Spielbericht

Pleite im Hinspiel: Real Madrid schlägt sich gegen Barça selbst

Real Madrid macht das Spiel, verliert dieses aber auch. Gegen einen personell geschwächten und offensiv harmlosen FC Barcelona unterliegen die Königlichen im Halbfinal-Hinspiel der Copa del Rey 0:1. Dabei schlagen sie sich mit einem unglücklichen Eigentor durch Éder Militão selbst.

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Real Madrid FC Barcelona Clásico Copa del Rey
Real hatte es gegen Barças Abwehr schwer  – Foto: Pierre-Philippe Marcou/AFP via Getty Images

Real Madrid unterliegt FC Barcelona 0:1

MADRID. Man wird wohl behaupten, diese K.o.-Runde im Hinspiel verloren zu haben, sollte Real Madrid am 5. April im Halbfinale der Copa del Rey am FC Barcelona scheitern. Die Königlichen galten am Donnerstag beim Auftakt der Runde der letzten Vier als klarer Favorit, da den Katalanen mit Robert Lewandowski, Ousmane Dembélé und Pedri drei Stammspieler verletzt nicht zur Verfügung standen. Obendrein saß mit Andreas Christensen ein weiterer Leistungsträger angeschlagen nur auf der Bank.

Der Ausgang im Estadio Santiago Bernabéu lautete nach 90 Minuten allerdings: 0:1. Gegen ein offensiv fast inexistentes und ausschließlich mauerndes Barça brachte Real es tatsächlich zustande, als Verlierer vom Feld zu gehen – selbstverschuldet durch ein unglückliches Eigentor von Éder Militão (26.).

Das weiße Ballett hatte zunächst entschlossen begonnen, kam in Person von Luka Modrić aus spitzem rechten Winkel gleich nach einer halben Minute zum ersten Abschluss (1.). Kapitän Karim Benzema beförderte das Runde nach einer knappen Viertelstunde in das Eckige, jedoch stand er dabei zweifellos im Abseits (12.).

Militão unterläuft unglückliches Eigentor

Dann der Pechmoment: Nach einem viel zu kurz geratenen Rückpass von Eduardo Camavinga, der im 4-2-3-1 auf der Doppelsechs neben Toni Kroos den Vorzug vor dem später eingewechselten Aurélien Tchouaméni erhielt, konnte Thibaut Courtois einen Abschluss von Franck Kessié noch parieren. Jedoch sprang der Ball von seinem Fuß an den von Militão – und dann ins eigene Tor.

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Ein Militão-Eigentor entschied das Hinspiel – Foto: Javier Soriano/AFP via Getty Images

Real verließ sichtlich der Mut und tat sich schwer, Gefahrensituationen zu kreieren. Die beste hatte nach einem hohen Kroos-Querpass kurz vor der Halbzeitpause Daniel Carvajal, der diesen im Strafraum aus kurzer Distanz direkt nahm und deutlich scheiterte (41.).

Die zweite Halbzeit ähnelte der ersten: Nur Real spielt, jedoch war das Spiel der Blancos letztlich auch viel zu sehr geprägt von unnötigen Ballverlusten und verzogenen Schüssen, während die Katalanen nahezu ausschließlich verteidigten – und das bis zum Schluss auch erfolgreich. Beinahe wäre es für die Hausherren noch schlimmer gekommen, als der eingewechselte Ansu Fati einen vielversprechenden Kessié-Schuss zur Freude Reals blockte (72.). Es wäre ansonsten womöglich das 0:2 gewesen.

Real Madrid – FC Barcelona: Rückspiel am 5. April

Carlo Ancelotti stellte mit der Hereinnahme von Rodrygo Goes für Nacho Fernández nach 67 Minuten offensiver um, des Brasilianers Joker-Qualitäten kamen diesmal aber nicht zum Vorschein. Auch Youngster Álvaro Rodríguez, der Modrić in der 84. Minute ersetzte, konnte nicht mehr helfen. Real rannte an, doch es fehlte an Durchschlagskraft und Ideenreichtum. Die erschreckende Ausbeute: null Torschüsse, sechs Schüsse, sieben geblockte Schüsse.

Barça legte mit einer offensiven Nicht-Leistung (ein Torschuss außer Militão-Eigentor, ein Schuss, ein geblockter Schuss) wider Erwarten vor. Das Finale um das Finale steigt in knapp vier Wochen im Camp Nou. Dann muss Real Madrid eine Elf von Barcelona schlagen, zu der dann auch Lewandowski, Dembélé und Pedri wieder gehören. Es wird nicht einfacher.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Gefühlt hat Barca mit 60 Prozent 100 Prozent rausgeholt. Das nennt man dann wohl clever. In Sachen Effizienz sind sie uns leider diese Saison einiges voraus. Und so gewinnt man am Ende dann auch Titel…

P.S. Camavinga leider heute sehr neben der Spur
 
Jeder Klub in Europa fürchtet sich vor Real Madrid und Real Madrid fürchtet sich vor Barça. Heute wieder mal unter Beweis gestellt! Einfach unglaublich wie wir diese Clowns ständig aufbauen! Immer wieder und wieder! Mit diesem Auswärtssieg leiten wir womöglich deren neuen Lauf ein…immer sind es wir die sowas einleiten! Die waren heute völlig dezimiert, hatten ganze 4 Stammspieler nicht zur Verfügung, davon 3 absolut unersetzbar und dennoch schenken wir ihnen diesen Auswärtssieg.

Letzter deutliche Erfolg gegen sie letztmals 2007..muss man sich mal geben.
 
Erbärmlich.
 
2. Halbzeit haben wir gegen Atletico Madrid gespielt wenn ich mich nicht täusche!!??

Naja hätte man definitiv besser machen können…aber diese Hunde vor ihrer Hundehütte zu bezwängen war halt auch nicht so easy…

Hala Madrid!
 
Die ganze Welt hat Angst vor Real Madrid, Real Madrid hat Angst vor Barcelona!!!!!

Sogar in ihrer Schwächephase können wir sie nicht schlagen! Viel Spass im Camp Nou mit Pedri, Lewa und Dembele:)
 
Ich brauch wirklich etwas neues, etwas das mich etwas hoffen lässt in Richtung Entwicklung, Ideenreichtum und Variabilität. Bin sehr Dankbar für unglaubliche CL Momente und für den Spirit unter Carlo. Aber der Fussball selbst holt mich einfach nicht mehr ab und wie es mit der Liebe so ist, man zieht trotzdem durch bis zum Ende.
Unter Carlo fühle ich mich so wie jemand, der die eine hat, aber von der anderen träumt.

Bin raus für Heute, hat mir nichts ausgemacht zu verlieren, aber die Gewinnen zu sehen war herb.

Gruß, Gato
 

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