Interview

Real Madrid: Courtois macht sich für Ancelotti-Verbleib stark

Thibaut Courtois macht sich für einen Verbleib von Carlo Ancelotti bei Real Madrid stark. Der Italiener müsse unabhängig vom Ausgang der Saison Trainer der Königlichen bleiben, fordert der Torwart.

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Carlo Ancelotti Thibaut Courtois Real Madrid
Courtois hält große Stücke auf Ancelotti – Foto: Angel Martinez, Javier Soriano/AFP via Getty Images

Courtois bekennt sich zu Ancelotti: „Unser Trainer“

MADRID. Es ist mal wieder so weit. Zumindest im Umfeld von Real Madrid stellt sich allmählich die Frage, ob der aktuelle Mannschaft des Starensembles auch noch der in der kommenden Saison sein wird. Nach seiner Rückkehr im Sommer 2021 befindet sich Carlo Ancelotti momentan in seiner zweiten Spielzeit, sein Vertrag ist bis zum 30. Juni 2024 datiert. Trotz des noch länger als zwölf Monate laufenden Kontrakts kann sich „Carletto“ eines Verbleibs über den Sommer hinaus jedoch nicht sicher sein.

Wäre Thibaut Courtois Entscheidungsträger, würde er allerdings keinerlei Zweifel hegen. „Ja, klar“, antwortete der belgische Torwart – noch vor der 1:2-Niederlage beim FC Barcelona – gegenüber dem spanischen Bezahlsender MOVISTAR+ auf die Frage, ob Ancelotti unabhängig vom Saisonausgang bleiben müsse.

„Er ist ein großartiger Trainer und wir Spieler haben einen guten Draht zu ihm. Aber es sind nicht unsere Entscheidungen. Wir kämpfen mit ihm, um Titel zu gewinnen. Er ist unser Trainer“, so der 30-Jährige, der bei den letzten Worten einen stolzen Eindruck machte.

Real Madrid will Titel sehen

Letzten Endes unterliegt Ancelotti für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit aber dem Zwang, Real in ein paar Wochen nicht mit leeren Händen dastehen zu lassen. Liefern muss er erneut bedeutende Titel. Schon 2015 wurde der 63-Jährige entlassen, weil er diese letztlich nicht eingefahren hatte. Das anspruchsvolle Real mit Florentino Pérez an der Spitze kannte kein Erbarmen, obwohl der historische Gewinn des zehnten Champions-League-Triumphs der Vereinsgeschichte damals gerade mal ein Jahr her war.

Ähnlich könnte es auch diesmal laufen, zumal die Aussicht auf mindestens einen großen Pokal für die Blancos nicht gerade rosig ist. In der Primera División liegen sie zwölf Punkte hinter Barça, im Copa-del-Rey-Halbfinale müssen sie beim Rückspiel im Camp Nou einen 0:1-Rückstand aufholen. Immerhin in der Champions League, in der Real als Favorit in das Viertelfinale gegen den FC Chelsea geht, läuft es bislang voll nach Plan.

Ancelotti: „Will bei Real Madrid bleiben“

In der Öffentlichkeit gibt sich Ancelotti hinsichtlich seiner eigenen Situation entspannt. „Ich bin davon überzeugt, dass wir diese Saison etwas gewinnen, von daher erledigt sich das Thema dann auch“, sagte der Erfolgscoach, der nach wie vor mit einem Engagement bei der brasilianischen Nationalmannschaft in Verbindung gebracht wird, am Samstag der Presse.

Grundsätzlich müsse der Klub die sportliche Lage bewerten und folglich einen Entschluss fällen. „Ich habe oft gesagt, dass ich mein ganzes Leben bei diesem Klub bleiben würde, was aber unmöglich ist. Ich will bleiben und hoffe, dass das auch passiert. Ich genieße jeden Tag, den der Klub mich hier haben will“, so Ancelotti, für den es mit Raúl oder den vereinslosen Mauricio Pochettino und Thomas Tuchel einige Alternativen gäbe.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
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Was ist bloß los mit diesen Spielern?! Alles gefühlt verweichlichte Ballerinas geworden mit nem Riesen Ego.
Natürlich wollen sie das Carlo bleibt. Er lässt sie ja auch machen statt ihnen mal in den Arsch zu treten. Würde mich auch nicht jucken, wenn der Trainer nicht mit mir spricht (Hazard) egal wie gut oder schlecht ich war.

Es braucht Spieler mit einer Mentalität wie Zlatan und Ramos und einen Trainer wie Mourinho, über den Zlatan gesagt hat er würde für ihn in den Krieg ziehen.

Reicht doch langsam!!! Kann’s nicht mehr hören man
 
Ganz ehrlich - nichts ist unmöglich - aber stand jetzt erscheint es quasi unmöglich, dass wir überhaupt einen großen Titel gewinnen diese Saison. Die Liga ist längst abgefahren. Die Copa wird auch nichts mehr. Gegen Barca geht leider einfach nichts mehr dieses Jahr mit Ancelottis ausrechenbarer Taktik und Unfähigkeit was zu ändern. Bleibt noch die CL. Das ist unser Wettbewerb. Da ist der Gewinn noch am wahrscheinlichsten. Aber einen CL Titel zwingend gewinnen zu müssen und dazu auch noch verteidigen, das ist selbst für Real Madrid verdammt schwierig. Zudem in dieser schwachen Form. Unsere Mannschaft scheint mental und körperlich am Ende. Unser Trainer ratlos. Das wird selbst gegen Chelsea schon schwer. Da darf man sich von einem schwachen Liverpool nicht blenden lassen. City und Bayern schalten sich zum Glück gegenseitig aus. Neapel würde ich aber auch nicht unterschätzen. Die Mailänder und Benfica kann ich nicht einschätzen, sollten aber selbst für uns in der Form möglich sein.
 
Wenn Courtois, der btw. bei keinem Verein der Welt Konkurrenzkampf fürchten müsste, für Carlo um Titel kämpfen will ist mir das lieber, als ein Zlatan der für Mou in den Krieg ziehen will…aber eben noch nie den CL-Titel gewonnen hat.

Verstehe diese krasse Anti-Ancelotti-Stimmung nicht. Der einzige Trainer der es mMn besser machen könnte als Carlo ist Pep, aber der kommt niemals hierher
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz heikle Kiste, wenn das jetzt schon unter den Spielern Thema ist.
Da geht meine Erinnerung mal so eben in die Vergangenheit, als nach Ancelottis Entlassung 2015 die Spieler nicht gerade willig waren hinsichtlich der Zusammenarbeit mit dem Nachfolger Benitez (mal ganz unabhängig von dessen "Ideen"). Ähnlich fatal waren die Ramos-Äußerungen, als es um eine eventuelle Verpflichtung von Conte ging, der ganz sicher einen anderen Wind in die Truppe gebracht hätte. Loyalität zum Trainer ist jedenfalls wichtig, aber es ist immer auch ein schmaler Grat.

Egal was kommt, hoffe ich, dass das Klima aufgeschlossen bleibt. Strukturelle taktische Veränderungen sind meines Erachtens dringend notwendig. Der reine "Freigeist-Fußball" greift bei der Vielzahl junger Spieler im Kader nicht mehr.
 
Ich verstehe das nicht. Glaubt ihr ernsthaft, dass Ancelotti seine Spieler nicht taktisch schult und eine Strategie verfolgt in jedem Spiel? Wie naiv ist das bitte?

Real hat doch nicht nur durch Glück letztes Jahr Liga und CL gewonnen. Ancelotti hat doch nicht nur wegen der guten Stimmung die er verbreitet 3 CL-Titel geholt. Der Mann kommt aus Italien, es sollte klar sein, dass man da keinen Blumentopf gewinnt, wenn man taktisch nicht auf der Höhe ist.

Seit Klopp mal ein paar Striche auf das Taltikboard im ZDF-Studio geschmiert hat, und Tuchel+Guardiola ihre Salzstreuerarmee gegeneinander antreten ließen denkt jeder 0815-Fußballfan offenbar, dass man ein Strategie-Experte sein muss und Fußball am Reisbrett gewonnen wird…
Lustigerweise wurden genau diese Taktikgenies in den letzten Jahren von Real reihenweise entzaubert und jeder fragte sich wie Madrid das schaffen konnte. Die Antwort ist, dass die Spieler eben nicht nur stumpf dem Spielplan folgen, sondern zusätzlich alles aus sich rausholen und sich für ihre Trainer aufopfern. Klappt natürlich nicht immer und auch Real Madrid kann Schwächephasen durchleben. Ich hoffe aber, dass die Spieler dann nicht alle mental so schwach werden wie der ein oder andere Fan hier.
 

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