
PSG – Real Madrid: Franzosen jubeln ganz am Ende
PARIS. Einfach nur bitter: Als bereits alles danach ausgesehen hatte, dass sich Paris Saint-Germain und Real Madrid am Dienstagabend im Champions-League-Achtelfinal-Hinspiel mit einem 0:0 trennen, schlägt ausgerechnet Kylian Mbappé zu. Der Mann, der eigentlich ab dieser Saison schon gerne für die Königlichen gespielt hätte. Der Mann, der es daher verspätet ab der kommenden Spielzeit tun wird.
Der französische Stürmer-Star schoss PSG in der vierten Minute der Nachspielzeit zum 1:0-Sieg. Ein Ergebnis, das letztlich aber in Ordnung geht, denn das Team von Carlo Ancelotti war die unter dem Strich weitaus schwächere Mannschaft.
Das Rückspiel findet am 9. März im Estadio Santiago Bernabéu statt (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN). Angesichts der Ausgangslage wird es für Real definitiv eine Aufgabe mit Final-Charakter!
PSG – Real Madrid: Benzema startet, Neymar auf der Bank
Die Blancos konnten zu dem Spitzenspiel im Parc de Princes wieder auf Karim Benzema zurückgreifen – und das von Anfang an. Der Franzose hatte sich am 23. Januar gegen den FC Elche eine Muskelverletzung im hinteren linken Oberschenkel zugezogen, war seitdem ausgefallen. Benzema bildete den Angriff mit Marco Asensio und Vinícius Júnior, dahinter zogen Luka Modrić, Casemiro und Toni Kroos die Fäden.
So wie in der Offensive gab es auch in der Defensive ein Comeback: Ferland Mendy meldete sich auf der linken Seite zurück, bildete vor Thibaut Courtois die Viererkette mit Daniel Carvajal, Éder Militão und David Alaba. PSG begann mit unter anderem Mbappé, Lionel Messi, Ángel Di María und Gianluigi Donnarumma, Neymar saß auf der Bank.

Paris hat den Ball: Real offensiv total abgemeldet
Paris und Real tasteten sich in der Anfangsphase ab, ließen es mit gegenseitigem Respekt noch ruhiger angehen. Allerdings: Die Gastgeber zwangen den Gästen ihr Spiel mehr und mehr auf, hatten viel Ballbesitz. Real präsentierte sich wie schon am vergangenen Samstag gegen den FC Villarreal über weite Strecken zu passiv und statisch, offensiv ging überhaupt nichts. Ancelottis Ensemble agierte zurückgezogen, lauerte vergebens auf Konter.
Immerhin: PSG entwickelte zwar mehr Zug zum gegnerischen Gehäuse, hatte letztlich im ersten Durchgang aber auch nur eine wirklich gefährliche Möglichkeit. Messi schickte Mbappé auf die Reise, der aus kurzer Distanz dann an Courtois scheiterte (18.).
Während der Angriff der Blancos erst zur unmittelbaren Schlussphase ein wenig auftaute, machte die Abwehr unter dem Strich einen ordentlichen Job, ließ kaum etwas zu. Reals Bilanz zur Pause: kein Torschuss, nur ein Schuss und lediglich 38 Prozent Ballanteile. Die schlechtere Nachricht: Casemiro sah seine dritte Gelbe Karte im laufenden Wettbewerb, wird beim Rückspiel daher gesperrt fehlen.

Courtois pariert Elfmeter von Messi
Die Mannschaft von Mauricio Pochettino behielt auch nach dem Seitenwechsel die Oberhand, hätte durch Mbappé sogar früh in Führung gehen können. Courtois wehrte dessen Schuss aus zentraler Position und rund zwölf Metern Entfernung aber überragend ab (50.). Bitter: Nach Casemiro sah auch noch Mendy seine dritte Gelbe, womit er das zweite Kräftemessen mit PSG ebenfalls verpassen wird.
Wenige Minuten später bot sich Paris die große Chance zur Führung. Carvajal hatte gegen Mbappé einen Foulelfmeter verschuldet (61.), den Messi allerdings nicht nutzen konnte. Courtois sprang in die rechte Ecke, parierte den Schuss (62.).

Paris ist der Führung näher
Real hatte im zweiten Abschnitt mehr Phasen in der gegnerischen Hälfte, kam abgesehen von einem Kroos-Distanzschuss (54.) jedoch zu keinen nennenswerten Gelegenheiten. Obendrein unterliefen den Merengues nach wie vor viel zu viele Ballverluste. Nach 72 Minuten reagierte Ancelotti erstmals, nahm Carvajal und Asensio vom Feld, es kamen Lucas Vázquez und Rodrygo Goes. Zugleich wich Di María bei PSG für Neymar (73.).
Mit dem Brasilianer kam noch mehr Schwung in das Offensivspiel der Franzosen. Mbappé hätte das Führungstor beinahe nachgeholt, verpasste das lange Eck von der linken Seite nur knapp (77.). PSG war einem Treffer wesentlich näher als das weiße Ballett, bei dem in der Schlussphase noch Federico Valverde und Eden Hazard für Modrić und Vinícius (82.) sowie Gareth Bale für Benzema (87.) kamen.
PSG – Real Madrid: Mbappé schockt Blancos in letzter Minute
Die Wechsel blieben wirkungslos. Stattdessen fiel in der vierten Minute der auch vierminütigen Nachspielzeit der Treffer des Tages. Durch Mbappé. Was für ein Drehbuch. Der 23-Jährige tankte sich von der linken Seite in den Strafraum hinein und ließ das runde Leder im Netz zappeln.
Bis zum Rückspiel in drei Wochen haben die Madrilenen nun erst einmal drei Aufgaben in der Primera División zu bewältigen – allesamt in der spanischen Hauptstadt. Zwischen den Heimspielen gegen Deportivo Alavés und Real Sociedad steht ein Auswärtsspiel an, das aber beim Madrid-Klub Rayo Vallecano stattfindet.
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