
PRO – Yannick Frei: Ein Zeichen gestiegener Ambitionen
Auch wenn Iscos Interview insgesamt etwas unglücklich daher kommen mag, würde ich das ganze nicht allzu hoch hängen. Fußballer sind schließlich bekannt dafür, unmittelbar nach dem Spiel nicht immer die glücklichste Wortwahl zu treffen. Zumal jene Aussagen für mich auch eher gestiegene Ambitionen denn übermäßigen Frust suggerieren. Isco hat im vergangenen Jahr endlich den berühmt berüchtigten „nächsten Schritt“ vollzogen und sich endlich den Status erarbeitet, den er aufgrund seiner fußballerischen Klasse auch verdient. Mit 25 Jahren ist das Ende der Fahnenstange aber noch längst nicht erreicht, die vermeintlich besten Jahre stehen dem Andalusier noch bevor. Das weiß auch der Spieler selbst. Und genau aus diesem Grund kann ich diesen Aussagen nichts großartig Negatives entnehmen, vielmehr unterstreichen sie in meinen Augen Iscos Ambitionen: Der Status Quo ist nicht genug, ich will jetzt noch einen Schritt weiter gehen und mir einen uneingeschränkten Stammplatz bei Real Madrid erkämpfen. Dass er dies nun jedoch auch durch entsprechende Leistungen unterstreichen muss, steht ebenfalls außer Frage. Wenn die Blancos am Ende davon profitieren, umso besser.
CONTRA – Filip Knopp: Isco redet Unsinn
Der Madridismo feiert Isco für dessen Dreierpack bei Spaniens 6:1 gegen Argentinien. Ich gehöre nicht zu denjenigen, die ihn in den Himmel jubeln. Im Gegenteil. Dass er Zinédine Zidane nach dem Länderspiel fehlendes Vertrauen unterstellte, halte ich für frech und respektlos. Der Franzose ist es, der ihm bei Real zum Durchbruch verholfen hat, ihn auf seiner Spielmacher-Position wirbeln lässt und ihm auch in dieser Saison reichlich Einsatzzeiten schenkt. Von den Offensiv-Stars spielt nur Cristiano Ronaldo häufiger. Zahlen lügen nicht. Das soll also fehlendes Vertrauen sein? Er hätte zu jeder Zeit auch andere Stars spielen lassen können. Isco tut so, als sei er Daniel Ceballos, der bislang keine Rolle spielt. Er versteht offenbar nicht, dass Real weitaus mehr als nur elf Top-Spieler besitzt und es aufgrund der zum jetzigen Zeitpunkt schon 49 absolvierten Pflichtspiele in sechs Wettbewerben das Normalste der Welt ist, auch mal anderen eine Chance zu geben. Anders kann ich mir diese in meinen Augen absurden Aussagen nicht erklären. Man mag meinen, dass er gerade von Gareth Bales langwierigen Verletzungen im Jahr 2017 profitiert hat. Das ist sicher nicht falsch, rückblickend aber nicht von primärer Bedeutung, zumal er, wie beispielsweise beim 3:1 im Santiago Bernabéu gegen Paris Saint-Germain, auch vor einem fitten Bale den Vorzug erhält. Isco spielte in den letzten zwölf Monaten sehr wohl eine zentrale Rolle. Er tut nicht nur sich keinen Gefallen damit, jetzt öffentlich zu meckern.
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