Spielbericht

Bellingham eröffnet, Mbappé vollendet: Real macht Barça Druck

Real Madrid rückt dem FC Barcelona auf die Pelle. Jude Bellingham und Kylian Mbappé führen die Königlichen, die im Estadio Santiago Bernabéu nicht berauschend auftreten, zu einem 2:0 gegen den FC Sevilla und lassen Xabi Alonso damit weiter aufatmen. Der Franzose egalisiert den Rekord von Cristiano Ronaldo und imitiert dessen Jubel.

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Kylian Mbappé Real Madrid Cristiano Ronaldo Jubel
Mbappé markierte sein 29. Saisontor – Foto: Angel Martinez/Getty Images

Real Madrid rückt Barcelona auf die Pelle

MADRID. Bei Real Madrid liegt im Optimalfall ein Ein-Punkte-Rückstand unter dem Weihnachtsbaum! Die Königlichen haben am Samstagabend im Estadio Santiago Bernabéu gegen den FC Sevilla zwar nicht überzeugen, den FC Sevilla aber bezwingen können.

Dank eines 2:0 liegen sie in der Tabelle der Primera División nur noch einen Zähler hinter dem FC Barcelona. Und die Katalanen werden am Sonntagnachmittag vom Tabellendritten FC Villarreal herausgefordert, das zudem auch noch auswärts.

Erstmals seit dem 4:0 gegen den FC Valencia am 1. November behielt das weiße Ballett vor heimischer Kulisse die Oberhand. Es folgten im Bernabéu das 1:2 gegen Manchester City und das 0:2 gegen Celta Vigo, durch den ortsunabhängig inzwischen dritten Sieg in Serie erlebt Xabi Alonso auch den Start ins neue Jahr als Real-Trainer. Es heißt, er solle bis zur Supercopa de España (8. und eventuell 11. Januar) vorerst definitiv im Amt bleiben.

Per Kopfball: Bellingham lässt Bernabéu jubeln

Vor 72.062 Zuschauern brannten die Blancos über weite Strecken wahrlich kein Feuerwerk ab. In einer spielerisch unter dem Strich wenig berauschenden ersten Halbzeit gehörte die Anfangsphase sogar den Gästen, die sich sichtlich etwas zutrauten. Von den Rängen wurde das bereits in der siebten Minute mit unüberhörbaren Pfiffen quittiert. Real versprühte keine Freude, spielte langsam, präsentierte sich weitestgehend ungefährlich – doch auch so reichte es zur Führung.

38. Minute: Rodrygo Goes tritt einen Freistoß von der rechten Seite in die Mitte, wo Jude Bellingham hochsteigt und den Ball per Kopf im langen Eck unterbringt. Das 1:0! Dem Standard vorausgegangen war übrigens ein Foul von Sevillas Marcão gegen Rodrygo, das wegen eines gestreckten Beins mit offener Sohle auch durchaus eine Rote statt nur Gelbe Karte nach sich hätte ziehen können.

Jude Bellingham Real Madrid Sevilla
Bellingham brachte Real gegen Sevilla auf Kurs – Foto: Angel Martinez/Getty Images

Mbappé egalisiert Ronaldo-Rekord

Der Führungstreffer belebte das Spiel der Merengues etwas, das Muster nach dem Seitenwechsel war dann aber eher wieder das von vor dem Tor. Während Real defensiv anfällig blieb – Thibaut Courtois musste zweimal parieren –, kreierte Real bloß phasenweise Chancen, um mit einem 2:0 mehr Ruhe in die Begegnung zu kommen. Mbappé vergab drei gute Gelegenheiten (zweimal in der 51./57.) und Rodrygo traf in einer sehenswerten Abschlusssituation die Latte, nachdem Sevillas Torwart noch die Finger im Spiel hatte (78.).

Die Hausherren agierten seit der 68. Minute in Überzahl, Marcão sah nach einem Foul im Mittelfeld seine zweite Gelbe Karte. Zur Entscheidung reichte es aber erst wenige Minuten vor dem Ablauf der regulären Spielzeit. Rodrygo holte einen unumstrittenen Foulelfmeter heraus (85.), den Mbappé zum 2:0 verwandelte (86.). Der französische Superstar hat den Rekord seines Idols Cristiano Ronaldo aus dem Jahr 2013 damit egalisiert. Beide erzielten damit in einem Kalenderjahr 59 Real-Treffer. Mbappé jubelte nach dem Strafstoß im Stile Ronaldos, sandte an ihn einen Gruß über die Fernsehkamera.

Real Madrid: Die Aufstellung gegen Sevilla

Alonso sorgte mit der Wahl seiner Aufstellung für keine Überraschung. Da nach Daniel Carvajal und Trent Alexander-Arnold auch Federico Valverde nicht einsatzfähig war, verteidigte Raúl Asencio hinten rechts. Álvaro Carreras fehlte ebenso wie Endrick gesperrt. Vinícius Júnior führte die Mannschaft als Kapitän auf das Feld.

  • So spielte Real Madrid: Courtois – Asencio (90.+4 Jiménez), Rüdiger, Huijsen, F. García – Güler (72. Camavinga), Tchouaméni, Bellingham – Rodrygo, Mbappé, Vinícius (83. Gonzalo).
Vinícius Júnior Real Madrid Sevilla
Vinícius hatte die Kapitänsbinde am Arm – Foto: Denis Doyle/Getty Images

Real Madrid – FC Sevilla: Wichtigste Daten

  • Tore: 2:0
  • xG: 2,65:1,63
  • Schüsse gesamt: 18:14
  • Torschüsse: 8:5
  • Schüsse neben das Tor: 7:5
  • Geblockte Schüsse: 3:4
  • Ballbesitz in Prozent: 53:47
  • Fouls: 13:19
  • Gelbe Karten: 2:3
  • Gelb-Rote Karten: 0:1

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
In Sachen Arroganz steht er CR7 auf jeden Fall um nichts nach. Fußballerisch liegen da aber immer noch Welten dazwischen, Rekord hin oder her.
 
Wenn Ancelotti noch hier wäre, dann wäre das Spiel wahrscheinlich genau gleich schrecklich. Nicht der Trainer hat die zusammengehalten sondern die Top Jungs wie Benzema, Kroos, Carvajal, Modric usw. Jetzt sind die weg und nur noch die GenZ InstaIndividualisten sind hier. Ich glaube das wir jetzt einen untrainierbaren haufen haben und auch bei einem Trainerwechsel wird sich nichts ändern. Mbappe heute übelster Individualist gewesen, CR7 Rekord schön und gut, aber der hatte 8 Spiele weniger und 3x mehr Assists, wahrscheinlich sogar weniger 11m.
Absolut unterirdisch was wir mit dem Kader zusammengespielt haben dieses Jahr! Hat sogar Carlos letzte Saison unterboten.
 
Ich würde die halbe Mannschaft verkaufen und Spieler aus Castilla befördern. Schlechter können die auch nicht sein!
Fran García und Asensio – beides Sonntagsspieler, vielleicht noch gut genug für Castilla.
Vini kassiert 18 Millionen pro Jahr und will noch mehr! Wofür eigentlich? Seit Wochen unterirdisch.
Mbappé spielt nur noch für seine Rekorde.
Noten:
Courtois: 1
Jude: 1,5
Rodrigo: 2
Alle anderen, inklusive Mbappé: 5 bis 6
 
Ich glaube nicht mehr an Alonso und wünsche mir mittlerweile eine Veränderung. Nichts ist besser geworden sogar vieles schlimmer
 
Es ist keine Mannschaft, nur Einzelkünstler. Das Umschaltspiel viel zu langsam, so kann sich die gegnerische Mannschaft ganz in Ruhe organisieren. Maximal zwei Ballkontakte, dann sollte der Ball weitergespielt werden. So etwas kann man sogar trainieren!
 
11meter von Mbappe war sehr sehr schwach geschossen! Sorry aber CR7 ist der King! Wenn zum 11m gepfiffen wurde konnte man zu dieser Zeit bereits jubeln weil CR7 präzise unhaltbare 11er schoss, dieser Mbappe 11er war miserabel geschossen und nur dank des gegnerischen Torwarts ging er rein. Er hätte wenigstens auf Rodrygo zugehen können und sich bei ihm für den 11er bedanken können.
 
So, jetzt kann sich meine Fussballseele wieder etwas erholen.. Auf ein hoffentlich besseres Jahr! Fussballerisch kann es leider kaum schlechter werden..
 

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