Real will vierten Liga-Sieg in Serie: Wie stark rotiert Zidane?

Die Ausgangslage

• In LaLiga geht es derzeit Schlag aus Schlag: Für die Königlichen läutet die Auswärtsreise in die baskische Provinz Guipúzcoa die fünfte Englische Woche in Serie ein. Fünf Tage nach dem richtungsweisenden 3:1-Erfolg gegen den Athletic Club sind die Schützlinge von Zinédine Zidane am Sonntagabend schon wieder gefordert – und zwar in der abschließenden Partie des 14. Spieltags der Primera División bei der SD Éibar (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN). Mit dem Selbstvertrauen von drei enorm wichtigen Siegen in LaLiga im Rücken, wollen und müssen die Blancos im Titelkampf weitere drei Zähler einfahren, um den Druck auf Tabellenführer Atlético (26 Punkte, 21:4 Tore) und Real Sociedad (26 Punkte, 25:10 Tore) weiterhin hochzuhalten. Um die Siegesserie der vergangenen vier Pflichtspiele fortzusetzen und Real Sociedad von Platz zwei zu verdrängen, gilt es für den Rekordmeister in erster Linie, die Balance aus durchschlagskräftiger Offensive und deutlich verbesserter Defensive (zuletzt Torverhältnis: 8:1) auch im Baskenland auf den Platz zu bringen.

• Das erste Saisondrittel ist für die Basken bislang durchwachsen verlaufen. Mit 15 Zählern auf der Habenseite belegt das Team von José Luis Mendilibar derzeit den zwölften Tabellenrang und steht somit zwei Plätze besser als in der Abschlusstabelle der Vorsaison da. Drei Siegen stehen vier Niederlagen bei sechs Punkteteilungen gegenüber. Interessant ist mit Blick auf den bisherigen Saisonverlauf unter anderem die Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsperformance: So warten die Basken im heimischen Estadio Municipal de Ipurúa, dem kleinsten Stadion in LaLiga, noch immer auf den ersten Sieg, während die Mendilibar-Elf auswärts bereits drei Erfolge einfahren konnte. Die zweitälteste Mannschaft der Liga (im Schnitt 29,0 Jahre), die mit der Empfehlung von lediglich einer Niederlage aus den vergangenen zehn Pflichtspielen (0:2 gegen Cádiz) in das Duell mit den Königlichen geht, präsentierte sich mit gerade einmal zehn Gegentreffern bislang zudem äußerst defensivstark. Lediglich neun selbst erzielte Tore in 13 Partien verdeutlichen, dass es dem Tabellenzwölften in vielen Partien an offensiver Durchschlagskraft mangelt. Gegen die Königlichen kommt erschwerend hinzu, dass Mendilibar auf sieben Akteure verzichten muss – darunter Innenverteidiger Esteban Burgos, mit drei Saisontreffern in LaLiga neben Stürmer Kike García treffsicherster Baske.

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Personelles und voraussichtliche Aufstellung

• Zinédine Zidane hat im Baskenland die Qual der Wahl: In den 22-köpfigen Kader kehren der zuletzt Gelb-gesperrte Casemiro sowie die wiedergenesenen Martin Ødegaard, Mariano Díaz und Luka Jović zurück, dafür bleibt Eden Hazard zunächst trotz Wiederaufnahme des Mannschaftstrainings zunächst weiterhin außen vor. „Ihm fehlt nur noch wenig, um zu spielen“, erklärte der Cheftrainer während der Pressekonferenz und machte damit Hoffnung auf ein baldiges Comeback des Belgiers. Nicht mit von der Partie sind zudem Vinícius Júnior, der aufgrund einer Magen-Darm-Entzündung kurzfristig passen muss sowie Isco aus bislang unbekannten Gründen. Mit Blick auf die Startelf stellt sich angesichts des Mammutprogramms der vergangenen Wochen die Frage, ob und falls ja, wie stark „Zizou“ rotiert. Denkbar ist, dass Éder Militão, der zuletzt kaum Berücksichtigung fand, für Raphaël Varane in die Viererkette rückt und an der Seite von Sergio Ramos verteidigt. Auch eine erneute Chance für Marcelo anstelle des zuletzt formverbesserten Ferland Mendy ist denkbar. Im Mittelfeldzentrum wird sehr wahrscheinlich Casemiro wieder in die Startelf rücken. Auf den Halbpositionen scheint das Duo Kroos/Valverde naheliegend, da dem zuletzt überragenden Kreativkopf Luka Modrić eine Verschnaufpause sicherlich guttut. Selbiges gilt für Lucas Vázquez, der in den vergangenen Wochen fast jede Spielminute absolvierte, sodass sich die Offensive vermutlich aus dem Trio Karim Benzema, Marco Asensio und Rodrygo Goes zusammensetzen wird. Aufgrund ihrer verletzungsbedingten Pausen ist ein Startelfeinsatz von Ødegaard, Mariano und Jović zwar nicht grundsätzlich auszuschließen, liegt aber im Bereich des Unwahrscheinlichen. Während die Personalien vor der Aufgabe in Éibar also noch Raum für Spekulationen offen lassen, ist zumindest davon auszugehen, dass Zidane auf das zuletzt erfolgreiche 4-3-3-System setzt.

• Verletzt: Eden Hazard (Aufbautraining nach Verletzung), Vinícius Júnior (Gastroenteritis)

• Aus dem Kader gestrichen: Isco (Grund unbekannt)

Die Stimmen zum Spiel

Zinédine Zidane (Cheftrainer Real Madrid): „Ich bin davon überzeugt, dass Éibar bei sich Zuhause alles geben wird. Wir werden das auch versuchen, denn wir wollen unseren Lauf fortsetzen. Es ist eine weitere Chance, uns als Mannschaft zu zeigen. Es wird kein einfaches Spiel, sondern schwer. Die Mannschaft ist in einer guten Verfassung. An meiner Idee, auf alle zu zählen, werde ich nichts ändern. Die Spieler sind alle bei der Sache.“

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José Luis Mendilibar (Cheftrainer SD Éibar): „Um Spiele gewinnen zu können, ist für uns das Wichtigste, daran zu glauben, was wir machen. Real Madrid kann dir schon in den ersten zehn Minuten einen großen Schrecken bereiten, wenn du sie spielen lässt. Du musst daran glauben, was du machst: Wenn der Stürmer keinen Druck mehr ausübt, der Verteidiger zu passiv agiert und du Raum zwischen den Linien anbietest, dann kassierst du nicht drei, sondern acht (Treffer, Anm. d. Red.). Uns erwartet ein formstarkes Real Madrid, das genau dann Leistung abruft, wenn sie es benötigen. Sie sind defensiv in guter Verfassung, verfügen über ein hervorragendes Mittelfeldzentrum und haben mit Karim Benzema den in meinen Augen besten Stürmer der Welt in ihren Reihen.“

Statistiken und Besonderes

• GESAMTBILANZ: In bislang 14 Duellen behielten die Königlichen bei einem Torverhältnis von 35:9 gleich elf Mal die Oberhand. Zwei Mal wurden die Punkte geteilt. Ihren einzigen Sieg über die Blancos konnten die Basken am 24. November 2018 feiern, als der Außenseiter den damals von Santiago Solari trainierten Rekordmeister mit einer 3:0-Packung auf die Heimreise schickte. Das letzte Duell, das im Übrigen das erste Spiel nach der Corona-Zwangspause war, entschieden die Blancos im Juni 2020 allerdings mit 3:1 für sich.

• ÉIBAR MIT HEIMKOMPLEX: Die Basken, die inklusive der Pokalpartie am Donnerstag seit sechs Spielen ungeschlagen sind, tun sich im bisherigen Saisonverlauf überraschenderweise vor allem im heimischen Ipurúa enorm schwer: In sieben Heimspielen blieb Éibar bislang ohne Sieg (bei drei Niederlagen und einem Torverhältnis von 1:5) und befindet sich mit mickrigen vier Zählern somit auf dem letzten Platz der Heim-Tabelle.  

• NAHEZU PERFEKTER „ZIZOU“: Die Basken sind statistisch betrachtet definitiv einer der absoluten Lieblingsgegner des Zinédine Zidane. In acht Aufeinandertreffen war der Franzosen sieben Mal siegreich bei einem Remis (Punkteschnitt: 2,75 Punkte/Spiel). Eine Bilanz, wie sie der Cheftrainer nur gegen wenige andere Clubs vorweisen kann.

• WIEDERSEHEN: Für Pedro Léon kommt die Partie gegen die Königlichen einer Reise in die Vergangenheit gleich. Der aus Mula stammende Mittelfeldspieler spielte in der Saison 2010/11 in der spanischen Hauptstadt, kam unter dem damaligen Real-Coach José Mourinho aber kaum zum Zug und wechselte daher nach nur einer Spielzeit zunächst auf Leihbasis zurück zum FC Getafe.

• ALONSO MIT ÉIBAR-VERGANGENHEIT: Weitere Verflechtungen zwischen Real Madrid und der SD Éibar sind eher rar gesät. Mit Xabi Alonso, derzeit als Trainer bei der Reserve von Real Sociedad beschäftigt, weist jedoch einer der prägenden Gesichter der jüngeren Real-Geschichte eine Vergangenheit in beiden Clubs auf. So schnürte der 39-Jährige, ehe er über die Stationen Real Sociedad und Liverpool FC im Jahr 2009 an der Concha Espina landete, in der Saison 2000/01 als Leihspieler ein halbes Jahr die Fußballstiefel für den baskischen Kleinstadtclub. Zudem erwarb er nach dem Überraschungsaufstieg im Jahr 2014 Anteile an der SD Éibar, damit diese das für die Teilnahme am LaLiga-Spielbetrieb nötige Gesamtvermögen in Höhe von 2,1 Millionen Euro aufbringen konnten.

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