
Ohne Ronaldo, Casillas, Ramos & Co. gegen Kolumbien-Stars
MADRID. Ein guter Abend. Guter Fußball für die Zuschauer, eine abwechslungsreiche Trainingseinheit für die Spieler. Aber nicht für die, beim Wiederholungsspiel am Montag bei Rayo Vallecano die Schuhe schnüren durften, sondern die aus den anderen, teilweise sogar schon abgeschriebenen Reihen. Im 34. Spiel um die Trofeo Santiago Bernabéu besiegt Real Madrid das kolumbianische Spitzenteam Millonarios. Ansehnliche acht zu null Tore gab es zu bestaunen – Testspiel und nicht ernst zu nehmender Gegner hin oder her, der königlichen Seele tat der höchste Sieg in der Trofeo-Bernabéu-Geschichte gut.
So gut, wie auch den Akteuren selbst. Viele machten auf sich aufmerksam und wussten zu überzeugen. Sieben Stars, die am Montag noch von Beginn an aufliefen, berief Mourinho gar nicht erst in den Kader. Stattdessen zauberte Kaká, traf Morata, ackerte Callejón. 5:0 stand es bereits zur Pause, für die Tore hatten die drei alle selbst gesorgt. Unterstützt wurden sie durch den nimmersatten argentinischen Ackergaul und heutigen Capitano Higuaín und Özil, der zwar im Schein des aufgegangenen Kaká-Sterns nicht sonderlich auffiel, aber dennoch seine zwei hübsche Tore vorbereiten sollte. Kaká selbst merkte man Frust und Wille an, er gab wie der Rest des Teams keinen Ball her – Millonarios war 90 Minuten unterlegen und kam nie über die Statistenrolle hinaus. Schlimmer noch, sie mussten sich der Pirouetten des Brasilianers, der feinen Kombos des gesamten Teams und der wuchtigen Tore durch die spielminutenarmen Ergänzungsspieler Reals ergeben.
Kaká ballert sich den Frust weg – Morata und Callejón auch
Die Kolumbianer stellten sich selbst sehr tölpelhaft an und gaben sich nach den ersten Toren in den Minuten 14 und 32 bereits früh auf. Überaus verdient erhöhten die Merengues in der zweiten Halbzeit noch um drei weitere Tore: Kaká zum dritten Mal, Callejón per Hammerschuss zum zweiten und schlussendlich Benzema nach Modric-Zuckerpass. Ebenfalls bemerkenswert: José Mourinho wechselte kräftig durch, im Laufe der zweiten 45 Minuten durften neben Benzema, Modric, Essien und (aufgepasst) Carvalho auch Fabinho, Jesús, Derik Osede, Denis Cheryshev, Álex und Mosquera von der Castilla auch der 17-jährige Verteidiger Mario Hermoso aus der Madrider Jugend aufs Feld.
[dataset id=32]Unterm Strich ein sehr ansehnliches Spiel bei denen besonders Callejón, Morata und „Man of the Match“ Kaká auf sich aufmerksam machen konnten – wenn auch nicht unter Wettbewerbsbedingungen. Acht Argumente sollten reichen, acht Argumente beim achten Jahr am Stück, in dem die Blancos die Trofeo Santiago Bernabéu im Stall behielten und zwar gegen den Klub, für den Real-Legende Alfredo Di Stéfano selbst zu kicken pflegte. Am Sonntag dürften dann auch wieder Ronaldo, Ramos, Casillas und Co. dabei sein – dann empfängt man um 19:50 Uhr Aufsteiger Deportivo La Coruña.
Kurzstatistik zum Spiel
Real Madrid: Adán (74. Jesús) – Nacho (46. Fabinho), Albiol (74. Hermoso), Varane (46. Carvalho), Coentrão (74. Derik) – Khedira (61. Álex), Özil (61. Cheryshev), Kaká (61. Mosquera) – Callejón (81. Essien), Morata (46. Modric), Higuaín (46. Benzema)
Millonarios FC: Delgado – Lewis Ochoa, Torres, Franco, Martínez – Blanco (74. Urbano), Ramírez, Robayo (64. Vázquez), Candelo (64. Ortíz) – Tancredi, Rentería (56. Cosme)
Tore: 1:0 Kaká (13.), 2:0 Callejón (23.), 3:0 Morata (32.), 4:0 Morata (36.), 5:0 Kaká (37.), 6:0 Kaká (60./FE), 7:0 Callejón (68.), 8:0 Benzema (79.)
Schiedsrichter: Carlos del Cerro Grande
Stadion, Zuschauer: Estadio Santiago Bernabéu, 30.000 Zuschauer
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