Vorbericht

Auf Alavés’ Jahrhundertfeier: Stoppt Bettoni Reals Talfahrt?

Drei Tage nach der historischen Schmach in der Copa del Rey ist Real Madrid am Samstag in LaLiga zum Siegen verdammt. Ohne einige Stammspieler und ohne Chef-Coach Zinédine Zidane sind die Merengues in Baskenland zu Gast. Alle Infos zum 20. Spieltag bei Deportivo Alavés (Samstag, 21 Uhr).

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Ohne Zidane müssen die Blancos die Hinspielniederlage wett machen – Foto: imago images / Xinhua

Die Ausgangslage

  • In Madrid brennt der Baum – zumindest unter der Oberfläche. Auch wenn Cheftrainer Zinédine Zidane vonseiten der königlichen Vereinsführung noch nicht angezählt worden ist, sind Fans und Medien zum Großteil unzufrieden mit den zuletzt äußerst uninspirierten Auftritten des Meisters. Zu allem Überfluss kann der Franzose beim Gastspiel in der baskischen Provinz Álava (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN und bet365) aufgrund eines positiven Coronatests nicht an der Seitenlinie stehen. Der 48-Jährige wird bei dem richtungsweisenden Spiel von Assistent David Bettoni vertreten. Ein Blick auf die Tabelle verrät zudem, dass die Blancos fast schon zum Siegen verdammt, wollen sie im Titelrennen nicht frühzeitig die Segel streichen: Derzeit liegt die Zidane-Elf auf Platz zwei – sieben Zähler hinter Stadtrivale Atlético Madrid, der zudem noch eine Partie in der Hinterhand hat. Somit ist klar: Wollen die Königlichen die nicht zuletzt aufgrund des desolaten Auftritts in der Copa del Rey und des im Raum stehenden Abgangs von Juwel Martin Ødegaard vorherrschende Krisenstimmung bekämpfen, muss ein sportlicher Erfolg her. Am besten ein deutlicher, andernfalls drohen erstmals drei Niederlagen hintereinander unter Zidane!
  • Gut für die Blancos, dass mit Deportivo Alavés (Tabellenplatz 17, 18 Punkte, 17:25 Tore) ein Gegner wartet, der sich seinerseits in einer sportlichen Krise befindet. So entließen die Basken den erst im Sommer verpflichteten Pablo Machín am 12. Januar aufgrund ausbleibender Ergebnisse. Nachfolger Abelardo Fernández, der bei Alavés bereits zwischen 2017 und 2019 sportlich das Sagen hatte, kassierte in seinen ersten beiden Partien bei Almería (0:5) und gegen den FC Sevilla (1:2) zwei Niederlagen. Dennoch hofft der 50-Jährige darauf, im sonst so stimmungsvollen Estadio Medizorrotza die eigene Talfahrt zu stoppen und die Hauptstädter zugleich noch stärker ins Wanken zu bringen. Denn: Nicht nur das Hinspiel haben die Basken mit 2:1 gewonnen, der Verein feiert am Samstag seinen 100. Geburtstag und dürfte entsprechend gegen den spanischen Rekordmeister extra motiviert sein!

Personelles und voraussichtliche Aufstellung

  • Personell könnte sich die Lage aufseiten des Meisters deutlich besser darstellen: Mit Rodrygo Goes, Sergio Ramos, Daniel Carvajal, Nacho Fernández und Federico Valverde fehlen gleich mehrere potenzielle Stammspieler. Der freiwillige Verzicht auf Martin Ødegaard, der vor einem Wechsel zum FC Arsenal steht, minimiert die Optionen der Merengues noch stärker. Angesichts der historischen-Schlappe ist davon auszugehen, dass Zidane/Bettoni auf Erfahrung setzen werden: So sollte die eigentliche Stammelf zurückkehren, während davon auszugehen ist, dass Éder Militão gemeinsam mit Raphaël Varane das Innenverteidiger-Duo bildet. Keine Überraschungen und Experimente, so wird Lucas Vázquez wohl im 21. Spiel in Folge starten, um den vierten Patzer in Folge zu verhindern.
  • Verletzt: Rodrygo Goes (Oberschenkel), Sergio Ramos, Daniel Carvajal (beide angeschlagen), Nacho Fernández (Quarantäne), Federico Valverde (Muskelverletzung)
    • Aus dem Kader gestrichen: Martin Ødegaard (Wechsel steht bevor)
    Angesichts der nicht optimalen Personalsituation wird es wohl keine Überraschungen in der Startelf geben – Grafik: REAL TOTAL

    Die Stimmen zum Spiel

    David Bettoni (Co-Trainer in Vertretung des Corona-positiven Zinédine Zidane): „Wir haben morgen erneut die Möglichkeit zu beweisen, dass wir ein Team sind. Wir wollen die drei Punkte nach Hause bringen. Wir haben ein sehr gutes Abschlusstraining absolviert und sind bereit für das Spiel. Morgen kann er (Zidane; d. Red.) nicht physisch anwesend sein, doch er wird (gedanklich; d. Red.) bei uns sein und uns unterstützen. Wir werden sehen, was wir möglich machen können, um ihn zuzuschalten.“

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    Abelardo Fernández (Cheftrainer Deportivo Alavés): „Zunächst einmal bin ich total stolz, dass ich die erste Partie nach dem 100-jährigen Bestehen als Trainer erleben darf. Das ist sehr emotional und ich freue mich, auch wenn es schade ist, dass unsere Fans dieses Fest nicht gemeinsam mit uns feiern können. Spiele gegen Real sind sehr motivierend und wir wollen alles zeigen, was Deportivo Alavés auszeichnet: Stolz, Ausstrahlung, Demut und Hingabe. Morgen erwartet uns ein schwieriges Spiel, aber wir müssen das annehmen. Ich bin sicher, dass wir Real Madrid einen großen Kampf liefern werden.

    Statistiken und Besonderes

    • GESAMTBILANZ: Bislang standen sich die Königlichen und CD Alavés 33 Mal in Pflichtduellen (zwei Mal davon in der Copa) gegenüber. Die Königlichen gewannen 26 der direkten Vergleiche (79 Prozent) bei einem Torverhältnis von 83:24. Demgegenüber stehen zwei Remis und fünf Niederlagen. Im letzten Aufeinandertreffen am 11. Spieltag feierte das damals noch von Pablo Machín gecoachte Team aus dem Baskenland durch Tore von Lucas Pérez und Joselu einen 2:1-Überraschungserfolg. Anschließend gewannen die Blancos allerdings in Sevilla und brachten sich durch Siege unter anderem gegen Mönchengladbach und Atlético in Liga und Champions-League zum Jahresende in eine gute Ausgangsposition für den weiteren Saisonverlauf.
    • ZIZOU GEGEN ALAVÉS FAST OHNE MAKEL: Bis zur besagten 1:2-Pleite im Estadio Alfredo Di Stéfano Ende November war die Bilanz von Zinédine Zidane makellos. In nunmehr sieben direkten Vergleichen mit Alavés setzte sich der Franzose als Coach der Königlichen sechs Mal durch (2,57 Punkte pro Spiel), womit die Basken zweifelsfrei zu Zidanes Lieblingsgegnern zählen. Am Samstag wird der 48-Jährige zwar nicht an der Seitenlinie stehen können – ein Auswärtssieg würde die gedämpfte Stimmung an der Concha Espina zumindest etwas aufhellen. Denn drei Mal hintereinander hat man unter Zidane noch nie verloren!
    • GELB-ALARM: Toni Kroos steht derzeit bei vier gelben Karten und ist somit als einziger Spieler von einer Gelb-Sperre bedroht.
    • WIEDERSEHEN: Ein besonderes Spiel dürfte das Duell mit dem Rekordmeister sicherlich für Alavés-Stürmer Joselu sein, der 2009 von Celta in die spanische Hauptstadt wechselte, sich bei den Königlichen aber nie durchsetzen konnte. Im Hinspiel hat der inzwischen 30-Jährige seinem früheren Arbeitgeber mit seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 jedoch gezeigt, dass er sich trotzdem zu einem ordentlichen Knipser entwickelt hat.

    Hinspiel im Video | Alle Videos

    Video-Highlights: Real 1:2 Alavés

    Keine Kontinuität bei Real Madrid. Dafür die nächste Blamage: Gegen das abstiegsbedrohte Alavés... weiterlesen

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