
Startelf
Keylor Navas
Vor dem Spiel forderte der Costa Ricaner seine Vordermänner noch dazu auf, aufmerksamer zu sein. Dass es auch gegen Sporting mal wieder keine weiße Weste gab, lag jedoch letzten Endes an Coentrao. Die Portugiesen hatten durchaus ihre Chancen, brachten Navas aber nie in allzu große Gefahr. Bei einem knapp daneben gesetzten Freistoß Richtung kurzer Pfosten wäre er wohl da gewesen, nach Ramos‘ Patzer war Reals Nummer 1 gegen Adrien zur Stelle und fischte im zweiten Durchgang einige Bälle ab. Einzig mit dem Leder am Fuß scheint er sich manchmal etwas viel Zeit zu lassen, sodass das Abspiel hin und wieder ungenau zum Mitspieler kommt. REAL TOTAL-Note: 2.
Daniel Carvajal
Etwas aktiver als zuletzt, aber irgendwie nicht der alte Dani Carvajal. Der 24-Jährige ließ zwar nicht allzu viel zu, klärte anfangs gut gegen Ruiz und versuchte es auch sonst weniger schnörkellos, sondern klärte einen Ball auch mal ins Aus, aber das kennt man besser von ihm. Nach vorne hin ohne Mut und hin und wieder auch mit Missverständnissen mit Kumpel Lucas. Seine beste Flanke fischte Rui Patricio ab, das war’s auch schon von Reals Rechtsverteidiger. REAL TOTAL-Note: 3.
Raphaël Varane
Von den Abwehrspielern war Raphaël Varane wohl der Beste. Klar, das Tor (sein drittes in dieser Saison – öfter hatte er noch nie getroffen) stuft den Franzosen schon mal hoch, aber wenn allein Bruno César in Varanes Nähe sechs Schüsse abgab, müssen irgendwo die Löcher hergekommen sein. Dennoch solides Spiel des 23-Jährigen, der sich dank Ramos‘ Anwesenheit auch mehrfach spielerisch in die Offensive mit einmischte. REAL TOTAL-Note: 2,5.
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Sergio Ramos
Der Kapitän ist zurück! Mit „nur“ einem richtigen Patzer (Navas rettete nach Ramos‘ Fehlpass) und ansonsten viel Vorsicht: Sergio Ramos fehlt es noch deutlich an Rhythmus und Feingefühl, an Einsatz jedoch nicht. Einen gefährlichen Schuss blockte er klasse ab, war als Kapitän präsent und dann war da noch die punktgenaue Flanke auf Benzema, die den 30-Jährigen zum Vorbereiter des 2:1-Siegtreffers machte. Klingt ordentlich, doch hier und da hätte Ramos konsequenter agieren und mehr Druck auf seine Kontrahenten ausüben müssen. REAL TOTAL-Note: 3,5.
Marcelo
Das war nichts! Wie kann man nur so passiv gegen seine Gegenspieler arbeiten, Martins und Co. so oft abspielen lassen ohne sie unter Druck zu setzen? Dass Marcelo bei Torabschlägen auch mal auf den zweiten Ball wartet, statt ins Kopfballduell zu gehen, ist nichts Neues, aber defensiv war das schwach. Bleiben noch einige verlorene Sprintduelle. Als er dann doch mal eingriff, setzte es prompt einen gefährlichen Freistoß am Strafraumeck und Gelb für ihn. Hinten pfui und vorne? Bis auf einen Alibi-Schuss und zwei, drei ansehnliche, jedoch genauso fruchtlose Kombinationen mit Isco kam da ebenso wenig. REAL TOTAL-Note: 4.
Luka Modri?
Tempoverlagerung? Passte! Diagonale Bälle? Kamen an. Durchsetzen gegen zwei oder drei Gegenspieler? Logo! Nicht nur weil Ramos mit fehlendem Rhythmus kaum am Aufbauspiel teilnahm, war Luka Modri? der Dreh- und Angelpunkt des königlichen Spiels. Einzig seine Standards könnten etwas mehr Schärfe vertragen, wobei sein Freistoß auch zum Chaos in Sportings Strafraum und dann Varanes 1:0 führte. Gute Leistung des Kroaten, die nur von einem überstrahlt wurde. REAL TOTAL-Note: 2.
Mateo Kovačić
Modrics kongeniales Pendant: Mateo Kovačić ! Im ersten Durchgang noch leicht unauffällig (jedoch nicht negativ angesichts 33 von 34 angekommener Pässe), drehte Reals Zweitjüngster immer mehr auf. Selbst auf engstem Raum fand der Kroate stets die richtige Lösung, dribbelte und passte sich durch Sportings Reihen und war teilweise nur durch Fouls zu bremsen (wie bei Ruizs gelber Karte). Auch im Gegenpressing ist Kovačić eine Waffe, steht immer nahe am Mann und stört noch vor der Ballannahme. Die lange vorgehaltene Schüchternheit scheint der 22-Jährige abgelegt zu haben: Zwei Fouls oder mehr hat kein anderer Madrilene und auch bei der roten Karte gegen Pereira arbeitete er mit Köpfchen und ließ sich fallen. Kovacic ist immer mit Herz und Kopf bei der Sache, half auch mal als Libero aus und macht mit einer 95 prozentigen Pass-Quote (82 von 86) selbst Toni Kroos‘ Ausfall verschmerzbar. REAL TOTAL-Note: 1,5.
Lucas Vázquez
Wie so oft in letzter Zeit: Der Einsatz stimmte, doch es fehlte an Glück. Oft zu geradlinig rannte sich Lucas Vázquez häufig fest, auch im Gegenspieler, statt eine Szene abzubrechen und eine andere Lösung zu suchen. Bis auf einen netten Hacken-Pass auf Bale und eine Chance-Eröffnung für Benzema sowie den geblockten Piken-Schuss gab’s vom Spanier nicht viel Positives zu sehen, einige Fehlpässe und Missverständnisse mit den Kollegen schon eher. Lucas‘ 50. Spiel im weißen Trikot? Unglücklich! REAL TOTAL-Note: 3.
Isco Alarcón
Gala gegen Atlético, nada gegen Sporting. Wenn am Ball, spielte Isco seinen Schuh sicher ab, war aber eigentlich viel zu wenig zu sehen – obwohl erneut auf seiner Lieblingsposition, der Zehn, eingesetzt. Marcelo setzte er einmal isco’esk in Szene, ansonsten bleiben einem nur die gut und stramm getretenen Standards in Erinnerung. Nach 66 Minuten war Schluss für ihn. REAL TOTAL-Note: 3.
Gareth Bale
Madridistas aller Welt werden beten: In Gareth Bale könnte die formstärkste Offensivkraft für den Clásico ausfallen! Denn bis zu seiner verletzungsbedingten Auswechslung in Minute 58 zeigte sich mal wieder, was für ein Unruheherd der Waliser ist. Erfrischend auf der linken Seite, holte er drei Ecken raus, musste zweimal gefoult werden, war stets anspielbar, hatte keine Probleme bei langen oder hohen Zuspielen und stellte die Lissabon-Verteidiger stets vor neue Prüfungen. Zwar fehlte es auch ihm an Glück, doch verschlug es vielen den Atem, als er nach einem Tritt am rechten Knöchel raus musste. REAL TOTAL-Note: 2.
Cristiano Ronaldo
Mal angenommen, Cristiano Ronaldo soll sich im 4-2-3-1-System etwas aus dem Spiel heraushalten und auf Bälle lauern: Dann hat er bei seiner Rückkehr nach Lissabon zwar immer noch keinen Schuss aufs Tor gebracht (daneben sehr wohl), doch ließe sich Ronaldos Leistung schon eher nachvollziehen. Er war nicht der Mecker-CR7, welcher mit sich, Kollegen und aller Welt haderte, aber eben auch nicht die Tormaschine CR7. Er versuchte es, war auch hin und wieder hinter der eigenen Mittellinie zu finden, ein Freistoß wurde vor der Linie weggeköpft und speziell im zweiten Durchgang mit Benzema auf dem Platz, versuchte er sich auch mal an engeren, direkteren Kombinationen. Doch es fehlte überall an Glück – es bleibt ein guter Einsatz. REAL TOTAL-Note: 3.
Einwechselspieler
Marco Asensio
In einem frischen, schnellen Mann für Konter, dachte Zinédine Zidane wohl, Marco Asensio den richtigen ausgewählt zu haben. Doch als linker Mittelfeldspieler tat sich Reals Jüngster sehr schwer, vor allem in der Rückwärtsbewegung. Nachdem gleich die ersten drei Ballkontakte schief gingen, klappte nichts mehr bei dem Youngster und selbst zwei, drei aussichtsreiche Kombinationen mit Ronaldo und Benzema verpufften im Nichts. Seine 30 Minuten wie bei vielen anderen auch: unlucky! REAL TOTAL-Note: 3,5.
Karim Benzema
Wenn ein Spieler erst in Minute 67 kommt, fällt es schwer eine Bewertung abzugeben. Doch wer sich direkt einem (neuen) System unterordnet, für so viel Betrieb in der Offensive sorgt und dann noch das entscheidende 2:1 beschert, was ihn zum sechstbesten CL-Rekordtorjäger (48 Treffer) macht… Mes dames et monsieurs: Karim Benzema! REAL TOTAL-Note: 2.
Fábio Coentrão
Und wer nur 19 Minuten auf dem Platz steht, kann doch erst recht kaum eine gültige Note erhalten. Fábio Coentrão schon. Für ein derart überflüssiges Handspiel im eigenen Strafraum? No! Ergeben können hätte er sich vor seiner Einwechslung. REAL TOTAL-Note: 5.
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