Spielbericht

0:1-Pleite in Leganés: Real würgt sich ins Viertelfinale

Real Madrid zieht mit Hängen und Würgen ins Viertelfinale der Copa del Rey ein. Zwar verlor man das Rückspiel bei CD Leganés nach schwacher Leistung mit 0:1, steht aufgrund des 3:0-Hinspiel-Erfolgs jedoch in der Runde der letzten Acht.

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Viel Kampf, wenig Glanz war im Butarque geboten

Real trotz Niederlage eine Runde weiter

LEGANÉS. Es war mal wieder deutlich mehr Kampf als Glanz, doch Real Madrid steht im Viertelfinale der Copa del Rey. Bei CD Leganés unterlag man im Achtelfinal-Rückspiel zwar mit 0:1, dank des 3:0-Hinspielerfolgs blieb diese Niederlage aber folgenlos.

Isco darf endlich von Beginn an ran

In Anbetracht der großen Verletzungssorgen, insbesondere in der Offensive, war Santiago Solari bei der Zusammensetzung der Startelf zum Improvisieren gezwungen: Der Argentinier entschied sich letzten Endes für eine 4-4-1-1-Formation mit Vinícius als Mittelstürmer und „Problemfall“ Isco als hängende Spitze, flankiert von Lucas Vázquez und dem überraschend als offensiven Linksaußen aufgebotenen Marcelo. Auch dahinter kamen mit Federico Valverde im Mittelfeld sowie Sergio Reguilón und Álvaro Odriozola drei Akteure zum Einsatz, die sonst eher der zweiten Reihe angehören, mit Casemiro und Raphaël Varane fanden sich lediglich zwei Etablierte in der Startelf wieder.

Real passiv, Leganés einfallslos

Leganés war der Wille, den forschen Worten von Trainer Mauricio Pellegrino, man werde natürlich versuchen, das Ergebnis aus dem Hinspiel noch umzubiegen, auch Taten folgen zu lassen, vom Anstoß weg anzumerken. Doch gegen die abermals gut sortierten Königlichen war zunächst kein Durchkommen. Wie schon gegen Betis ließen es die Königlichen zunächst eher gemächlich angehen und erwarteten den Gegner mit zwei kompakten Viererketten auf Höhe der Mittellinie. Demenstprechend ereignislose Anfangsminuten bekamen die Zuschauer im Estadio Municipal de Butarque zu sehen: Real beschränkte sich auf das Nötigste, während sich die Gastgeber merklich schwer taten, spielerische Lösungen gegen den tiefen Mittelfeldblock der Weißen zu finden.

So dauerte es bis zur 22. Minute, ehe es den ersten Aufreger zu bestaunen gab: Weil Marcelo an der Außenbahn etwas halbherzig in den Zweikampf ging, stand plötzlich Kravetz nach einer Flanke frei am langen Pfosten, konnte aber noch rechtzeitig vom aufmerksamen Vázquez am Abschluss gehindert werden. Wesentlich knapper war es fünf Minuten später, als Sabin Merino einen Kopfball um Zentimeter am langen Pfosten vorbeisetzte.

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Isco schläfrig, Braithwaite im Nachsetzen

Nach einer knappen halben Stunde meldeten dann auch die Königlichen erste offensive Ambitionen an: Vinícius und Valverde setzten Isco bei einem Konter toll in Szene, doch der Andalusier zögerte zu lange mit dem Abschluss und konnte noch geblockt werden. Quasi im Gegenzug machten es die „Pepineros“ schließlich besser und netzten mit ihrer dritten guten Gelegenheit zur zu diesem Zeitpunkt verdienten Führung ein: Am Ende war es Braithwaite, der erst einen wuchtigen Kopfball an den Pfosten setzte, um nach anschließendem hektischen Gewusel im Fünfmeterraum, inklusive Parade von Navas, schließlich zum 1:0 abzustauben (30.).

Der Treffer gab den Vorstädtern merklich Aufwind, während bei den Merengues durchaus Verunsicherung zu spüren war. Offensiv gab es kaum Entlasung, in der Defensive schwamm man bei den zahlreichen Flanken der Gastgeber enorm. Vinícius’ mehr als harmloser Abschluss auf die kurze Ecke (41.) blieb bis zum Halbzeitpfiff Reals einzige weitere Torannäherung. Da aber auch Leganés aus seinen Feldvorteilen kein weiteres Kapital schlagen konnte, ging es mit einem 1:0 für die Heimmannschaft in die Kabinen.

Solari stellt zur Halbzeit um

Solari versuchte dem schwachen Auftritt in Halbzeit eins mit personellen Umstellungen entgegen zu wirken: Das Experiment mit Marcelo als Linksaußen wurde endgültig als beendet erklärt und der Brasilianer rückte auf seine angestammte Linksverteidiger-Position zurück, Vinícius schob dafür auf Linksaußen und Isco als „falsche Neun“ ins Sturmzentrum. Zudem kam Daniel Ceballos für Sergio Reguilón in die Begegnung. Zurück im gewohnten 4-3-3 legten die Königlichen zwar mehr Engagement an den Tag, taten sich aber weiter schwer, klare Torchancen zu kreieren.

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Video-Highlights: Leganés 1:0 Real

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Auf der Gegenseite agierte Leganés allerdings auch nicht mehr so druckvoll wie noch gegen Ende des ersten Durchgangs und kam ebenfalls nicht mehr gefährlich vor das Tor der Gäste. Ähnlich wie in der ersten Hälfte plätscherte die Partie lange vor sich hin, weil sich beide Mannschaften unheimlich viele Fehler im Aufbau leisteten und kaum einen Angriff konsequent zu Ende spielten. Vinícius bot sich nach 72 Minuten die Chance, die Runde endgültig zu entscheiden, doch der Schlenzer des Youngsters aus 18 Metern brachte Cuellar nicht ins Schwitzen.

Auch Leganés kann nicht mehr zulegen

In der Schlussphase erhöhte Leganés dann doch nochmal die Schlagzahl und kam auch zu guten Gelegenheiten: Erst köpfte Braithwaite den Ball Navas in die Arme, dann verzog Merino freistehend vor Navas nach Patzer von Casemiro deutlich. Letztendlich konnte Leganés aber auch nicht mehr entscheidend zulegen, sodass es am Ende beim 1:0 für die Gastgeber blieb – auch, weil der eingewechselte Díaz alleine vor Cuellar nur den Pfosten traf und die „Pepineros“ auch eine letzte Doppelchance nicht verwerten konnten und abermals am gut aufgelegten Navas scheiterten. Zwei abschließende Szenen, die irgendwie zum überschaubaren Niveau dieser Begegnung an diesem Abend passten.

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von
Yannick Frei

Hauptberuflich im Nachwuchsfußball zuhause. Von den Großmeistern Figo und Zidane verzaubert, bin ich bis heute ein glühender Anhänger des größten Klubs der Welt.

Kommentare
An alle Real Madrid Fans: Geduld ist gefragt;)
 
Eine Schande was Isco heute gespielt hat , war arbeitsverweigerung von ihn , schrecklich was der abgeliefert hat
 
Gefühlt müssen 50% der Spieler die wir haben verkauft werden.
naja ganz so schlimm ist es nicht uns fehlen ein zwei starke Angreifer die Tore machen und unseren Angriff beleben können und den Rest mitreissen kann so wie es Ronaldo konnte wenn er richtig in Form war
 
Es kann doch bitte nicht sein, dass man gegen Mannschaften wie Real Betis oder Leganes (ohne diese Mannschaften schlecht reden zu wollen), auf Ergebnis spielt. Und dann auch noch mit dieser Art und Weise. Entschuldigung, das ist Real Madrid. Der größte Fussballklub der Welt. Amtierender Champions League Sieger. Abgesehen davon, dass viele Spieler ihrer Form vom letzten Jahr nachlaufen, verstehe ich diese Herangehensweise nicht mehr. Bale ist zum gefühlt 100. Mal an der Wade verletzt, Stürmer Back-Up gibt es anscheinend nicht, im Zentrum mehr Quantität als Qualität.... ein 18 jähriger muss nun für kreative Momente sorgen und als Alleinunterhalter auftreten. Nicht böse sein, so wird das alles in eine sehr schlechte Richtung laufen. Solari der anscheinend nur ne Marionette für oben ist, redet alles schön (darf sich wahrsch. nicht äußern), aber mann als Real Madrid nicht so Fußball spielen. Es gibt in meinen Augen nur zwei Richtungen: 1. Man versucht diesen radikalen Umbruch mit jungen Spielern, und hat dafür die nächsten 2 Jahre keinen Erfolg oder man versucht den Umbruch und holt trotzdem Qualität nach. So bestehe die Chance, um Titel mitzuspielen, was als REAL MADRID stets das Ziel sein muss. Man wird sehen, doch ich persönlich fürchte, dass das nicht die letzten schwachen Spiele waren.
 
Gerne würde ich nach langer Zeit mal wieder ein paar positive Zeilen über Real schreiben. Leider ist das aber augenblicklich nicht möglich. Es ist einfach nur noch traurig, welch ein bescheidenes Bild Real in dieser Saison abgibt. Ich bin entsetzt. Keine Spielidee, keine Spielfreude, keine Torchancen. Einfach nichts! Florentino Perez ist auf einem guten Weg, unseren Klub kaputt zu machen. Und das Schlimmste dabei: Die Führungsetage erkennt das nicht. Ein klägliches 0:3 in Sevilla. Egal, nichts passiert. Ein desaströses 1:5 in Barcelona (ohne Messi). Egal, Lopetegui hat die Zeche gezahlt. Ein sagenhaftes 0:3 in Eibar. Wunderbar, das war nur ein kleiner Ausrutscher. Ist ja nichts passiert. Gefühlt 40 Muskelverletzungen in dieser Saison. Egal, das ist einfach nur Pech. Es wird immer richtig trainiert. Gefühlt ein gutes Spiel in dieser Saison (AS Rom). Nein, Real braucht keinen Stürmer. Es läuft alles bestens. Diese Arrroganz und Ignoranz seitens der Führungsetage kotzt mich sowas von an. Jetzt hätte man noch die Gelegenheit, wenigstens zu versuchen, die Saison halbwegs zu retten. Was passiert: NICHTS. Der gute Herr Perez schadet dem Verein mehr als er ihm nutzt.
 
naja ganz so schlimm ist es nicht uns fehlen ein zwei starke Angreifer die Tore machen und unseren Angriff beleben können und den Rest mitreissen kann so wie es Ronaldo konnte wenn er richtig in Form war
Und unser Mittelfeld reicht dir aus?
Schonmal Casemiro Modric Isco Asensio diese Sasion spielen sehen?
Ich hoffe uns besteht ein großer Umbruch wie 2009 bevor
 
Es irgendwie schon ein Wahnsinn. So gut wie jeder hat spätestens am 01.09.2018 gewusst, wohin die Reise heuer hingeht, nachdem man einer seit mittlerweilen schon Jahren andauernden irren, unfähigen und aberwitzigen Transferpolitik im Sommer 2018 die Krone aufgesetzt hat.
Und dennoch macht es fassungslos wenn man die Manschaft ein ums andere mal spielen sieht. Je länger das letzte Spiel zurückliegt und je näher das nächste kommt, denkt man: "Ach, dieses mal wird es sicher besser" Und was passiert? Man wird von Spiel zu Spiel schlechter und schlechter.
Gegen Betis 26% Ballbesitz, gestern nach 40 Minuten gegen L-E-G-A-N-E-S 38 %. Man stellt sich hinten rein, drischt die Bälle einfach weg und versucht das glückliche (obwohl hoch) Ergebnis aus dem Hinspiel 90 Minuten irgendwie über die Zeit zu schinden.
Nein, das hat mit Real Madrid nichts mehr zu tun und das alles in Rekordzeit! Perez, du hast wirklich Einzigartiges für diesen so tollen Klub getan aber es ist Zeit zu gehen, denn bald wird man eher dieses denkwürdig schlechte Real mit dir verbinden als das so erfolgreiche!
 

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