Einzelkritik

Noten zum Copa-Achtelfinale: Varane hui, Marcelo pfui

Reifer Auftritt von den Königlichen, die auf der Torwartposition ein echtes Luxusproblem und zudem vielleicht den aktuell besten Innenverteidiger der Welt haben? Einzig Marcelo und Luka Jović zaubern Zinédine Zidane noch etwas Sorgenfalten auf die Glatze.

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Varane hat seinen Stammplatz sicher, Marcelo nicht – Foto: Javier Soriano/AFP via Getty Images

Startelf

Alphonse Areola

Real Madrid hat zwei starke Torhüter! Oft war Alphonse Areola gegen den Zweitligisten zwar nicht gefragt, doch sowohl bei Kagawas Schuss (23.) als auch mit im Eins-gegen-eins gegen Suárez (78.) war er entscheidend zur Stelle – starke Nummer zwei! REAL TOTAL-Note: 2.

Dani Carvajal

Defensiv stabil, vorne klappte zwar nicht alles, und doch kurbelte Dani Carvajal im Verbund mit Lucas Vázquez das königliche Spiel ordentlich an. Pre-Assist zum 1:0, Vorlage zum 4:0, dazu eine starke Ablage in Minute 27 – weiter so! REAL TOTAL-Note: 2,5.

Raphaël Varane

Der Mann des Spiels? Nicht nur wegen seines frühen Treffers und anderer überraschend erfrischender Offensiv-Aktionen (Steilpass auf Carvajal, 35., Flanke auf James, 58.), sondern auch weil an Raphael Varane defensiv mal wieder kein Vorbeikommen war, und die Blancos so zum 15. Mal in dieser Saison zu Null spielten, war er wohl der Beste auf dem Platz. Und spielt sich 2020 mehr und mehr in „aktuell bester Innenverteidiger des Planeten“-Form? REAL TOTAL-Note: 1,5.

Sergio Ramos (bis 67. Minute)

Aufmerksam fing Sergio Ramos einige Bälle ab teilweise mit vollem Körpereinsatz (19.), musste zudem hin und wieder Löcher auf der verwaisten linken Seite stopfen, und doch gelang dem 33-Jährigen am Mittwochabend nicht alles – neben Varane konnte man aber auch kaum strahlen. REAL TOTAL-Note: 3.

Marcelo

Aus Ergebnissicht hat sich Marcelo sein 500. Spiel im weißen Trikot sicher genau so erhofft, betrachtet auf seine persönliche Leistung wohl eher nicht. Oft zu langsam und nicht spritzig genug in der Rückwärtsbewegung ließ er seine Seite oft frei, sodass Ramos und Kroos aushelfen mussten. Das Zusammenspiel mit Vinícius klappte nicht immer und auch für einen Künstler seines Fachs schienen „einfache“ Bälle nicht mehr wirklich hinzuhauen. So dürfte Ferland Mendy in “wichtigen” Spielen weiter gesetzt sein. REAL TOTAL-Note: 4.

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James Rodriguez

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James Rodríguez

Der Einsatz stimmte, auch Seitenverlagerungen kamen an, dazu ein guter Steilpass auf Carvajal (27.) sowie der technisch anspruchsvolle Doppelpass zum 3:0. Hier und da schlichen sich dennoch einige technische Fehler ins Spiel des bemühten Kolumbianers, mal eine zu weite Flanke, mal eine versemmelte Chance. Trotzdem: In der Verfassung absolut eine Hilfe für Zidane! REAL TOTAL-Note: 2,5.

Federico Valverde

Nicht ganz der Abend des Überfliegers der Saison auf etwas ungewohnter Position als Casemiro-Ersatz. Gegen einen meist zahnlosen Zweitligisten – auch dank Kroos‘ Pressings – ohnehin nicht so gefordert, musste man schon genau hinsehen, um Fede zu erspähen. Eine Torgelegenheit nach Carvajal-Zuspiel (27.) verzog er, ansonsten unauffällig und weder Fisch noch Fleisch. REAL TOTAL-Note: 3.

Toni Kroos

So viele Balleroberungen wie lange nicht mehr? Hartnäckig sorgte Toni Kroos in Zaragozas Hälfte für Angst und Schrecken, scheute keinen Zweikampf, und gewann so wichtige Bälle zurück – so auch vor dem 2:0, seinem frühen zweiten Assist nach der kurzen Ecke Richtung Varane. Ohnehin stellen diese kurzen, direkten Ecke eine neue, erfrischende Variante dar – mehr davon! Auch von diesem Einsatz, wobei sich der 30-Jährige in Halbzeit zwei auch etwas für das anstehende Derby schontet. Nicht zu unrecht. REAL TOTAL-Note: 2.

Lucas Vázquez

Im Verbund mit Carvajal gab es für Zaragoza auf Reals rechter Seite nichts zu holen. Defensiv top, nach vorne aber oft mit Schwächen, über die er sich nach einer „blöden“ Abseitsstellung auch selbst ärgert (42.). Trotzdem bessert sich Lucas Vázquez, erzielte das 2:0 mit einem strammen Abschluss und steckte auch im zweiten Durchgang nicht zurück, als er Vinícius und James mit ordentlichen Zuspielen fand. Trotzdem: 17 Ballverluste sind ein paar zu viel. REAL TOTAL-Note: 2,5.

Luka Jović (bis 73. Minute)

Man fragt es sich immer wieder: Ist es mangelnde Einstellung, die man Luka Jovic aufgrund hängender Schultern und geringer Körperspannung attestieren kann, oder liegt es daran, immer noch nicht so wirklich an den königlichen Kombinationen eingebunden zu sein, dass dem 22-jährigen Serben so gar nichts gelingen will? Es bleibt dabei: Von beidem einiges – am Anbieten mangelt es beim 60-Millionen-Neuzugang nicht, aber dafür an vielem anderen. Mal startet er zu früh wie bei Vinícius‘ Pass (47.), mal hilft er aber auch hinten halbherzig aus wie bei Delmás‘ Schuss (60.). Gegen den Ball ist das noch zu wenig! REAL TOTAL-Note: 4,5.

Vinícius Júnior (bis 73. Minute)

Ob er beim 1:0 absichtlich durchgelassen hat oder sein Hackenversuch scheiterte? Er wollte oft mehr, verdribbelte sich oft und verlor den Ball wie in Minute 51, doch blitzte Vinícius‘ Talent dennoch nicht selten durch, so auch bei seinem Tor zum 3:0. Wenn jetzt auch ein druckloser Abschluss wie in Minute 39 mal rein geht und er etwas weniger fällt und körperlich zulegt, würde die Szene zu Beginn klar als „absichtlicher Pre-Assist“ deklariert werden. REAL TOTAL-Note: 2,5.

Einwechselspieler

Nacho Fernández (ab 67. Minute)

Machte seinen Job in einem gelaufenen Spiel und kriegt eigentlich nur eine Note, weil die anderen eine kriegen müssen. REAL TOTAL-Note: 3.

Karim Benzema (ab 73. Minute)

Was macht Luka Jovic falsch, was Karim Benzema richtig macht? Der Franzose steht nur 17 Minuten auf dem Platz und hat dennoch mehr gefährliche Aktionen – gegen einen natürlich geschlagenen Gegner – als der Serbe vor ihm. Und dann auch noch das Glück, endlich sein erstes Tor seit dem 15. Dezember zu erzielen. Klasse Einsatz von Benzema, der sich gegen den Zweitligisten nicht zu schade war, für Unruhe zu sorgen, sich anzubieten, und den Abschluss zu suchen. REAL TOTAL-Note: 2.

Brahim Díaz (ab 73. Minute)

Zinédine Zidane hat nicht einfach – jeden Spieltag aufs neue muss er Spieler aussortieren. Aber Brahim Díaz hat es besonders schwer, denn wenn er spielt, macht er seine Sache gut. Doch reichte schon die rettende Performance gegen Salamanca (3:1) nicht, um in der anschließenden Liga-Partie berufen zu werden, so wird es wohl auch nach seinen starken 17 Minuten gegen Zaragoza der Fall sein. Als kleines Trostpflaster die REAL TOTAL-Note: 2,5.

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Trainer

Zinédine Zidane

Die Mannschaft? Motiviert. Das System? Hat gepasst. Die Rotationen? Gelungen. Was kann man „Zizou“ also ankreiden? Vielleicht, dass er Derby-Stammspieler lange hat spielen lassen (Varane, Kroos und Co.) und Brahim Díaz erst spät kam? Nur eine Mini-Kritik nach einem reifen Auftritt – kein Erstligist tritt so souverän in der reformierten Copa auf – und dem 20. Spiel hintereinander ohne Niederlage. REAL TOTAL-Note: 1,5.

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von
Nils Kern

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Kommentare
Ich liebe Varane aber "Und spielt sich 2020 mehr und mehr in „aktuell bester Innenverteidiger des Planeten“-Form"
ist ein bisschen zu viel..
@Realtotal
 
absolute frechheit was marcelo abgeliefert hat , so wird mendy immer stammspieler sein
bei ballverlust trabt er nur zurück kein zweikampf usw...
 
Also um sich anzubieten war das von Marcelo eigndfach nur Grütze , jetzt müssen wir hoffen das Mandy für die wichtigen Spiele fit ist ! Das gestern reicht nicht mal um Backup zu sein, er destabilisiert die gesamte Defensive durch sein verhalten! Also man muss echt 2 mal überlegen ,wenn mendy ausfallen sollte in wichtigen spielen ob man lieber Nacho auf Links stellt um die Defensive Stabilität zu erhalten !!
 
Also um sich anzubieten war das von Marcelo eigndfach nur Grütze , jetzt müssen wir hoffen das Mandy für die wichtigen Spiele fit ist ! Das gestern reicht nicht mal um Backup zu sein, er destabilisiert die gesamte Defensive durch sein verhalten! Also man muss echt 2 mal überlegen ,wenn mendy ausfallen sollte in wichtigen spielen ob man lieber Nacho auf Links stellt um die Defensive Stabilität zu erhalten !!

Kann mich nur anschließen. Es ist auch kein Zufall, dass sich im 2. Jahr in Folge der 2. Newcomer (nach Reguilon 18/19) über längere Zeit gegen Marcelo durchsetzt. Scheint, als neige sich seine Zeit bei uns dem Ende entgegen. Im Sommer kommt Regui, bis dahin kann auch Nacho als Aushilfe spielen, wie du sagst
 
Ich liebe Varane aber "Und spielt sich 2020 mehr und mehr in „aktuell bester Innenverteidiger des Planeten“-Form"
ist ein bisschen zu viel..
@Realtotal
In Form fallen mir nur ganz wenige ein die mit ihm mithalten können. Finde das jetzt nicht besonders übertrieben

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