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Sevilla-Manager sauer: „Zählt das 1:1 nicht, hole ich das Team vom Feld“

Wegen eines in der ersten Halbzeit aberkannten Treffers platzt Julen Lopetegui und Monchi bei der 1:2-Niederlage des FC Sevilla gegen Real Madrid der Kragen. Der Trainer schimpft, während der Sportdirektor betont, er hätte die Mannschaft vom Platz geholt, wäre auch das 1:1 aberkannt worden.

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Monchi
Monchi erlebte keinen schönen Fußball-Samstag – Foto: Cristina Quicler/AFP via Getty Images

„Das Spiel ab diesem Moment zu analysieren, ist absurd“

MADRID. Éver Banega schlägt von der linken Seite eine Ecke hinein, im Strafraum köpft Luuk de Jong den FC Sevilla im Stadion von Real Madrid in Führung. Aber: Nemanja Gudelj stellt sich in den Weg von Éder Militão, der De Jong hinterherläuft. Und der Serbe bringt den Brasilianer zu Fall. Was wohl zweifelsfrei nicht jeder Schiedsrichter abpfeift, hat Juan Martínez Munuera nach einem Hinweis des Videoassistenten abgepfiffen. Freistoß für Real und kein Tor für die Andalusier – obwohl diese sich schon zum Jubeln versammelt hatten.

Umso wütender stößt sie diese Entscheidung aus der 31. Minute aufgrund ihrer späteren 1:2-Niederlage auf. Carlos Casemiro erzielte beide Tore für Zinédine Zidanes Ensemble (57./69.), zwischenzeitlich hatte De Jong ausgeglichen (64.). Aber auch diesen Sevilla-Treffer prüften die Unparteiischen wegen eines vermeintlichen Handspiels von Munir El Haddadi. Es zählte letztlich. „Wenn sie dieses Tor zurücknehmen, dann gehe ich auf den Platz und hole die Mannschaft von dort runter“, betonte ein nach der Partie sichtlich angefressener Monchi.

Tief sitzt der Frust bei dem Sportdirektor von Sevilla über das annullierte Tor beim Stand von 0:0. „Jeder hat es gesehen. Diese Situation ist sehr entscheidend. Das Spiel ab diesem Moment zu analysieren, ist absurd. Wir reisen wütend, empört ab“, gab der 51-Jährige zu verstehen. Ob man sich beim spanischen Fußballverband RFEF beschweren werde? Offenbar nicht. Monchi meinte nämlich auch: „Fehler können passieren und Punkt.“

„Das ist eine Schande, das ist eine Schande“

Ähnlich verärgert präsentierte sich im Anschluss an die Begegnung mit den Königlichen auch Julen Lopetegui, Trainer des Tabellenvierten der Primera División. Für ihn war die Rückkehr an den Ort, an dem er Ende Oktober 2018 als Real-Coach entlassen worden war, letzten Endes keine schöne. „Ich kann immer noch nicht erraten, warum das Tor nicht gegeben wurde. Ich sehe da nichts. Ich glaube, es ist ein ganz großer Fehler“, kommentierte er die strittige Situation. Im Tunnel zwischen Spielfeld und Kabine soll er lautstark „Das ist eine Schande, das ist eine Schande!“ geschrien haben.

Julen Lopetegui
Lopetegui kehrte ins Bernabéu zurück – Foto: Gabriel Bouys/AFP via Getty Images

Im Lager der Madrilenen ist man sich übrigens keiner Schuld des Referees bewusst. Trainer Zinédine Zidane: „Für mich ist die erste Situation ein klares Foul und damit korrekterweise kein Tor für Sevilla, weil Militão geblockt wird. Der Schiedsrichter hat seine Arbeit erledigt. Unser Gegner kann sich darüber aufregen, aber ich halte das nicht für nötig.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Ist das peinlich was die Typen von sich geben. Das erste Tor kann man definitiv abpfeifen, der Spieler macht ganz klar einen Schritt in Militaos Laufweg. Es ist nicht viel, aber es reicht halt. Und auch das zweite kann man für mich abpfeifen. Er berührt den ball ganz klar mit der Hand und nur dadurch konnte der Ball abstoppen und mit dem Knie weitergespielt werden, was dann zum Tor führt, völlig egal ob Absicht oder nicht. Fehlentscheidungen sind das bei weitem nicht, und dann solche Aussagen tätigen grenzt schon an Wahrnehmungsstörungen,
 
Beim ersten Tor wird Militao klar mit der Schulter ins Gesicht gecheckt.

Und das zweite Tor hätte aufgrund der neuen Handspielregel auch nicht zählen dürfen, da ja nun jedes Tor aberkannt wird, bei dem es im Vorfeld ein Handspiel gegeben hat.
Dabei ist es auch vollkommen irrelevant, ob die Hand angelegt war oder nicht, ob er den Ball sieht oder nicht.
Hand ist in diesem Fall Hand, egal wie.
Wie man diese Regel findet, sei jedem selbst überlassen aber dann soll man sie bitte auch konsequent durchziehen...

PS: heul leise, Sevilla Manager

Dachte auch es ist Hand und Basta, habe aber nachgelesen: kein Vergehen vor: - Ein Spieler berührt den Ball im Fallen mit der Hand/dem Arm, wobei sich seine Hand/sein Arm dabei zum Abfangen des Sturzes zwischen Körper und Boden befindet und nicht seitlich oder senkrecht vom Körper weggestreckt wird. Diese Situation liegt hier vor. Also war es richtig es nicht zu pfeifen.
 

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