
Real Madrid unterliegt FC Barcelona 0:1
MADRID. Man wird wohl behaupten, diese K.o.-Runde im Hinspiel verloren zu haben, sollte Real Madrid am 5. April im Halbfinale der Copa del Rey am FC Barcelona scheitern. Die Königlichen galten am Donnerstag beim Auftakt der Runde der letzten Vier als klarer Favorit, da den Katalanen mit Robert Lewandowski, Ousmane Dembélé und Pedri drei Stammspieler verletzt nicht zur Verfügung standen. Obendrein saß mit Andreas Christensen ein weiterer Leistungsträger angeschlagen nur auf der Bank.
Der Ausgang im Estadio Santiago Bernabéu lautete nach 90 Minuten allerdings: 0:1. Gegen ein offensiv fast inexistentes und ausschließlich mauerndes Barça brachte Real es tatsächlich zustande, als Verlierer vom Feld zu gehen – selbstverschuldet durch ein unglückliches Eigentor von Éder Militão (26.).
Das weiße Ballett hatte zunächst entschlossen begonnen, kam in Person von Luka Modrić aus spitzem rechten Winkel gleich nach einer halben Minute zum ersten Abschluss (1.). Kapitän Karim Benzema beförderte das Runde nach einer knappen Viertelstunde in das Eckige, jedoch stand er dabei zweifellos im Abseits (12.).
Militão unterläuft unglückliches Eigentor
Dann der Pechmoment: Nach einem viel zu kurz geratenen Rückpass von Eduardo Camavinga, der im 4-2-3-1 auf der Doppelsechs neben Toni Kroos den Vorzug vor dem später eingewechselten Aurélien Tchouaméni erhielt, konnte Thibaut Courtois einen Abschluss von Franck Kessié noch parieren. Jedoch sprang der Ball von seinem Fuß an den von Militão – und dann ins eigene Tor.

Real verließ sichtlich der Mut und tat sich schwer, Gefahrensituationen zu kreieren. Die beste hatte nach einem hohen Kroos-Querpass kurz vor der Halbzeitpause Daniel Carvajal, der diesen im Strafraum aus kurzer Distanz direkt nahm und deutlich scheiterte (41.).
Die zweite Halbzeit ähnelte der ersten: Nur Real spielt, jedoch war das Spiel der Blancos letztlich auch viel zu sehr geprägt von unnötigen Ballverlusten und verzogenen Schüssen, während die Katalanen nahezu ausschließlich verteidigten – und das bis zum Schluss auch erfolgreich. Beinahe wäre es für die Hausherren noch schlimmer gekommen, als der eingewechselte Ansu Fati einen vielversprechenden Kessié-Schuss zur Freude Reals blockte (72.). Es wäre ansonsten womöglich das 0:2 gewesen.
Real Madrid – FC Barcelona: Rückspiel am 5. April
Carlo Ancelotti stellte mit der Hereinnahme von Rodrygo Goes für Nacho Fernández nach 67 Minuten offensiver um, des Brasilianers Joker-Qualitäten kamen diesmal aber nicht zum Vorschein. Auch Youngster Álvaro Rodríguez, der Modrić in der 84. Minute ersetzte, konnte nicht mehr helfen. Real rannte an, doch es fehlte an Durchschlagskraft und Ideenreichtum. Die erschreckende Ausbeute: null Torschüsse, sechs Schüsse, sieben geblockte Schüsse.
Barça legte mit einer offensiven Nicht-Leistung (ein Torschuss außer Militão-Eigentor, ein Schuss, ein geblockter Schuss) wider Erwarten vor. Das Finale um das Finale steigt in knapp vier Wochen im Camp Nou. Dann muss Real Madrid eine Elf von Barcelona schlagen, zu der dann auch Lewandowski, Dembélé und Pedri wieder gehören. Es wird nicht einfacher.
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