
Startelf
Thibaut Courtois
Wieder zu Null – fast… Lange Zeit lag das hauptsächlich an der Spielkontrolle und grundsoliden Abwehrarbeit seiner Vorderleute, in der Schlussphase musste Thibaut Courtois selbst noch diverse Distanzschüsse und eine knifflige Eins-gegen-eins-Situation entschärfen. Das Elfmeter-Gegentor geht freilich nicht auf die Kappe des Belgiers, der im ersten Durchgang einmal aufmerksam aus seinem Tor geeilt war. REAL TOTAL-Note: 2.
Daniel Carvajal
Bei Carvajal weiß man aktuell schon vorher, was man bekommt. Hinten brannte es nicht, wobei auch der Rechtsverteidiger kaum gefordert wurde – vorne fanden alle vier Flanken des Canteranos keinen Abnehmer. Auch drei vermeidbare Ballverluste lassen prinzipiell starke 117 Ballkontakte ein wenig unter den Tisch fallen. Highlight: der Steilpass auf Valverde vor dem 2:0. REAL TOTAL-Note: 3.
Raphaël Varane
Der Weltmeister vertrat Ramos zuletzt als Abwehrchef und blieb es auch gegen Valencia. Beinahe nach fünf Minuten mit einem Ramos-typischen Kopfballtor, darüber hinaus glänzte der 26-Jährige mit drei gewonnenen Luftduellen, neun seiner zehn langen Bälle kamen an. Aktuell so stark wie lange nicht – dieser Varane ist einfach eine wahnsinnige Präsenz in der Viererkette. REAL TOTAL-Note: 1,5.
Sergio Ramos
Ein fast perfekter Abend in Saudi-Arabien – beim “fast” blieb es auch, weil Madrids Capitán in der Nachspielzeit einen unglücklichen Handelfmeter verschuldete. In den 90 Minuten zuvor hatte Ramos allerdings einen unaufgeregten und fehlerfreien Auftritt hingelegt. Mehr konsequent denn rigoros, alles in allem einfach souverän. Vier abgefangene Bälle und fünf Klärungsaktionen waren jeweils Bestwert. REAL TOTAL-Note: 2.
Ferland Mendy (bis 71. Minute)
Athletik und Trickkiste machen Spaß, der geneigte Zuschauer mit Hang zum Madridismo würde sich von Mendy dennoch mehr offensive Wirkung wünschen. Effektiv waren die wenigsten der Vorstöße des Franzosen, der sich gegen den Ball abermals wenig zuschulden kommen ließ. Da geht noch mehr. REAL TOTAL-Note: 3.
Federico Valverde
Speziell nach Wiederbeginn schnalzten sicherlich wieder einige Zungen, als Fanliebling Fede Valverde durch Einsatzbereitschaft, Antrittsstärke und Ideenreichtum gleichermaßen gefiel. Gab – über Umwege – die Vorlage zum 2:0, scheiterte selbst freistehend knapp und traf nur das Außennetz. Einige andere gute Szenen des Allrounders hätten von den Teamkollegen besser zu Ende gespielt werden müssen. Mit großen, raumgreifenden Schritten in Richtung Mister Zuverlässig. REAL TOTAL-Note: 2.
Casemiro
Zwingend gebraucht wurde Casemiro gegen gestutzte Fledermäuse zwar nicht, weil er aber doch mitspielte – und das gut -, kam Valencia überhaupt nicht zum Zug. Bereinigte nach mehreren Ecken und stellte sich auch sonst immer mal wieder clever in den Weg. Eine tolle Grätsche verhinderte das 1:3, das schließlich doch noch fallen sollte. REAL TOTAL-Note: 2.
Toni Kroos
Trent Alexander-Arnold war 2019, Toni Kroos ist 2020. Der Greifswalder handelte bei einer Ecke in der 15. Minute gedankenschnell, zirkelte die Kugel aber gleich selbst über die Linie. Mit guten Verlagerungen und 126 Ballaktionen kurbelte Kroos das Spiel der Blancos über weite Strecken in gewohnter Manier an – auch drei Schlüsselpässe waren Spitzenwert. Stark wie immer! REAL TOTAL-Note: 2.
Luka Modrić (bis 77. Minute)
Seine (zahlreichen) Nebenmänner standen Kroos aber in nichts nach. Luka Modrić etwa benötigte im überlaufenen, nie jedoch unkoordinierten Mittelfeld der Merengues zwar eine gewisse Anlaufzeit, fügte sich dann aber glänzend ein und hatte Idee um Idee. Seine schönste war sicherlich, das Runde per Trivela genau ins lange Eck des Eckigen zu befördern – gleichbedeutend mit der Vorentscheidung. Nicht nur Casemiro und Kroos sind 2019/20 wieder voll auf der Höhe. REAL TOTAL-Note: 1,5.
Isco
Wenn, ja wenn Isco seine Momente hat, hat er auf der Bank nichts verloren. Im Supercopa-Halbfinale hatte der Filigrantechniker diese Momente zuhauf, wirbelte, dribbelte, tauchte hier auf, tauchte dort auf und spielte sogar effizient. In puncto Aktionsradius und Spaß am Spiel ging der Spanier sogar soweit, dass er einen schulbuchmäßigen Kopfball (leider nur) an den Pfosten setzte. Das 2:0 erzielte der wohl umständlichste Blanco staubtrocken, 123 Ballkontakte (so viele wie noch nie im Real-Trikot), dazu die Fast-Vorlage auf Jović und sieben Dribblings bereiteten am Mittwochabend einfach nur Freude. Dieser Isco kann wieder Stammspieler werden! REAL TOTAL-Note: 1,5.
Luka Jović (bis 83. Minute)
Einer der das in dieser Saison nicht mehr wird, ist Luka Jović – zu gut und konstant spielt Karim Benzema. Doch selbst in Abwesenheit des angeschlagenen Garanten konnte sein 22-jähriger Backup kaum überzeugen. Viele Bewegungen wirkten zu lethargisch, deutlich abfallende 37 Ballkontakte belegen die geringe Bindung zum gegen Valencia kollektiv extrem fluiden Spiel. Den Assist zum 3:0 gab der Serbe zwar noch, bei genauerem Hinschauen war aber auch dieser eher lustlos und nicht sonderlich gut temperiert. REAL TOTAL-Note: 4.
Einwechselspieler
Marcelo (ab 71. Minute)
Kam für Mendy und wurde defensiv nicht mehr wirklich gefordert. Auch offensiv konnte der Brasilianer zu einem bereits entschiedenen Spiel nichts mehr Essenzielles beitragen. Keine Bewertung.
James Rodríguez (ab 77. Minute)
Feierte ein Kurz-Comeback, ohne noch große Akzente setzen zu können – oder zu müssen. Keine Bewertung.
Mariano Díaz (ab 83. Minute)
Für Mariano blieb ebenfalls kein Stück mehr vom Kuchen übrig, in seinen wenigen Momenten legte er augenscheinlich dennoch mehr Dynamik an den Tag, als Positionskollege Jović. Keine Bewertung.
[advert]
Trainer
Zinédine Zidane
Ein kleines Meisterstück des Franzosen. Valencia hatte keinen Auftrag, Reals Finaleinzug war zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Die positive Überlastung des Mittelfelds ging voll auf, auch in Sachen Motivation – beispielsweise in der Defensivarbeit – ließen seine Mannen nichts vermissen. Jović bekam seine Chance, James sein Comeback, auch Mariano durfte ran. Und spielerisch sah das einfach richtig gut aus. Tadellos. REAL TOTAL-Note: 1.
Community-Beiträge