
Spielwitz und Torgefahr – Espanyol von Beginn an chancelos
BARCELONA. Real Madrid ist zurück! Eine 14-tägige Länderspielpause musste der Madridismo über sich ergehen lassen, um wieder königlichen Traumfußball zu sehen. Denn das von den Medien als „zu defensiv“ verschriehene Team Rafael Benítez‘ knüpfte bei Espanyol Barcelona dort an, wo es gegen Betis Sevilla (5:0) aufhörte – und das trotz vier, teilweise verletzungsbedingter Änderungen in der Startelf: Navas – Carvajal (für Danilo), Pepe (für Varane), Ramos , Marcelo – Modric, Casemiro (für Kroos) – Isco (für James), Bale, Ronaldo – Benzema.
Nach den schönen Szenen vor dem Anstoß (die 22 Spieler trugen T-Shirts mit der Aufschrift „Solidarität für Flüchtlinge“ und Raúl Tamudo, auch für die Madridistas eine Legende, wurde geehrt) gab es erst einen Navas-Moment, danach spielte nur Real. Der Costa Ricaner parierte einen Schuss des unbequemen Caicedos und die „Pericos“ waren um einen guten Start bemüht, prallten jedoch an einer robusten Defensive um die in Weltklasse-Form spielenden Sergio Ramos und Marcelo sowie dem stets verlässlichen Keylor Navas ab. In Minute 7 begann dann das Torfest der Königlichen und passend zur Zeit sorgte Cristiano Ronaldo für sein erstes Saisontor. Mit einem Über-Pass Luka Modrics in Szene gesetzt, begannen für Ronaldo 13 Minuten, in denen er drei Mal treffen sollte. Denn zehn Minuten nach dem 1:0 durfte der bislang in der Saison noch glücklose CR7 erneut jubeln, als er einen durch Gareth Bale herausgeholten Elfmeter im Netz unterbrachte. Die „Blanquiazules“ wussten kaum, wie ihnen geschah – denn auch in der 20. Minute galt Reals Motto „Jeder Schuss ein Treffer“.
Und auch hinter dem dritten Tor steckte eine Menge: Nach der Hereingabe vom durch manche Medien so gerne kritisierten neuen Spielmacher Bale schnürte der Portugiese (der zuletzt ebenfalls schon als „Crisis-Cris“ verschmäht wurde) seinen Hattrick – den in La Liga schnellsten seit 1984, für Real den schnellsten seit 1960 (damals durch Pepillo). Madrid hatte Laune, es lief einfach. Das königliche Mittelfeld zeigte kaum Fehler, neben dem genialen Modric glänzte vor allem der nimmermüde Casemiro als Ersatz für den geschonten Kroos und vorne lief das Sturm-Trio BBC immer weiter an. Nach einer guten Navas-Tat war es dann eine Kombination über Bale und Ronaldo, die Benzema zum 4:0 vergoldete. Und all das nach nur 29 Minuten! Entsprechend gingen die Königlichen leicht vom Gas, auch weil die „Pericos“ sich mehr wehrten, doch bis zur Halbzeit hätte eher noch ein Tor zu Gunsten der Gäste fallen können – ein Benzema-Abschluss zerschellte an der Latte des bemitleidenswerten Pau. Die Verhältnisse von 6:6 Schüssen, 55:45 Prozent Ballbesitz und 10:4 Fouls lassen zwar nicht unbedingt totale Dominanz der Merengues vermuten – dennoch ging die 4:0-Führung zur Pause mehr als in Ordnung.
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Ronaldo und Navas schreiben Geschichte
Der zweite Durchgang plätscherte erstmal so dahin. Nach drei Punkten aus den ersten beiden Spielen versuchte der Vorjahreszehnte noch mal etwas anzuziehen, Madrid ließ aber nichts anbrennen. Und kam in Person von Carvajal zu einer weiteren Tor-Chance. Nach einer Stunde wieder Action auf der Anzeigetafel des gut gestimmten Power8 Stadions: zwei Wechsel, ein Tor auf Seiten der Königlichen. Erst gesellte sich Modric zu Kroos auf die Bank (Kovačić kam), um sich für den Champions-League-Auftakt gegen Shakhtar (Dienstag, 20:45 Uhr) zu schonen, dann durfte Lucas Vázquez gegen seinen alten Klub mitwirken (Benzema ging). Und dazwischen? Ein Rekord bedeutendes Tor! In seinem 203. Einsatz in La Liga erzielte Cristiano Ronaldo sein 229. Tor – kein Madrilene traf jemals häufiger in der Primera División und Raúl winkt nun nur noch von Platz zwei (228 Tore). Bedanken konnte sich die portugiesische Legende zum wiederholten Male bei Bale, der mal wieder zeigte, dass es bei Kontern nur wenig gibt, um die Königlichen zu bremsen.
Eine brutale Bremse für jede gegnerische Offensive stellt hingegen Keylor Navas dar. Mit dem Ziel, erstmals seit 1975 an den ersten drei Spieltagen gegentorlos zu bleiben, parierte der 28-Jährige, der ja schon mit neun Zehen in Manchester war, auch heute wie ein Teufel. So auch bei einem starken Kopfball Caicedos, den Navas noch ablenkte und den Espanyols Sevilla dann frei aus zwei Metern ins Tor-Aus klärte. Verrückte Szene, die Navas und Real letzten Endes den historischen Bestwert beschert.
Beim 5:0 sollte es aber nicht bleiben – einen hatten die Königlichen noch. Einen hatte CR7 noch: Nach klasse Vorarbeit durch Vázquez ließ es der 30-Jährige zum fünften Mal knallen (81.). 6:0! Ein „Póker“, welcher Ronaldos Liga-Torekonto auf 230 schraubt. Beinahe hätten sowohl CR7 als auch der erfrischend aufspielende Vázquez noch für zwei weitere Treffer gesorgt, doch das 6:0 war genug und Madrid meldete sich eindrucksvoll aus der ersten Länderspielpause der Saison zurück. Für Donetsk kann am Dienstag (20:45 Uhr) nur gelten: „Be afraid Shakhtar, be very afraid!“
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