Spielbericht

Bereit für den Clásico? Benzema und Marcelo holen Erfolg zurück

Befreiungsschlag? Nein. Selbstvertrauen getankt? Etwas. Mit 2:1 haben die Königlichen die Pflichtaufgabe Pilsen mehr oder weniger souverän bewältigt und können dank der Tore von Karim Benzema und Marcelo nun nicht ganz pessimistisch in den Clásico gehen.

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Real Madrid's French forward Karim Benzema (R) celebrates a goal with teammates during the UEFA Champions League group G football match between Real Madrid CF and FC Viktoria Plzen at the Santiago Bernabeu stadium in Madrid on October 23, 2018. (Photo by GABRIEL BOUYS / AFP) (Photo credit should read GABRIEL BOUYS/AFP/Getty Images)
Benzema brachte Vázquez’ Flanke über die Linie – Foto: Gabriel Bouys/AFP/Getty Images

MADRID. Knoten geplatzt? Am 3. Champions-League-Spieltag hat Real Madrid einen durchaus verdienten, aber noch lange nicht souveränen Erfolg eingefahren. Fünf Tage vor dem Clásico sorgte Julen Lopetegui dabei mal wieder für Überraschungen in der Startelf.

Vázquez als Rechtsverteidiger, Isco auf der Zehn

So durfte Lucas Vázquez als Rechtsverteidiger ran, Nacho Fernández ersetzte den zuletzt schwächelnden Raphael Varane, und Marco Asensio wich, damit Isco Alarcón auf die Zehn durfte. Auch aus Systemsicht zeigte sich Lopetegui variabel: Defensiv mal ein 5-3-2, offensiv eher ein 3-5-2, je nachdem wie die Außenverteidiger Marcelo und Vázquez standen.

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Erst Ramos an den Pfosten, dann Benzema rein

In Minute 11 stand Vázquez genau richtig, ebenso wie Karim Benzema, der die weite Flanke des Spaniers zum 1:0 per Kopf verwertete. Schon vor der Führung gab es Action: Ramos traf nach Kroos-Ecke den Pfosten, nachdem Reals Kapitän in einem persönlich besonderen Spiel schon vorher einen Eckball aufs Tordach setzte, aber auch Königsklassen-Keeper Keylor Navas musste früh eingreifen.

Gegen sich zurück ziehende Tschechen rissen die Blancos das Spiel früh an sich, suchten das Kombinationsspiel über Außen, doch schien man defensiv nach wie vor anfällig. Der gute Toni Kroos und Casemiro fingen einige Bälle ab, doch außen fehlte es Vázquez und Marcelo an Unterstützung, es blieb gefährlich. Limbersky vergab so den Ausgleich, ehe Benzema auf der Gegenseite nach Kroos-Ball ebenso eine große Chance liegen ließ. Der Deutsche am Dienstagabend sicher und mit gutem Auge, Bale traf nach seinem Zuspiel durch die Gasse, stand aber rund einen Meter im Abseits. Schade!

Pilsen bringt Real in Schwierigkeiten

Zwei verpasste Isco-Gelegenheiten, ein Bale-Fehlschuss, dann war wieder Pilsen dem Ausgleich ganz nahe dran: Hrosovsky tauchte ganz alleine vor Navas aus, doch traf die Direktabnahme nicht richtig, schoss drüber – auch da Überzahl der Gäste, weil es außen mangelte, diesmal schlief Marcelo. Es blieb beim 1:0, verdient, aber irgendwie auch glücklich nach 9:5 Abschlüssen und 70:30 Prozent Ballbesitz.

Marcelo trifft mit feinem Fuß nach Wiederanpfiff

Nach dem Seitenwechsel drückten die Hausherren die Gäste noch mehr in ihre eigene Hälfte. Doch die Rot-Blauen machten es eng, gefährliche Zuspiele durch die Gasse wurden wie von Modric Richtung Bale wurden abgewehrt, Hruska parierte einen guten Modric-Abschluss, Bale schoss knapp daneben, ehe der Keeper erneut gegen ihn zur Stelle war. Doch bei Marcelos 2:0 (55.) war auch der Gäste-Keeper machtlos: Debütant Federico Valverde – frisch eingewechselt für Isco – sah den Brasilianer im Strafraum, und über Bales Hacke durfte Marcelo dann den feinen Chip ins Glück auspacken.

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Real Madrid's Croatian midfielder Luka Modric controls the ball during the UEFA Champions League group G football match between Real Madrid CF and FC Viktoria Plzen at the Santiago Bernabeu stadium in Madrid on October 23, 2018. (Photo by GABRIEL BOUYS / AFP) (Photo credit should read GABRIEL BOUYS/AFP/Getty Images)

Video-Highlights: Real 2:1 Pilsen

Real Madrid ist auf dem Weg zurück in die Erfolgsspur! Fünf Tage vor dem Clásico wurde gegen... weiterlesen

Pilsen kommt noch zum Anschluss

Nach Marcelos zweitem Saisontor, dem zweiten in Folge, schien die Partie eigentlich gelaufen. Der tschechische Meister konterte zwar noch hin und wieder, und besaß das Glück auf seiner Seite: Bei einem Nachschuss legte Modric auf den freien Benzema, doch dessen Tor zählte nicht, weil der Kroate zuvor knapp im Abseits stand. Im Anschluss vergab Ramos einen Kopfball, Vázquez eine noch bessere Gelegenheit nach Flanke des eingewechselten Marco Asensios. Und dann im Gegenzug passierte es doch noch: Hrosovsky ließ Reals Verteidiger alt aussehen, als er zentral vom Strafraumrand punktgenau ins untere Eck traf: 2:1 nach 78 Minuten!

Die Tschechen gaben nicht auf, sorgten für weitere Schwierigkeiten, doch beim 2:1 blieb es – verdient nach 21:10 Abschlüssen, bei 69:31 Prozent Ballbesitz und Pass-Quoten von 92 und 79 Prozent. Bitter noch: Marcelo musste kurz vor Abpfiff runter – Reals Wechselkontingent war bereits erschöpft – nach einem Foul mit Tritt an seinen linken Knöchel.

„Finale“ am Sonntag: Madrid in Barcelona

Sein erstes “Finale” hat Lopetegui also mehr oder weniger souverän gewonnen, doch im zweiten kommt’s drauf an: Sonntag, 16:15 Uhr, Camp Nou. Im Clásico müssen die Königlichen nachlegen, und primär zeigen, dass sie noch funktionieren. Denn Pilsen machte es den Blancos oft leicht, zog sich zurück und vergab zwei dicke Chancen, doch gegen die Katalanen brauchen die Blancos und ihr Trainer das nächste Erfolgserlebnis, sonst wackelt der Stuhl des spanischen Übungsleiters weiter.

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von
Nils Kern

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Kommentare
Pilsen "Glück" ist unser Unvermögen.
 
Krankes einsteigen gegen Marcelo... -.-
 
Wenn Marcelo ernsthaft verletzt ist, haben wir durch das heutige Spiel mehr verloren als wir gewonnen haben
 
" Bereit für den Classico ? "
Ich denke diese Frage kann sich jeder selbst auch nach dem Sieg gegen Pilsen beantworten ...
 
Hoffentlich war das die Wende. Nicht zum totalen Erfolg, den kann es mit diesem Trainer und Kader leider nicht geben. Aber die Wende aus dieser Niederlagen Serie.
 
Ein weiterer Arbeitsduselsieg. Lopetegui stellt ohne Mut zu rotieren und mit viel Angst in den Knochen gegen einen Aufbaugegner wie Pilsen seine absolute Top Elf auf. Dieses Madrid kann einfach insgesamt nicht überzeugen. Trotz der Passorgie und früher Führung keine souveräne Vorstellung. Fußballerische Dominanz einer TOP Mannschaft, drückt sich eben nicht in der Passstatistik aus. Zur nochmaligen Einordnung, eine Spitzenmannschaft fertigt Pilsen im Normalfall mit 5 Torenplus ab. Dahingehend ist Madrid leider Galaxien weit entfernt.
 
Mann kann sichs auch schön reden... das war einfach nur katastrophal!! Lopetegui hat weder Ideen noch einen Plan! Sinnloses Ballherumschieben. Er hat der Manschaft ihre grösste Stärke geraubt, nämlich das Umschalten! Früher gins bei Balleroberungen steil und schnell nach Vorne!! Heute lässt man sich und dem Gegner gemütlich Zeit! In der Rückwärtsbewegung gleiches Lied! Ich war von Anfang an nicht begeistert, leider habe ich recht behalten!
Ihn allein trifft aber nicht die ganze Schuld! Ausser Marcelo zeigt nicht einer wirklich Willen! Modric bleibt einfach stehen wen er den Ball abspielt und die Andern stehen ihm in nichts nach! Es grenzt an Arbeitsverweigerung!!! Dafür sollten sie echt kein Geld bekommen!! Sollten die Herren nicht bis Sonntag aus ihren Ferien zurück sein, haut uns Barca die Hucke voll und das ohne Messi und auch wen sie selbst nicht in topform sind! Und zu Assensio noch, wie lange will er noch talent bleiben?!?! Mit 22 und seit 3 Jahren im Team sollte bei seiner Veranlagung viiiiel mehr drin sein!!
 
Zum Glück ein Sieg.
Auch wenn ich die Kritik an der Defensive durchaus auch verstehen kann, find ich persönlich die Offensive viel viel schlimmer. Ich kann gut mit einem Gegentor leben wenn es mal 5:1 steht. Aber so bekommen wir ein Gegentor und müssen dann 10 Minuten um einen Sieg zittern, weil einfach null Chancen genutzt werden.
Gerade heute hatten wir so viele Möglichkeiten wo wir eigentlich komplett alleine vor dem Tor gestanden sind und trotzdem ist der Ball überall gelandet nur nicht im Tor.
Außerdem stimmt in meinen Augen im Moment die Kommunikation unter den Spielern auch überhaupt nicht. Keiner weiß was die anderen eigentlich so tun.
 

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