
Ramos: „Für uns ein Testspiel, für Atlético wie ein Finale“
EAST RUTHERFORD. Es ist keine Schande, wenn man ein Spiel verliert. Auch nicht als Real Madrid. Es ist aber eine, wenn man dabei nach 45 Minuten schon 0:5 zurückliegt und am Ende 3:7 verliert. Die Königlichen haben das am Samstag in New York am eigenen Leib erlebt. Dass nach der Partie jeder Akteur wortlos an den Reportern und Kameras vorbei schlich, überraschte angesichts der Härte der Derby-Niederlage niemanden. Jeder – außer Sergio Ramos. Als Kapitän zeigt er Gesicht und stellte sich.
„Wir fühlen uns überhaupt nicht gut. Das Ergebnis ist ziemlich hoch ausgefallen, wir sind verärgert. Man kann auf viele Weisen verlieren, aber nicht so“, hob der 33 Jahre alte Spanier, der auch selbst eine miserable Leistung abgegeben hatte, den Zeigefinger: „Es war eine schreckliche erste Halbzeit. Das Ziel war in der Pause, sie aus dem Gedächtnis zu streichen und zumindest die zweite Halbzeit zu gewinnen. Das haben wir geschafft, auch wenn wir deshalb nicht zufrieden abreisen können. Es ist ein sehr schlechtes Ergebnis. Für uns war es ein Testspiel und für Atlético, mit dieser Spielweise, wie ein Finale.“
“Quizás nosotros lo hemos tomado como un amistoso y ellos no”, afirmó Sergio Ramos, que hizo un crudo análisis de la histórica derrota del Real Madrid en el derbi contra el Atleti. pic.twitter.com/R9EYuDaDU5
— SportsCenter (@SC_ESPN) July 27, 2019
„…dann wäre ich der Erste, der den Mund aufmacht“
Obwohl die 90 Minuten laut Ramos nicht als Vorbild dienen, sieht er in dem herben Rückschlag keinen Grund für überschwänglichen Pessimismus. „Es ist noch zu früh, um Bewertungen abzugeben. Ich bin seit vielen Jahren hier und wenn die Wahrscheinlichkeit, dass wir keinen Erfolg haben werden, auch nur einen Prozent betragen würde, wäre ich der Erste, der den Mund aufmacht. Wenn wir nicht wieder erfolgreich werden könnten, wäre ich der Erste, der geht. Wenn ich auch nur zu einem Prozent zweifeln würde. Ich vertraue dieser Mannschaft sehr und der Madridismo ebenfalls. Man muss nicht besorgt sein. Wir müssen mit einer guten Einstellung weiter arbeiten“, stellte der Abwehrchef klar.
Ramos beteuert: Ambition im Team vorhanden
Ambitioniert sei das Team, beteuerte Ramos. „Ich denke nicht, dass es an fehlendem Hunger liegt. Wir hatten viel Erfolg, aber das gehört der Vergangenheit an. Man muss vergessen, was in der vergangenen Saison passierte und von null anfangen“, so der Leader, der damit auch das Personal meint: „Jemanden zu vermissen, den du nicht hast oder die mal hier waren und gegangen sind, ist der Mannschaft gegenüber nicht fair. Mit den vorhandenen Spielern versuchen wir, so gut wie möglich zu performen. Wir kennen uns seit vielen Jahren und ich glaube, es ist nicht der Moment, um sich darüber Sorgen zu machen.“
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Wirklich nicht? Bevor am 17. August in der Primera División mit dem Auswärtsspiel gegen Celta Vigo der Startschuss fällt, wird Real seine Anhänger in mindestens drei weiteren Testspielen eines Besseren belehren können.
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