Interview

Pérez: Vertragsverlängerungen zum Schutz vor reichen England-Klubs

Am Sonntag findet bei Real Madrid die alljährliche Mitgliederversammlung statt. Zuvor lud der Verein zu einer Vorbesprechung in den Pressesaal des Estadio Santiago Bernabéu ein. Präsident Florentino Pérez äußerte sich dabei unter anderem zum Beweggrund für die aktuellen Vertragsverlängerungen und nach wie vor nicht besetzten Sportdirektor-Posten.

568
Florentino Pérez Real Madrid
Pérez – Foto: Pierre-Philippe Marcou/AFP/Getty Images

„Andernfalls kommen die Klubs aus der Premier League“

MADRID. Real Madrid macht kurzen Prozess. Obwohl die Verträge von Toni Kroos und Luka Modrić noch vier respektive zwei Jahre gelaufen waren, haben die Königlichen sie kürzlich um jeweils zwei Spielzeiten verlängert. Demnächst sollen weitere Leistungsträger einen neuen Kontrakt unterzeichnen – unter anderem Cristiano Ronaldo und Gareth Bale.

Präsident Florentino Pérez: Wir müssen die Verträge verlängern, weil andernfalls die Klubs aus der Premier League mit dem Geld Dritter kommen und uns die Spieler wegnehmen würden.“ Hintergrund: Durch die neue Vermarktung der nationalen Live-TV-Rechte kassieren die englischen Top-Vereine noch mehr als zuvor. Klar ist jedoch: Beim amtierenden Champions-League-Triumphator in Madrid verdienen die Stars alles andere als schlecht.

[advert]

„Sportdirektor nicht nötig, um die Besten zu verpflichten“

Akteure wie Kroos und Modri? haben die Königlichen auch ohne die Präsenz eines Sportdirektors an die Concha Espina lotsen können. Seit dem Abgang von Jorge Valdano im Mai 2011 ist die Stelle nun schon vakant. Und das könnte sie erst einmal auch bleiben.

Pérez: „Wir brauchen keinen Sportdirektor, weil es die Presse sagt. Real Madrid verpflichtet die besten Spieler aus Spanien und der Welt, hat dazu die Jugend. Madrid braucht die Besten, dafür ist ein Sportdirektor aber nicht notwendig. Seit Valdanos Abgang gibt es hier ein generelles Management. Es wurden strategische Transfers getätigt, als wir kamen und am Ende trifft derjenige die Entscheidung, der das Geld ausgibt und nicht der Sportdirektor.“

Ich war nicht gekommen, um den Fußball zu revolutionieren – auch wenn ich das getan habe.

Pérez: Lieber einen guten als fünf mäßige Spieler für viel Geld

Umgerechnet 73,5 Millionen Euro waren es im Juli 2001, die der heute 69-jährige Klubchef für Legende Zinédine Zidane ausgegeben hatte. El Presidente: „Als ich gekommen war und gesagt hatte, dass Zidane verpflichtet werden muss, sagte man mir, dass ich falsch liege und man mit dem Geld, das wir für einen Spieler zahlen, fünf holen und zwei davon einschlagen. Ich bevorzuge es, viel für einen guten Spieler auszugeben und nicht fünf für Spieler mit geringerer Qualität.“

Pérez täuschte sich damals nicht – und genauso wenig im Januar diesen Jahres, als Zizou von der Führungsetage zum Cheftrainer der ersten Mannschaft befördert worden war und mit ihr schließlich die Champions League gewann. „Zidane war für uns ein Erfolg. Mit ihm änderte sich alles. Er war entscheidend, so der Bauunternehmer.

Wir müssen Spaniens Flagge nicht hochhalten, um zu sagen, dass wir Real Madrid und spanisch sind. Wir sind ein universeller Verein, der in aller Welt Fans hat. Real Madrid ist gegenüber jedem ein offener Klub.

Bleibe immer up-to-date: Folge REAL TOTAL auf Facebook und Twitter!

0.00 avg. rating (0% score) - 0 votes
von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Also ich finde er hat recht mit selber kein fan von nem SD. Im Endeffekt ist der Trainer für die Verpflichtungen und generell für das team zuständig. Den rest sollten die Führungskräfte rund um perez regeln. Und man kann viel sagen auch sehr viel kritisieren aber unterm strich hat er in seiner zweiten Amtszeit Erfolg mit dem was er macht.

Sinn hätte der sportdirektor damals beim streit zwischen mou und iker gemacht aber auch da sieht man wie unnötig dieser posten ist immerhin war es der sportdirektor der als erstes abgesägt worden ist (was damals übrigens die meisten gut fanden)
Da liegt das Problem dass bei uns nicht der Trainer bestimmt wer kommen soll sondern perez
 
Aber bei einem Trainer Neuling wie Zudane fände ich einen Sportdirektor der ihn entlasten würde alles andere als schlecht.
Meinst du nicht zufälligerweise entlassen? :)

Also ich finde er hat recht mit selber kein fan von nem SD. Im Endeffekt ist der Trainer für die Verpflichtungen und generell für das team zuständig. Den rest sollten die Führungskräfte rund um perez regeln.
Dann müssen aber die Führungskräfte so viel vom Sport verstehen, dass sie da selbst Kontinuität reinbringen. Das geht aber bei Real Madrid nicht; erwiesenermaßen. Bei den Bayern funktioniert es anscheinend auch ohne. Pellegrini, Mou, Ancelotti, Benitez, Zidane. Kraut und Rüben. Praktisch immer konträre Stile. Für mich der Grund, wieso so selten eine Meisterschaft rausschaut, weil die Transformation viel zu lange dauert.
Ein Sportdirektor steht über dem Trainer und kann ihn dann ggf. entlassen und einen neuen suchen. Für mich baut ein SD eine Philosophie auf und stellt dementsprechend sein Personal zusammen. Wenn man eine Philosophie hat, dann kann man innerhalb derer dann auch leichter einen Trainer austauschen und hat trotzdem eine gewisse Konstanz drinnen.

Perez hat die fußballerischen Kompetenzen eines 13-jährigen, der FIFA Ultimate Team spielt; was noch kein Problem wäre, wenn er sich aus dem Bereich raushalten würde, von dem er nichts versteht und dafür einen geeigneten Mann fände.
 
Am besten ist es meiner Meinung nach wenn es z.B. so wie in Dortmund läuft.
Da haben Tuchel, Watzke und Zorc das letzte Wort. Also keiner der alleine entscheidet, und trotzdem kurze Wege für schnelle Entscheidungen.
Und der Klub hat mit Sorg und Watzke im Streitall immer 1 Stimme mehr als der aktuelle Trainer, gibt also die Philosophie immer vor.
Bei Real entscheidet normalerweiße alleine Perez, der wie schon gesagt nicht genug Ahnung hat.
Wenn Zidane Glück hat darf er vielleicht auch mal was entscheiden, solange er noch da ist..
Und genau da ist das Problem, ein recht Ahnungsloser, und immer wieder Trainer die meistens nur kurz da sind.
Zudem sollte meiner Meinung nach sowieso der Klub die Philosophie vorgeben, und nicht Trainer die meistens nach kurzer Zeit wieder weg sind.
Eine gute Struktur und Philosophie sieht anders aus.
Desswegen, Sportdirektor=Bitte ja!
Wäre zumindest mal ein Anfang, denn bei Real nimmt Perez gleich alle 3 Positionen vom Dortmunder Beispiel ein..
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Meinst du nicht zufälligerweise entlassen? :)


Dann müssen aber die Führungskräfte so viel vom Sport verstehen, dass sie da selbst Kontinuität reinbringen. Das geht aber bei Real Madrid nicht; erwiesenermaßen. Bei den Bayern funktioniert es anscheinend auch ohne. Pellegrini, Mou, Ancelotti, Benitez, Zidane. Kraut und Rüben. Praktisch immer konträre Stile. Für mich der Grund, wieso so selten eine Meisterschaft rausschaut, weil die Transformation viel zu lange dauert.
Ein Sportdirektor steht über dem Trainer und kann ihn dann ggf. entlassen und einen neuen suchen. Für mich baut ein SD eine Philosophie auf und stellt dementsprechend sein Personal zusammen. Wenn man eine Philosophie hat, dann kann man innerhalb derer dann auch leichter einen Trainer austauschen und hat trotzdem eine gewisse Konstanz drinnen.

Perez hat die fußballerischen Kompetenzen eines 13-jährigen, der FIFA Ultimate Team spielt; was noch kein Problem wäre, wenn er sich aus dem Bereich raushalten würde, von dem er nichts versteht und dafür einen geeigneten Mann fände.

Hast nicht unrecht, aber damit ein SD funktioniert braucht er sowas wie ne jobgarantie bzw den rückhalt des präsi. Man hat doch gut gesehen wie unnütz ein SD ist als mou kam und ihn in sofort abgesägt hat. Hinzukommt das die meisten trainer nicht gerne haben wenn ihnen jemand spieler vorsetzt die er gar nicht haben wollte bzw andere verkauft die er behalten will. Im endeffekt würde man also einen 2ten perez einstellen. Schuster hatte sich glaube ich damals genau deshalb beschwert weil man ihn eigentlich gar nicht gefragt hat wenn er will bzw sein wort sehr wenig bis kein gehör gefunden hat.

in den letzten jahren hat man eigentlich auch ohne SD einen sehr guten kader zusammengestellt mit einer super balance von jugend, stars und eigenen talenten. Kann ruhig so weiter gehen. Bin auch mal gespannt wie es nach perez ära läuft. Bin da nicht so optimistisch wie viele andere das es super laufen wird. Der neue präsi wird sicherlich sofort werbung in eigener sache machen und das team umkrempeln
 
Hast nicht unrecht, aber damit ein SD funktioniert braucht er sowas wie ne jobgarantie bzw den rückhalt des präsi. Man hat doch gut gesehen wie unnütz ein SD ist als mou kam und ihn in sofort abgesägt hat. Hinzukommt das die meisten trainer nicht gerne haben wenn ihnen jemand spieler vorsetzt die er gar nicht haben wollte bzw andere verkauft die er behalten will. Im endeffekt würde man also einen 2ten perez einstellen. Schuster hatte sich glaube ich damals genau deshalb beschwert weil man ihn eigentlich gar nicht gefragt hat wenn er will bzw sein wort sehr wenig bis kein gehör gefunden hat.

in den letzten jahren hat man eigentlich auch ohne SD einen sehr guten kader zusammengestellt mit einer super balance von jugend, stars und eigenen talenten. Kann ruhig so weiter gehen. Bin auch mal gespannt wie es nach perez ära läuft. Bin da nicht so optimistisch wie viele andere das es super laufen wird. Der neue präsi wird sicherlich sofort werbung in eigener sache machen und das team umkrempeln
Naja, normalerweise holt ja der SD dann auch einen Trainer, von dem er weiß, dass seine Idee von Fußball der eigenen sehr ähnlich ist; das war ja bei Schuster damals nicht so. Dann kommt es nicht vor, dass dann ein Spieler überhaupt nicht in die Idee des Trainers kommt. Transferentscheidungen wären dann ohnehin eine Sache von Präsident (wirtschaftliche Seite), Trainer (sportliche Seite, eher kurzfristig/mf orientiert) und Sportdirektor (sportliche Seite, mf/lf. orientiert).
Mou wollte die Verantwortung für alles haben; das ist eben ein komplett anderes System. Eines das funktionieren kann, aber eher, wenn man dann Manager von Typ SAF/Wenger hat, die dann eben auch Jahrzehnte im Amt bleiben. Ich weiß aber nicht, ob man das unbedingt anstreben sollte. Ich bin klarer Anhänger eines Systems mit Sportdirektor, einfach weil man dann flexibler ist.
 

Verwandte Artikel

„Es ist nie zu spät!“ Pochettino weiß dank Mbappé: Träume werden Real

In seiner jüngsten Gastrolle bei El Chiringuito gewährte Mauricio Pochettino, ehemals Trainer...

Sergio Ramos bot sich Real Madrid an: „Tür immer aufgemacht“

Sergio Ramos habe Real Madrid nach eigener Aussage eine Rückkehr angeboten –...

Carvajal spricht offen: „Wechsel war notwendig“

Daniel Carvajal heißt den Wechsel auf der Trainerbank von Real Madrid gut...

Guardiola: „Bin der Trainer mit den meisten Spielen im Bernabéu“

Real Madrid gegen Manchester City - auch in der Champions-League-Saison 2025/26 soll...