ein ordentliches Spiel von Rodrygo, der mit seinem starken Tiefenlauf die Rote Karte für Chilwell provozierte und dadurch den Königlichen einen Vorteil verschaffte. Im Laufduell gegen Koulibaly wäre etwas mehr drin gewesen, als er den kleinen Vorsprung gegenüber dem Senegalesen verspielte und so nicht die große Chance auf das 2:0 hatte. REAL TOTAL-Note: 2,5

Karim Benzema

Champions-League-Karim ist wieder da: Bei der Führung stand der Weltfußballer dort, wo eine Nummer 9 zu stehen hat. Der Weltfußballer ließ sich immer wieder aus dem Sturmzentrum fallen, um Räume für Vinícius oder Rodrygo zu schaffen, was auch an seinen 52 Ballaktionen deutlich wird. In den Offensivkombinationen war das Trio um Benzema oft jedoch etwas zu umständlich und hatte viele unnötige Abspiel- und Verständigungsprobleme. Kurz vor Spielende hatte Benzema das 3:0 auf dem Kopf, als Kepa den Ball auf den Kopf legte, jedoch war er in dieser Situation zu überrascht. REAL TOTAL-Note: 2

Vinícus Júnior

Vinícus Júnior knöpfte an seine überragende Form an und war ein ständiger Gefahrenherd für die Abwehr der Blues. Er leitete mit seinem überragenden Laufweg und anspruchsvollen Abschluss das 1:0 ein. In der 26. Minute vergab der Flügelflitzer eine gute Chance, als er an Kepa scheiterte. Er stellte Reece James und Co. ständig vor Probleme und leitete gefühlt jede Torchance der Königlichen ein. In dieser Form ist er für jeden Verteidiger kaum zu stoppen. Auch beim Endstand hatte der Brasilianer seine Füße im Spiel und bereitete den Treffer durch Marco Asensio vor. Macht: zwei Assists und REAL TOTAL-Note: 1,5

Einwechselspieler

Marco Asensio (ab 71. Minute)

Trotz zwei sehr starker Auftritte nahm der Mallorquiner erstmal auf der Bank Platz, aber keine zwei Minuten nach seiner Einwechslung stach der Joker. Er hatte noch einen weiteren guten Abschluss, der knapp am Tor vorbeiging. In dieser Form ist Marco Asensio eine Bereicherung für die Offensive Real Madrids und vielleicht gibt es als Lohn für die starken Leistungen eine Vertragsverlängerung? REAL TOTAL-Note: 1,5

Antonio Rüdiger (ab 71. Minute)

Der deutsche Nationalspieler war kaum geprüft, da die Gäste in Unterzahl agierten. Er verhinderte in der 94. Spielminute mit einem Monsterblock den Anschlusstreffer des FC Chelsea. REAL TOTAL-Note: 2

Dani Ceballos (ab 81. Minute)

Kam in der Schlussphase ohne besonders aufzufalen. Ohne Bewertung.

Aurélin Tchouaméni (ab 84. Minute)

Holte sich die Auflaumprämie ab. Ohne Bewertung.

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Trainer

Carlo Ancelotti

Ancelotti und sein Trainerteam machten mit der Aufstellung alles richtig. Mit Kroos auf der Sechs hatten die Blancos die volle Kontrolle über das Spiel. Auch mit seinen Einwechslungen hatte er ein glückliches Händchen und der formstarke Asensio traf zum Endstand. Auch taktisch war das Team sehr gut eingestellt und eroberte immer wieder früh in der Hälfte der Gäste den Ball zurück. REAL TOTAL-Note: 1,5 
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Kommentare
So lange Vini fit bleibt, ist der CL-Titel eindeutig möglich! Unser ganzes Spiel steht unf fällt mit ihm im Moment.

Hoffe, dass Ancelotti ihn in der Liga etwas schont.
 
Gehe fast überall mit, aber heute hätte Fede für mich eine besserer Note als Modric erhalten müssen.

Modric war am Anfang sehr fahrig und wir hatten 2 mla richtig Glück das die Gäste da nciht mehr draus gemacht haben.
Fede war von Anfang an gut im Spiel und hat nach Balleroberung im Mittelfeld sofort auch Gefahr ausgestrahlt.
 
Toni Kroos ne glatte 1 und Vini Note 1.5 !

Jetzt stellt sich die Frage wäre dieses Resultat ohne Kroos auch möglich gewesen? zu 99% JA
aber ohne Vini? Keinesfalls

Stell dir vor Vini würde Volker Jauch heissen, da gäbe es nach jedem Spiel ne glatte 1 für ihn :D:D
 
Was Real Madrid in der CL immer wieder leistet, ist schon historisch.
Gleichzeitig sind es halt einzelne Spiele, wo es allen gelingt 100% abzurufen. Soll die Leistungen in CL nicht schlechteren aber man muss sich die Kritik gefallen lassen, warum das nicht auch im Liga-Alltag klappt – und ich denke, da kommen einige Dinge zusammen, Carlos fehlende Rotation ist sicher ein Grund dafür aber nicht der einzige.

PS: So einen Kroos will ich immer sehen, er kann ja auch Zweikampf, wenn er will.
 
das gestrige Spiel bestätigt umso mehr meine These, dass Real auf eine 3er Kette, bestehend aus 3 IV (auch mit Carvajal notfalls noch möglich, ansonsten hat man Nacho, Rüdiger und Vallejo) zugreifen muss. Das linke Mittelfeld von Camavinga besetzt. Dann macht er auch weniger Stellungsfehler hinten und kann noch mehr seine Box-to-Box Qualitäten zeigen und Vini unterstützen. Dasselbe mit Valverde auf rechts. Wobei sich für ihn kaum was ändert zu sonst. Er läuft ohnehin, wie Camavinga links, die Bahn auf und ab. mit Modric und Kroos in der Zentrale (gegen City, Bayern und Neapel kann man auch mit Tchouameni und einer aus KM auftreten in der Mitte) und offensiv dann entweder mit einem 10er und dann vorne Vini und Benz oder einem 3er Sturm wie jetzt auch.
Es ändert sich gar nicht mal so viel zu der gestrigen Aufstellung, nur dass die Spieler auf ihnen besser zugeschnittenen Positionen spielen, wir unser AV Problem kaschieren, die qualitativ hochwertigen Mittelfeldspieler nicht auf der Bank Platz nehmen müssen und gegebenenfalls unser RF Problem gelöst wäre.Wobei Valverde RM und Rodrygo RF löst dieses Problem auch zu Teilen.

zudem kann man ohne Risiko dies in der Liga testen, bis zu einem möglichen CL-Halbfinale.
schließlich wäre eine solche Aufstellung meiner Meinung nach dringend nötig, um gegen dieses City und Neapel zu bestehen. Beide sind extrem stark in der Offensive und schwer zu bändigen. Mit Camavinga, Kroos/Ceballos, Modric/Tchouameni und Valverde auf einer Linie und dahinter eine 3er Kette, bestehend aus Alaba/Rüdiger Militao Nacho/Carvajal kann jedes Team in Europa baden gehen. Mit Camavinga als LV oder einem fitten Mendy dann wieder auf LV wäre für mich dagegen viel zu riskant gegen ein sehr starkes Team.
Wenn du ein so dominantes Mittelfeld hast und Camavinga und Valverde durch die absichernde Dreierkette + KM die Möglichkeit haben offensiv nach belieben gefährlich zu werden, kannst du das nicht verteidigen und die Kontrolle über das Spiel gleichzeitig halten. Sowas macht Mannschaften wie City und Bayern extrem nervös, weil sie es nicht gewohnt sind, dem Ball hinterherzulaufen.
 

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