
Startelf
Thibaut Courtois
Es ist inzwischen nicht einfach, die Leistungen des Belgiers jede Woche unterschiedlich zu beschreiben, denn sie ähneln sich seit Saisonbeginn: Wenn Gegentore fallen, dann ist der 29-Jährige in aller Regel völlig machtlos. Darüberhinaus hält er alles, was auf seinen Kasten kommt. Hielt vor allem in der Verlängerung den Sieg fest, so auch schon vorher im Eins-gegen-eins gegen Dembélé. Die personifizierte Stabilität und Beständigkeit. REAL TOTAL-Note: 2,5.
Dani Carvajal (91. Minute)
Die Rückkehr des ehemaligen Canteranos nach der Verletzung verlief etwas unglücklich. Während Carvajal in der ersten Hälfte gute Ansätze nach vorne erkennen ließ, bekam er gleichzeitig immer mehr Schwierigkeiten in der Defensive, vor allem bekam er Dembélé nie in den Griff. Er konnte keinen Druck auf die Gegenspieler erzeugen, ließ ihnen immer wieder zu viel Platz und Zeit. So auch in der 42. Minute, als er Dembélé in aller Ruhe flanken ließ, woraus dann der Ausgleichstreffer für Barcelona entstand. Auch in Hälfte zwei konnte er sich nicht entscheidend stabilisieren. REAL TOTAL-Note: 4.
Éder Militão
Nach wochenlangen hochklassigen Auftritten präsentierte sich der brasilianische Innenvertediger am Mittwochabend ungewohnt wackelig und unsicher. Sein lascher und zu lässiger Klärungsversuch in der 42. Minute führte unmittelbar zum ersten Gegentor. Anschließend kamen Barça-Spieler viel zu oft ungehindert und ungedeckt zu Kopfbällen, beispielsweise Ansu Fati beim Gegentreffer zum 2:2. Seine langen Bälle hatten kaum Wirkung – zwölf Ballverluste sind eindeutig zu viel. Man merkte ihm das Fehlen von David Aalaba an seiner Seite an. REAL TOTAL-Note: 4,5.
Nacho Fernandéz
Der kurzfristige Einsatz für den verletzten David Alaba bestätigte wieder einmal, dass man sich auf den Ur-Madrilenen grundsätzlich verlassen kann. Fünf seiner sechs langen Bälle kamen an, insgesamt kam er auf starke eine Passquote von 95 Prozent und leistete sich kaum Ballverluste. Ein klassischer Nacho-Auftritt: solide, ohne unnötige Fehler, unspektakulär verlässlich. War der stabilere Part in der Innenverteidigung, aber auch nicht ganz mit Zugriff auf Ausgleichsschütze Fati. REAL TOTAL-Note: 3.
Ferland Mendy
Während es auf der rechten Abwehrseite der Königlichen immer wieder gefährlich brannte, hatte der Franzose links das meiste unter Kontrolle. Er gewann neun von elf Zweikämpfen, schaltete sich aber auch regelmäßig ins Angriffsspiel der Blancos, setzte sich fünfmal in Dribblings durch und war außerdem entscheidend an der Entstehung des zweiten Real-Treffers beteiligt. REAL TOTAL-Note: 2,5.
Casemiro
Konnte der Dauerbrenner zuletzt noch regelmäßig überzeugen, lieferte er in Riad eine blasse Vorstellung ab. Fehler und unnötige Ballverluste (zehn an der Zahl) häuften sich über die ganzen 120 Minuten,er konnte sich kein einziges Mal im Eins-zu-Eins-Duell durchsetzen und gewann zudem lediglich vier von 14 Zweikämpfen. Vielleicht würde ihm inzwischen eine Verschnaufpause guttun, er scheint ein wenig überspielt zu sein. Immerhin leitete er noch das 3:2 mit Übersicht ein. REAL TOTAL-Note: 4.
Luka Modrić (bis 83. Minute)
Real spielte bis kurz vor der Pause stark und souverän, und genau bis dahin hatte der 36-jährige Mittelfeldkünstler auch seine stärkste Phase. Vor allem zu Beginn des Spiels glänzte er wie gewohnt mit überragender Technik, Dynamik und Übersicht. In der Folge wurde er sichtbar müde und leistete sich mehrfach Ballverluste, seinen Pässen ging die gewohnte Präzision ab. Es war insgesamt wieder ein guter Auftritt des Kroaten, (inklusive Pre-Assist zum 1:0) kräftemäßig ging am Ende nicht noch mehr. REAL TOTAL-Note: 2,5.
Toni Kroos
Der Taktgeber in der Zentrale war auch im Supercopa-Clásico der Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Blancos. Körperlich ist er in der Bestverfassung, hatte über 120 Minuten keinerlei physische Probleme. Unglaubliche 75 seiner 77 Pässe waren präzise (Passquote 97 Prozent) – absolute Weltklasse! Einziger Makel: Er verzichtete völlig auf Abschlüsse und Präsenz im letzten Drittel des Feldes, arbeitete so eher im Hintergrund. REAL TOTAL-Note: 2,5.

Marco Asensio (bis 68. Minute)
Die Ansätze der Konstanz auf hohem Niveau aus vergangenen Partien konnte der Linksfuß am Mittwochabend nicht bestätigen. In der Anfangsphase noch sehr agil und aktiv, verpasste allerdings zwei Großchancen zur Führung (8. und 20.), als er jeweils mit seinem starken linken Fuß aus guter Position ungewohnt unpräzise über das Tor schoss. Neben einem weiteren, halbgefährlichen Weitschuss in der 38. Minute, kam nicht mehr viel vom Mallorquiner. Nach der Pause tauchte er völlig ab und wurde folgerichtig ausgewechselt. REAL TOTAL-Note: 4.
Karim Benzema
Unzähmbar, treffsicher, unhaltbar – der Mittelstürmer zeigte sich auch gegen Barça in guer Form. Das erste Tor bereitete er überragend vor, das zweite erzielte er selbst. Auch darüberhinaus war der immer und ständig eine Gefahr für das gegnerische Tor, fungierte wie immer auch als Bindeglied zum Mittelfeld. Hatte Pech beim Pfostentreffer in der zweiten Hälfte, kämpfte in der Verlängerung zudem etwas mit der Ausdauer. REAL TOTAL-Note: 2.
Vinícius Júnior (bis 110. Minute)
Zu Beginn noch ein wenig zu verspielt und unentschlossen – den von Modrić eingeleiteten Konter in der 13. Minute hätte er beispielsweise besser verwerten können. Dennoch zeigte er kurz darauf beim Führungstor die in dieser Spielzeit neuentdeckten Qualitäten: schnell, geradlinig, entschlossen. Danach lieferte er allerdings nur noch einen Schuss aufs Tor. Er blieb zwar konstant gefährlich, leistete sich aber auch einige einfache Ballverluste. Ein weiterer starker Auftritt und ein weiterer Beweis, ein unverzichtbarer Teil der ersten Mannschaft zu sein, dazu: cleveres Balldurchlassen vor dem 3:2! REAL TOTAL-Note: 2.
Einwechselspieler
Rodrygo Goes (ab 68. Minute)
Mehr Dynamik und Tempo versprach sich Carlo Ancelotti vom Brasilianer, als er ihn einwechselte. Im Vergleich zu Asensio konnte er diesbezüglich mehr überzeugen, aber insgesamt fehlte ihm die Bindung zum Spiel. Neben seiner Vorlage zum letzten Tor fiel er eher durch die verpasste Großchance auf. REAL TOTAL-Note: 3,5.
Federico Valverde (ab 83. Minute)
Die Rolle als Teilzeitkraft schien den Uruguayer zuletzt zu hemmen, er wirkte fast ein wenig apathisch. Den erneuten Einsatz von der Bank nutzte Fede im Supercopa-Halbfinale aber mit Wucht und Enschlossenheit aus. Er brachte das in der Schlussphase und der Verlängerung notwendige Tempo, seine altbekannte Dynamik sowie Ballsicherheit mit – 13 von 14 Pässen brachte er erfolgreich an. Nicht zuletzt erzielte er das spielentscheidende Tor und avancierte zum großen Matchwinner. REAL TOTAL-Note: 2.
Lucas Vázquez (ab 91. Minute)
Brachte die dringend nötige Stabilität auf der rechten Abwehrseite, mehr war in der Verlängerung nicht gefragt. Auf Lucas Vázquez ist Verlass, als Rechtsverteidiger im Moment möglicherweise sogar die bessere Lösung als Carvajal. REAL TOTAL-Note: 3.
Eduardo Camavinga (ab 110. Minute)
Konnte in der kurzen Zeit weder glänzen noch enttäuschen. Ohne Bewertung.
Trainer
Carlo Ancelotti
Auch wenn Spieler wie Modrić oder Casemiro langsam eine Pause brauchen, ist es durchaus verständlich, dass der italienische Coach im Prestigeduell gegen den Erzrivalen seine stärkste Elf auf den Platz schickte. Immerhin kam die Herausnahme des Kroaten zum richtigen Zeitpunkt. Die Aufstellung des gerade genesenen Carvajals anstelle des konstant sicheren Vázquez stellte sich dagegen eher als Fehler heraus. Er fand keine passende Antwort, als sein Team nach der Pause aus dem Rhythmus und aus dem Spiel kam, Barça hatte unerwartet viel Kontrolle und entwickelte ständig Torgefahr. Dennoch bliebt das Team weiterhin abgezockt und ist in wichtigen Momenten da, dazu das glückliche Händchen bei der Einwechslung des Siegtorschützen. REAL TOTAL-Note: 3.
Community-Beiträge