Rechtsprechung nach Audio-Leaks: Warum Confidencial einen Euro an Pérez zahlen muss

Ehre verletzt, Aufnahmen „aus Zusammenhang gerissen“

Sieg für Florentino Pérez, jedoch kein normaler. Statt drei Punkte heimst Real Madrids Präseident ausnahmsweise mal einen Euro ein – das ist die (natürlich symbolische) Strafe, die das Magazin EL CONFIDENCIAL dem 75-Jährigen zahlen muss.

Warum? Weil das Magazin laut einem Gericht Pérez‘ Recht auf Ehre verletzt hat. So geschehen vor über einem Jahr, als bei den „Pérez-Leaks“ mehrere Audio-Aufnahmen verpflichtet wurden, bei denen der Spanier über ehemalige Spieler wie Raúl González und Iker Casillas lästerte und sie teilweise beleidigte. Allerdings: Diese Aufnahmen stammten aus dem Jahr 2006, also einer Zeit, als Pérez zwischenzeitlich kein Präsident bei den Königlichen war, und waren teilweise bereits bekannt. Zudem hatte der verantwortliche José Abellán laut Pérez seit Jahren (erfolglos) versucht, diese Aufnahmen zu verkaufen. Darum ging es bei der Rechtsprechung jedoch weniger, denn wie die AS berichtet, ist der Richter der Ansicht, dass die Aufnahmen „völlig aus dem Zusammenhang gerissen“ sind und das Medienunternehmen sein Recht auf Information überschritten hat – angeblich stammen die Aufnahmen aus einem privaten und nicht einem „öffentlichen“ Gespräch. Und: Angeblich hat der Richtiger sogar die Medien verpflichtet, keine Audio-Dateien mehr zu veröffentlichen, die Pérez direkt betreffen!

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„Beabsichtigt, Pérez’ Bild zu untergraben“

„Die Form und der Inhalt der Sendungen zeigen, dass, wie der Kläger behauptet, zu jeder Zeit beabsichtigt war, das öffentliche Bild von Florentino Pérez zu untergraben und ihn als eine falsche, betrügerische Person darzustellen, die ihre eigenen Interessen über die des Vereins stellt“, heißt es. Dieser „unrechtmäßige Eingriff in sein Recht auf Ehre“ hat nun eine Strafe zur Folge: einen Euro. Warum nur eine einzige Münze? Dem Milliardär Pérez geht es „natürlich“ nichts ums Geld, sondern ums Rechthaben – das forderte Pérez angeblich persönlich. Gegen die Entscheidung kann innerhalb von 20 Tagen Berufung eingelegt werden, aber ob EL CONFIDENCIAL und Abellán es auch so um Recht und Ehre geht?