
Der nächste Dreier: Real Madrid bleibt klarer Meisterschaftsfavorit
MALLORCA. Klare Nummer auf Mallorca! Real Madrid gewann am 28. Spieltag in LaLiga nach anfänglichen Problemen deutlich mit 3:0 gegen den Abstiegskandidaten. Für die Königlichen war es bereits der vierte aufeinanderfolgende Sieg in der Primera División. Dadurch bewiesen die Blancos einmal mehr, dass sie der absolute Favorit auf den Meistertitel sind.
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— Real Madrid C.F. (@realmadrid) March 14, 2022
Nach der „Remontada“ gegen Paris Saint-Germain konnte das weiße Ballett weiter Kraft und Selbstvertrauen tanken – und sich optimal auf den Clásico gegen den FC Barcelona einstimmen (Sonntag, 21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN).
Ancelotti rotiert gegen RCD Mallorca
Cheftrainer Carlo Ancelotti nahm im Vergleich zum Champions-League-Achtelfinal-Rückspiel gegen Paris Saint-Germain (3:1) vier Veränderungen vor. Lucas Vázquez als Rechtsverteidiger und Rodrygo Goes auf Rechtsaußen rückten in die Startformation. Und auch die gegen PSG gesperrten Linksverteidiger Ferland Mendy und Mittelfeldmann Casemiro meldeten sich in der ersten Elf zurück.
Éder Militão fiel derweil kurzfristig aus, für ihn rutschte Nacho Fernández – gegen PSG noch auf links beginnend – in die Innenverteidigung. Im Mittelfeld schonte Ancelotti unterdessen Rechtsverteidiger Daniel Carvajal, Mittelfeldspieler Luka Modrić und Rechtsaußen Marco Asensio. Thibaut Courtois im Tor, David Alaba in der Abwehrzentrale, Toni Kroos und Federico Valverde im Mittelfeld sowie Vinícius Júnior und Karim Benzema in der Offensive starteten dafür wie auch schon vergangenen Mittwochabend.
Mallorca hält dagegen: Real tut sich im Angriff schwer
Und die Madrilenen legten spielbestimmend los. In der 6. Minute konterten die Madrilenen zum ersten Mal gefährlich. Kroos spielte die Kugel stramm auf den linken Flügel zu Vinícius. Der Brasilianer nahm Fahrt auf und steckte den Ball steil durch für den mitgelaufenen Benzema. In Bedrängnis wurde der Winkel für Reals Mittelstürmer allerdings zu spitz, sodass der Franzose von links an Sergio Ricos Handabwehr scheiterte. Doch Mallorca schreckte vor dem Tabellenführer nicht zurück – im Gegenteil. Die Mallorquiner traten mutig auf und trauten sich im Offensivbereich etwas zu. Vielversprechend wurde es für die Hausherren in der 12. Minute. Brian Oliván schlug von links einen hohen Ball Richtung Elfmeterpunkt. Die Kugel flog über Alaba hinweg auf Vedat Muriqi, dessen Direktabnahme aber etwas zu schlampig war – deshalb musste Courtois auch gar nicht einschreiten.
Die Königlichen ließen in der Anfangsviertelstunde zwar die Kugel deutlich besser laufen – Mallorca lief meist nur hinterher – doch ins vordere Drittel drangen die Gäste aus Madrid nicht wirklich durch, da die Hausherren ambitioniert und gut sortiert zu Werke gingen. In den Folgeminuten übten die Blancos im Offensivspiel immerhin etwas mehr Druck nach vorne aus, doch standen die Mallorquiner einfach zu kompakt, sodass sich für die Merengues auch keine Lücke auftat. Eine großartige Chance, um zum Torerfolg zu finden, ergab sich für Real Madrid somit auch nach 30 Minuten noch nicht.
Der vermeintliche Underdog ist mutig – und hat Chancen
Schritt die Pause immer näher, kam plötzlich mehr Dampf in die Partie. Allerdings wurde nicht Real gefährlich, sondern Mallorca – und zwar sehr gefährlich. Die Mallorquiner versuchten es in der 35. Minute wieder mit einem hohen Ball. Diesmal wurde Ángel Rodríguez auf die Reise geschickt, aber von Nacho Fernández im Strafraum zu Fall gebracht. Der Elfmeterpfiff blieb aus, dafür reagierte Pablo Maffeo pfeilschnell, schnappte sich den Ball und zog flink ins Zentrum – setzte jedoch die Kugel aus optimaler Schusslage an den rechten Pfosten. Der spanische Rekordmeister konnte aufatmen, denn daraus hätte auch der Rückstand resultieren können.
Beispielhaft für Reals ungefährlichen Bemühungen: Distanzschüsse wie jener von Kroos in der 42. Minute, der meterweit übers Tor rauschte. Ansonsten wehrten die Hausherren die Versuche der Königlichen souverän ab. Das 0:0 zum Pausenpfiff ging in Ordnung – wobei sich Ancelotti und sein Team ob der Chancenqualität auch nicht über einen Rückstand hätten beschweren dürfen.
Vinícius nutzt Mallorca-Patzer zur Führung
Ancelotti erachtete es nicht als notwendig, personell nach dem Seitenwechsel etwas zu verändern. So schickte der Italiener dieselbe Elf in den zweiten Durchgang, die auch den ersten beendete. Und der 62-Jährige behielt mit seiner Zuversicht, dass es auch so besser laufen würde, Recht. In der Pause schien der Übungsleiter seinen Spielern vermittelt zu haben, gegen ein aggressives Mallorca ebenso beherzt in die Duelle zu gehen. Die Blancos kamen nämlich noch druckvoller aus den Katakomben und übten hohes Pressing aus. Und das wurde in der 55. Minute belohnt. Benzema nutzte einen Ballverlust der Hausherren aus und bewies die Übersicht für den links anstürmenden Vinícius. Der Youngster hatte im Anschluss freie Schussbahn und netzte eiskalt zum 1:0 ein – Rico hätte es kaum verhindern können. Der Knoten war endlich geplatzt, Real durfte das 1:0 bejubeln.
In der 61. Minute sah Ancelotti dann erstmals doch die Gelegenheit gekommen, um zu wechseln. Modrić und Eduardo Camavinga kamen rein – und sollten nochmal für frischen Wind im Mittelfeld sorgen. Dafür hatten Valverde und Casemiro Feierabend. Für Letzteren hatte dies etwas Gutes, holte er sich auf Mallorca keine Gelbe Karte ab – und steht damit im Clásico zur Verfügung. Real trat zwar weiterhin spielbestimmender auf und ließ Mallorca kaum Räume für eigene Entfaltung, doch gefährlich vor dem Tor tauchten die Gäste nach der Führung vorerst nicht auf.
Nach Hattrick gegen PSG: Benzema schnürt gegen Mallorca Doppelpack
Und trotzdem blieb Mallorca aggressiv – zum Nachsehen von Rodrygo. Antonio Raíllo grätschte den Ball im Mittelfeld weg und traf dabei den Brasilianer übel am Fuß. Rodrygo musste daher in der 71. Minute von zwei Real-Betreuern vom Feld getragen werden – er konnte vor Schmerzen nicht auftreten. Asensio ersetzte ihn, und für Vázquez kam derweil Carvajal. Die Merengues griffen paar Minuten später nochmal an. Die Blancos stürmten in der 75. Minute über den links kommenden Benzema, der im Strafraum für Vinícius querlegen wollte. Jedoch wurde der Brasilianer von Oliván geschubst, sodass es zu Recht Strafstoß gab. Benzema legte sich die Kugel hin, atmete tief durch – und wuchtete das Leder flach ins linke Eck.
In der 80. Minute ging bei Real der angeschlagene Mendy runter, Marcelo kam für die Schlussminuten. Und die Einwechslung der Nummer 12 der Königlichen machte sich auch prompt bezahlt. Der Brasilianer flankte in der 82. Minute toll auf Benzema, der sich hochschraubte und zum 3:0 einköpfte. Für den Franzosen war es damit erneut ein torreicher Abend mit zwei Treffern, avancierte er bereits zuletzt mit einem Hattrick gegen PSG zum Matchwinner. Doch humpelte der Torjäger wenig später vom Feld, nachdem er sich zuvor an die Wade griff. Bleibt zu hoffen, dass er sich keine Verletzung zugezogen hat. Nach 90 Minuten blieb es somit beim 3:0 – und das verdient.
Real Madrid ist bereit für den Clásico
Nach dem 3:0-Sieg gegen RCD Mallorca besitzt Real Madrid an der Tabellenspitze von LaLiga 66 Punkte. Der Vorsprung auf Verfolger FC Sevilla beträgt damit nach dem 28. Spieltag bereits komfortable zehn Punkte. Und dieses Polster an Zählern wollen die Königlichen definitiv aufrechterhalten. Dafür ist am kommenden Sonntag der nächste Sieg notwendig. Dann geht es für die Blancos im Clásico ausgerechnet gegen das formstarke FC Barcelona auf Tabellenplatz drei. Die Katalanen gewannen ihre letzten vier Ligaspiele, sind gegen Real aber schon seit sechs Pflichtspielen sieglos. Der Clásico verspricht damit Brisanz!
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