
Real im 3-5-2 anfällig
ROM. Real-Coach Zinédine Zidane nahm im Vergleich zum 1:0-Sieg bei Red Bull Salzburg am vergangenen Mittwoch zwei personelle Veränderungen vor. Sergio Ramos und Toni Kroos blieben zunächst auf der Bank, Nacho Fernández und Fede Valverde rückten in die Startelf. Zidane blieb seinem System-Experiment treu, Real begann im 3-5-2 mit Neuzugang Eden Hazard als “Freigeist” in der Offensive. Von der Offensive war in den ersten Minuten aber überhaupt nichts zu sehen, weil sich die hoch verteidigenden Italiener offensichtlich eine Menge vorgenommen hatten. Das Team von Paulo Fonseca spielte mutig nach vorne und kam in der ersten Viertelstunde zu mehreren guten Möglichkeiten, die Thibaut Courtois vereitelte. In der 16. Minute waren es dann aber die Gäste, die in Person von Marcelo mehr oder weniger aus dem Nichts trafen.
Der Führungstreffer gab den Madrilenen ein wenig mehr Auftrieb. Karim Benzema und Co. kombinierten besser, die Rückwärtsbewegung der Blancos ließ jedoch in mehreren Situationen zu wünschen übrig. Gerade der eigentlich als Innenverteidiger aufgebotene Nacho interpretierte seine Rolle zu offensiv und stand sinnbildlich für die zu großen Lücken in Reals Abwehrverbund. So auch in der 34. Minute, als Diego Perotti nach einer feinen Einzelleistung von Nicolò Zaniolo zum Ausgleich traf.
Wilde Minuten vor der Pause
Daraufhin spielten sich wilde, für die Zuschauer im spärlich gefüllten Olimpico durchaus unterhaltsame Minuten ab: Erst köpfte Casemiro eine Marcelo-Flanke aus abseitsverdächtiger Position in die Maschen (39.), ehe der frühere Bundesliga-Profi Edin Dzeko die Defensive der Merengues keine Minute später erneut alt aussehen ließ und das 2:2 erzielte. Das Pausenfazit aus Real-Sicht: Das 3-5-2 funktioniert nicht, wenn sich nicht alle an ihre Aufgaben halten und geschlossen zurückarbeiten. Die Körpersprache seiner Spieler dürfte Zidane nicht gefallen haben.
Zidane stellt um – Real trifft das Tor nicht
Nach dem Seitenwechsel und einigen personellen Wechseln verteidigte der spanische Rekordmeister wieder mit einer Viererkette – und besser. Auch im Spiel nach vorne war eine positive Entwicklung zu erkennen, obgleich einige Spielzüge zu umständlich gestaltet wurden. Gerade bei Kontern spielten die Blancos – vor allem in Person von Vinícius Júnior – zu früh oder zu spät ab. Hinzu kam die fehlende Präzision des zur Pause eingewechselten Luka Jović, der zweimal aus aussichtsreicher Position im Sechzehner an Roma-Schlussmann Pau López scheiterte. Auch der zum Verkauf stehende Gareth Bale ließ in den Schlussminuten zwei gute Gelegenheiten ungenutzt.
So blieb es beim 2:2 in der regulären Spielzeit – einem aufgrund der zweiten Halbzeit passablen Ergebnis. Im Elfmeterschießen setzten sich schließlich die Hausherren durch, nachdem Marcelo als einziger Akteur verschoss. Aber auch ein Sieg hätte nichts an der Tatsache geändert, dass es für Zidane vor dem Liga-Start am kommenden Samstag bei Celta Vigo (ab 17 Uhr im REAL TOTAL-Liveticker und auf DAZN) noch reichlich Arbeit gibt.
Community-Beiträge