Analyse

Stärken und Schwächen: Analyse zu Real Madrids Saison

Während in Lissabon dieser Tage um Europas Krone gekämpft wird, ist die in vielerlei Hinsicht denkwürdige Spielzeit 2019/20 für Real Madrid seit der 1:2-Pleite in Manchester beendet. REAL TOTAL nimmt die Saison der Königlichen, an deren Ende neben der spanischen Supercopa auch der 34. Liga-Titel steht, unter die Lupe: Wo hat Zidanes Real überzeugt und wo ist noch Luft nach oben? Eine Analyse.

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Zinedine Zidane
Auch wenn schon einiges gut lief, hat Zidane noch einiges zu verbessern – Foto: imago images / ZUMA Press

Auf die Defensive ist Verlass

25 Gegentore in 38 Spielen sprechen Bände: Reals Defensive stellt im Vergleich der Spitzenligen statistisch gesehen die beste dar. Dafür waren sowohl das mannschafts- und gruppentaktische Verhalten nach Ballverlust sowie die wieder gewonnene Stabilität in Ballbesitz und individuelle Top-Leistungen ausschlaggebend.

Am augenscheinlichsten im Vergleich zur aus Real-Sicht schwer zu verdauenden Vorsaison ist dabei vermutlich das wieder deutlich effektivere Gegenpressing: Verliert Real den Ball, versuchen die Königlichen das Leder in der Regel direkt zurückzuerobern. Ein Mittel, das nach der ersten Amtszeit Zinédine Zidanes nach und nach verloren ging.

Außerdem sind die Blancos wieder deutlich souveräner in der Spielauslösung und wenn sie in Ballbesitz unter Druck geraten. Zugegebenermaßen hat City den Königlichen erst jüngst mit einem extrem aggressiven Pressing vor allem in der Spielauslösung große Probleme bereitet – über die Saison gesehen haben die Blancos hier aber deutlich an Sicherheit gewonnen.

Zudem erwischte Thibaut Courtois ein hervorragendes Spieljahr und unterstrich nach einer komplizierten Debüt-Saison beim spanischen Rekordmeister, warum dieser den Welttorhüter von 2018 vor zwei Jahren verpflichtet hat. Abwehrchef Sergio Ramos überzeugte mit großen Leader-Fähigkeiten (und sogar erzielten 13 Toren) und leistete sich nur wenige schwächere Auftritte. Ergänzt durch einen gewohnt guten Dani Carvajal und Neuzugang Ferland Mendy, der in der ersten Saisonphase vor allem die Defensive ausbalancierte, im Verlauf der Saison dann aber mit seinem Tempo auch Offensiv zur Waffe wurde, war Real im Abwehrverhalten zumeist auf der Höhe.

Duelle mit Barça zeigen: Real ist taktisch variabel

Es gibt immer wieder Stimmen, die behaupten, Zidane sei taktisch zu eindimensional – hätte keinen Plan B. Das kann man so aber nicht stehen lassen: Grundsätzlich ist korrekt, dass der Franzose in den meisten Partien auf eine 4-3-3-Grundformation setzt. Allerdings ist dieses keinesfalls statisch, sondern enorm flexibel.

Schaut man sich beispielswiese den 2:0-Erfolg gegen den FC Barcelona an, war eben jene Flexibilität ausschlaggebend für den Erfolg. In Kurzform: Defensiv ist es den Königlichen vor allem in Person von Karim Benzema dort gelungen, bereits in Barcelonas Spielauslösung Verlagerungen von Innenverteidiger zu Innenverteidiger zu vermeiden. Dadurch, dass Federico Valverde und Vinicius Júnior ihre Positionen im eigenen Abwehrdrittel situativ so anpassten, dass sie partielle Außenverteidiger gaben und somit die gegnerischen Außenverteidiger aufnahmen, konnte sich die königliche Viererkette auf das Angriffs-Trio der Katalanen fokussieren, sowohl Dribbel- als auch Passwege schließen und zudem die Zwischenlinienräume aktiv verteidigen. Messi war folglich gezwungen, sich den Ball tiefer (weit entfernt vom königlichen Tor) abzuholen.

Valverde und Vinícius lassen sich partiell auf die Außenverteidigerposition fallen, sodass Carvajal, Ramos (hier der aktive Part), Varane und Marcelo im Zentrum verteidigen können – Screenshot: GOL TV

Offensiv nutzten die Blancos nach Ballgewinnen immer wieder weiträumige Verlagerungen, um das Gegenpressing der Gäste aufzulösen (so auch in Pressingsituationen im Rückspiel gegen City geschehen). Oftmals wurde Valverde – eigentlich zentraler Mittelfeldspieler – auf der ballentfernten Außenposition gesucht. Hier kam Benzema regelmäßig kurz in die Halbposition und setzte – zumeist entweder mit dem ersten oder zweiten Kontakt – den überlaufenden Carvajal in Szene.

Hier bilden Benzema, Carvajal und Valverde in Dreieck am Flügel, um mit dem Spiel über den Dritten zum Erfolg zu kommen. Oft gelingt das, hier entsteht keine große Torchance – Screenshot: GOL TV

Das gleiche Muster wurde auch gespielt, wenn Carvajal andribbelte. Benzemas Verhalten zwang Barcelonas Außenverteidiger, in diesem Fall Alba, zu einer Entscheidung (Rausrücken oder Bleiben) und öffnete den Raum im Rücken der Kette, den in diesen Situationen Valverde mit Tempo bespielte. Auf der anderen Seite bildeten nicht selten Marcelo, Kroos und Vinicius Júnior ein solches Trio, das verschiedene gruppentaktische Mittel erlaubt.

Immer wieder werden aktiv Dreiecke am Flügel gebildet. Hier entscheiden sich die Blancos für einen Doppelpass, um in den Rücken der katalanischen Abwehr zu gelangen– Screenshot: GOL TV

Kein Wunder also, dass der 1:0-Führungstreffer nach demselben Muster, jedoch ohne direkte Einbeziehung des „dritten Spielers“ (hier Benzema) erfolgte. Dadurch, dass der Franzose sich in die Halbposition bewegte und Semedo aus seiner Position lockte, war der Passweg für Kroos geöffnet, der Vinicius Júnior in Szene setzte – 1:0. Das ist aber sicherlich nur der halbe Teil der Wahrheit. Denn: Trotz der taktisch ausgereiften Vorstellung kam Barça auch zu seinen Torchancen, die aber entweder in letzter Sekunde geklärt oder von einem starken Courtois vereitelt worden sind.

Nach demselben Muster gehen die Blancos auch bei Vinícius’ Tor vor. Allerdings zieht Benzema hier Semedo nur aus dem anschließend bespielten Raum und wird nicht direkt eingebunden – Screenshot: DAZN

Mit derselben Variabilität wie gegen die Katalanen, jedoch weniger Erfolg, bespielten die Merengues auch City im Champions-League-Hinspiel: Durch Isco als „Extra-Spieler“ im Mittelfeld gelang es den Blancos immer wieder, effektive Pressingsituationen herzustellen, die unter dem Strich auch im 1:0 resultierten. Individuelle Fehler sowie das überragend aufgelegte Duo Raheem Sterling und Kevin De Bruyne sorgten aber dafür, dass selbst der gut gewählte Plan an jenem Abend nicht aufging.

Zidanes Rotationsprinzip geht meist auf – zumindest auf dem Papier

Gleich 21 Spieler haben sich in der LaLiga-Saison in die königliche Torschützenliste eingetragen. Dieser Liga-Rekord verdeutlicht, dass die Last bei den Blancos in dieser Spielzeit auf viele Schultern verteilt war.

Insbesondere nach dem Re-Start zahlte sich aus, dass die Blancos über einen extrem tiefen, weitgehend homogenen Kader verfügen, sodass Zidane dem Drei-Tages-Spielrhythmus (nach der Corona-Pause) mit einer leicht ausgeprägten Rotation begegnen konnte – auch wenn die Säulen der Mannschaft gesetzt schienen.

Zweite Scoring-Option nötig: Benzema oft allein auf weiter Flur

Eine der großen Stärken der Königlichen – die Verteilung der Last – beinhaltet aber auch eine Schwachstelle der vergangenen Saison: Mit wettbewerbsübergreifend 27 Toren und elf Assists war Benzema die große Konstante in Reals Offensive. Alleine in LaLiga zeichnete der Franzose für 21 der insgesamt etwas mauen 70 Saisontreffer (30 Prozent) verantwortlich. Dass Kapitän Sergio Ramos mit elf Liga-Treffern (13 Tore insgesamt) zweitbester Torschütze war, unterstreicht eines der größten Probleme des Real-Spiels: eine fehlende klare zweite Scoring-Option.

Denn wenn der Franzose einmal einen schlechten Tag hatte – so insbesondere im Winter häufiger geschehen – waren weder sein direkter Vertreter Luka Jović (27 Einsätze, zwei Tore), der in seiner Premierensaison oftmals unglücklich wirkte, noch der als absoluter Superstar verpflichtete Eden Hazard (22 Spiele, ein Tor, sieben Assists) in der Lage, die königliche Offensive anzuführen. Zugegeben hatten beide Spieler mitunter großes Verletzungspech – Jović scheiterte zudem mehrmals am Aluminium und zwei Tore wurden ihm aberkannt. Oftmals musste das Kollektiv diese Lücke füllen – was in den meisten Fällen, wenn auch teilweise glücklich, gelang.

Da Verpflichtungen à la Kylian Mbappé oder Erling Haaland zumindest in diesem Transfersommer nahezu ausgeschlossen scheinen, liegt die Verantwortung umso stärker in den Händen von Hazard und Jović. Während Hazard bereits öffentlich ankündigte, seine schlechte Premierensaison wettmachen zu wollen – dafür bedarf es höheres Tempo, mehr gewonnene offensive Eins-gegen-Eins-Situationen und schlichtweg mehr Zug zum Tor – muss Jović den Konkurrenzkampf mit Benzema annehmen und in den Spielen, in denen er das Vertrauen bekommt, mit Präsenz überzeugen. Immerhin: Laut REAL TOTAL-Informationen hat Zidane noch weiter Geduld mit dem Serben – er soll bleiben.

Wünschenswert wäre zudem, dass sich Hoffnungsträger Marco Asensio, der in den zehn Einsätzen nach einjähriger Leidenszeit immerhin drei Tore und einen Assist beisteuerte, und somit seinen potenziellen Wert für die Offensive des spanischen Meisters andeutete, stabilisiert und eine weitere verlässliche Socring-Option darstellt. Auch die jungen Brasilianer Rodrygo (sieben Tore, drei Assists) und Vinicius Júnior (fünf Tore, vier Assists) haben ihre Klasse bereits in einigen Spielen unter Beweis gestellt. In der kommenden Saison sollte der Fokus bei beiden Akteuren auf das Erlangen von mehr Konstanz und einer noch besseren Entscheidungsfindung liegen. Insbesondere im Fall von Vinicius Júnior wurde in vielen Situationen deutlich, dass er noch nicht das ideale Gefühl dafür entwickelt hat, wann er selbst den Abschluss suchen sollte und wann ein Abspiel die bessere Option darstellt.

Mit Gareth Bale, der mit drei Toren und zwei Assists eine für seine Verhältnisse extrem schwache Saison spielte und zudem mit vielen Aktionen abseits des Platzes negative Schlagzeilen produzierte, scheint Zidane nicht erst seit der Nicht-Berücksichtigung in Manchester nicht mehr zu planen. Selbiges gilt für James Rodríguez.

Rhythmuswechsel als Schlüssel in statischen Phasen

Während das offensive Umschaltspiel Zidane-like viele Tore ermöglichte, hatten die Königlichen bei stabileren Ballbesitzpassagen hier und da Probleme beim Herausspielen klarer Tor-Chancen. In vielen Partien wirkten die Madrilenen so, als würden sie den Ball zwar sicher bewegen und zumeist mühelos ins Angriffsdrittel transportieren können. Dort fehlten den Zidane-Schützlingen zumindest von außen betrachtet oftmals die Mittel, um sich eine große Anzahl an Torchancen zu erarbeiten.

Immer dann, wenn es den Blancos gelungen ist, einen Tempowechsel herbeizuführen – etwa durch ein Überlaufen oder ein Spiel über den Dritten am Flügel oder ein gewonnenes offensives Eins-gegen-Eins-Duell – wurde es brenzlig im gegnerischen Strafraum. Diese Aufgabe könnten Spieler wie Hazard, Vinicius oder Asensio übernehmen, die allesamt über das nötige Tempo verfügen und zudem handlungsschnell und technisch versiert sind.

Aus der Mittelfeldzentrale scheint Valverde hier die beste Option darzustellen, da er wie kein anderer zentraler Mittelfeldspieler in den Reihen der Königlichen mit gezielten Tiefenläufen (mit und ohne Ball) in der Lage ist, eine statische Situation binnen weniger Sekunden in eine enorm dynamische Situation zu transformieren. Dabei überzeugt der Uruguayer mit einer immens guten Orientierung und Wahrnehmung, wodurch er Spielsituationen schnell erfasst und sich dank seines Timings und Tempos oftmals in gute Positionen bringt. Valverde ist somit der ideale Box-to-Box-Spieler, der an der Seite von Stratege Toni Kroos und Abräumer Casemiro ein enorm wichtiges Element für das auf Umschaltmomente ausgerichtete Angriffsspiel der Königlichen darstellt.

“Real-Gen” muss wachsen

Nicht zuletzt das Rückspiel im Champions-League-Achtelfinale hat aufgezeigt, wo bei den Blancos noch Luft nach oben ist. Fehlt mit Sergio Ramos der zentrale Führungsspieler, kann man als Zuschauer das Gefühl bekommen, dass dieses Mentalitäts-Vakuum insbesondere in „Big Games“ so noch nicht zu füllen ist.

Klar ist: Jeder Spieler wird versucht haben, das Leistungsmaximum abzurufen. Etwas anderes zu unterstellen, ist Unfug. Jedoch hat das Gastspiel in Manchester verdeutlicht, dass selbst ein Weltmeister wie  Raphaël Varane in Abwesenheit des Kapitäns weniger souverän wirkt als gewohnt (nicht nur wegen seines rabenschwarzen Tags). Ramos-Vertreter Éder Militão hat man hingegen angemerkt, dass er nur wenig Einsatzzeiten erhalten und zudem mit seinen 22 Jahren erst wenige Spiele auf absolutem Spitzenniveau spielen musste und zugleich noch jede Menge Entwicklungspotenzial hat.

Bis auf Benzema war an jenem Tag kaum einem Spieler die letzte Überzeugung anzusehen, das Hinspielresultat drehen zu können. Hier gilt es für Zidane anzusetzen das „Real-Gens“ jedem Spieler einzuimpfen und möglicherweise neue „Lautsprecher“ zu installieren.

Zinedine Zidane Sergio Ramos
Zidane und Ramos haben neben der Supercopa auch den Liga-Titel gefeiert – Foto: imago images / Cordon Press/Miguelez Sports

Zidane 2.0: Ein variables Real mit Luft nach oben

Die erste vollständige Saison seit Zidanes Rückkehr ist unter dem Strich eine gute, da sind sich viele Experten einig. Zwei Titel – vor allem der langersehnte Liga-Titel – sorgen auch bei den erfolgsverwöhnten Fans und Mitgliedern der Königlichen für zufriedene Gesichter.

Und auch wenn es den Blancos insbesondere in den Duellen mit dem FC Barcelona, Atlético oder Paris Saint-Germain im Champions-League-Gruppenrückspiel gelungen ist, auch die “großen Gegner” variabel zu bespielen, scheint die Luft auf dem absoluten Top-Niveau etwas dünner zu werden. Nicht zuletzt die beiden Vergleiche mit Manchester City – auch wenn eine ewig lange Pause dazwischen lag – haben die Probleme der Blancos gut aufgezeigt: Die Mannschaft ist gut, aber eben noch nicht exzellent ausbalanciert. Fehlen auch nur “kleine” Bausteine – etwa die Präsenz eines Mentalitätsmonsters wie Sergio Ramos – sind Gegner wie City zurzeit eine Nasenlänge voraus.

Um wieder einen ernsthaften Angriff auf Europas Spitze zu starten, bedarf es neben der defensiven Stabilität vor allem noch mehr Lösungen in stabilen Ballbesitzphasen. Ein schnelles Umschaltspiel ist Gold wert, ebenso wie ein greifendes Gegenpressing – dennoch wäre es sicher hilfreich, wenn die Blancos noch gezieltere Rhythmuswechsel einstreuen könnten: Mit Mendy, Carvajal und Valverde aus der Tiefe sowie Vinícius, Rodrygo und vor allem einem Eden Hazard in guter Form im Angriffsdrittel verfügen die Madrilenen über die nötigen Waffen, die es hinsichtlich der kommenden Spielzeit zu justieren gilt.

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Kommentare
Real entwickelt sich gerade zu einem normalen Verein von vielen. Das gepaart mit diesem langweiligen Stil auf dem Platz macht echt keine Freude. Wir hatten immer schon große Namen gerade offensiv, das tröstet wenigstens etwas darüber hinweg. Und da Bale ja weg soll und Hazard leider doch nur einer von vielen ist, fehlt uns mind ein Aushängeschild. Einer für den auch neutrale Personen zahlen würden um ihn spielen zu sehen.

man muß sich mal die Mühe machen und aus der Real Total Blase heraustreten und sich mal mit nem Normalo FussballFan über Real unterhalten - zum einen redet man garnicht mehr über uns und wenn dann kommt immer: "aja seit Ronaldo weg ist ist das ja nix mehr besonderes" ist der einhellige Tenor und wenn man sich unsere Spiele so ansieht kann man dem auch nicht wiedersprechen. Angst machen wir im Jetzt Zustand international niemand mehr - und das muß sich schleunigst wieder ändern. Wenn Zizou jetzt noch ein Jahr braucht um den Turbo zu zünden ja dann meinetwegen soll er es haben aber bitte dann mit mehr und regelmäßigen Einsätzen Valverde, Vini, Jovic, Öde, Ceballos (? kann die nummer immer noch nicht so wirklich glauben.)
 
Mir geht es per se nicht darum eine aus meiner Sicht opportunistische Meinung völlig zu untergraben, da jeder aus seiner Sicht nur das Beste für den Verein will. Das verbindet uns doch alle hier im Forum und das behalte ich auch immer im Hinterkopf, aber (!) : wenn ich inhaltslose Kommentare lese wie "Der Glatzkopf hat keine Ahnung oder das letzte Quäntchen Magie/Glück ist verpufft", dann kann ich nicht anders als giftig darauf zu reagieren. Ist zwar auch nicht das korrekte Mittel um darauf zu reagieren, aber ich bin halt so.

Du warst auch gar nicht adressiert mit meinem Kommentar, da ich deiner Argumentation stets folgen und auch in einigen Punkten nachvollziehen kann, da du zum einen nicht die Nadel im Heuhaufen suchst und zum anderen irgendwas aus den Haaren zauberst.



Die Kritik nehme ich an und versuche etwas zurückhaltender zu sein im Umgang mit der oben beschriebenen Art von Usern.

opportunistisch ist es eher jetzt einen Titel abzufeiern der durch die Schwäche der Konkurrenz und durch die Coronapause (die uns sehr gelegen kam) zu Stande kam und vorallem unsere spielerische Armut völlig ausblenden.

Komischerweise sind es immer die Zidanelinge die andere Meinungen einfach nicht akzeptieren können und bei jeder Kritik aufheulen wie bei einer "Majestätsbeleidigung". Da ist "die Glatze" dann schon ein schweres Schimpfwort das am besten sofort mit ner 10 wöchigen Sperre geahndet werden soll. Und immer kommt das debile "na was sagt ihr Kritiker jetzt?" bei jedem Sieg gegen Getafe, Vigo, Osasuna oder etc....bei jeder positiven Statistik etc immer wieder diesselbe Scheisse "na was sagt ihr Hater jetzt?"

vielleicht geht auch mal in euer Hirn dass es andere Meinungen gibt als die Eigene und jeder ein Recht darauf hat und nicht jeder hier diese Saison abfeiern kann weil für manche Fussball mehr ist als das schnöde Ergebnis.
bin schon wieder auf 180 wenn ich so ne Scheisse hier lese.

Wir können uns in zwei Jahren nochmal unterhalten wo wir dann stehen; denn dieses Jahr hat uns nicht wirklich weitergebracht und wir schieben den Umbruch Jahr für Jahr hinaus. Kommt mit so vor wie die deutsche Politik die immer noch auf den Verbrennungsmotor setzt während Tesla heute das wertvollste Automobilunternehmen der Welt ist. Unser Verbrennungsmotor heisst KMCH ; Schlafwagenfussball ohne Athletik, Ideen und Torgefahr der für Getafe und Osasuna noch reicht aber international schon seit mindestens 2 Jahren nicht mehr.
Abgesehen davon sind unsere Leistungsträger und verlässlichsten Torschützen unsere Ü32 Stars Benz und Ramos. Wie hoch sehr ihr die Wahrscheinlichkeit dass Ramos, Benz, Kroos, Modric, Casemiro nochmal nen Sprung nach oben machen oder wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dass sie langsam altergemäß abbauen?
wenn wir schon dabei sind: Besser einen Verbrennungsmotor der mit 180. 000 km noch super läuft, als sündteuer einen tesla kaufen der ein zwei jahre gut läuft dann explodiert oder zu brennen beginnt. keiner weiß was man mit dem noch tun soll
 
Real entwickelt sich gerade zu einem normalen Verein von vielen. Das gepaart mit diesem langweiligen Stil auf dem Platz macht echt keine Freude. Wir hatten immer schon große Namen gerade offensiv, das tröstet wenigstens etwas darüber hinweg. Und da Bale ja weg soll und Hazard leider doch nur einer von vielen ist, fehlt uns mind ein Aushängeschild. Einer für den auch neutrale Personen zahlen würden um ihn spielen zu sehen.

man muß sich mal die Mühe machen und aus der Real Total Blase heraustreten und sich mal mit nem Normalo FussballFan über Real unterhalten - zum einen redet man garnicht mehr über uns und wenn dann kommt immer: "aja seit Ronaldo weg ist ist das ja nix mehr besonderes" ist der einhellige Tenor und wenn man sich unsere Spiele so ansieht kann man dem auch nicht wiedersprechen. Angst machen wir im Jetzt Zustand international niemand mehr - und das muß sich schleunigst wieder ändern. Wenn Zizou jetzt noch ein Jahr braucht um den Turbo zu zünden ja dann meinetwegen soll er es haben aber bitte dann mit mehr und regelmäßigen Einsätzen Valverde, Vini, Jovic, Öde, Ceballos (? kann die nummer immer noch nicht so wirklich glauben.)

Ja das stimmt leider. Mit Cristiano haben wir ein großes Stück Identität verloren. Und diese ganzen Jungspunde sind in meinen Augen Ergänzungsspieler. Einer oder zwei davon setzt sich vlt mal durch aber vor denen zittert auch niemand. Wenn ich daran denke dass manche letzte Saison offensiv gerne Vini Jovic Rodrygo gesehen hätten.. was soll das denn sein? Das klingt mehr nach Eintracht als nach Real. Da müssen würdige Nachfolger von Bale Benzema Cristiano stehen und nicht diese Azubis.
 
Und wie genau soll das gehen? Einfach Mbappe, Lewandowski und Sterling für 500 Mio kaufen? Die anderen Clubs warten doch nicht darauf uns ihre besten Spieler zu verkaufen. Die Zeiten wo man jeden Spieler bekommen konnte wenn man nur schnippst sind vorbei. Da muss man selbst anfangen junge Spieler zu kaufen um sie zu den neuen großen Stars zu machen.
Und ganz ehrlich wenn sich Fans anderer Clubs über unseren "Misserfolg" lustig machen muss ich lachen. Für viele Clubs ist der Champions League Sieg die allergrößte Krönung überhaupt und wir haben sie Jahr für Jahr fast schon beiläufig gewonnen. Von unserem Erfolg wagen sich viele nicht mal zu träumen.
Versteht mich nicht falsch. Wir sind jetzt in 2020 und unsere alten Erfolge zählen nicht mehr. Es zählt das Hier und Jetzt. Aber im Fußball gibt es nun mal Zyklen. Phasen in denen man erfolgreicher ist und Phasen in denen man etwas schwächer ist. So stark wir auch immer waren. Auch Real hatte seine Durststrecken. Auf La Decima haben wir auch über 10 Jahre gewartet.
Versteht mich bitte nicht falsch. Ich will nicht dass man sich auf alte Erfolge ausruht. Aber jetzt gilt es halt eher neue Strukturen zu schaffen um SPÄTER damit Erfolg zu haben. Auch wenn es Einzelheiten gibt die man kritisieren kann halte ich die generelle Ausrichtung die wir eingeschlagen haben doch für richtig.


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Und wie genau soll das gehen? Einfach Mbappe, Lewandowski und Sterling für 500 Mio kaufen? Die anderen Clubs warten doch nicht darauf uns ihre besten Spieler zu verkaufen. Die Zeiten wo man jeden Spieler bekommen konnte wenn man nur schnippst sind vorbei. Da muss man selbst anfangen junge Spieler zu kaufen um sie zu den neuen großen Stars zu machen.
Und ganz ehrlich wenn sich Fans anderer Clubs über unseren "Misserfolg" lustig machen muss ich lachen. Für viele Clubs ist der Champions League Sieg die allergrößte Krönung überhaupt und wir haben sie Jahr für Jahr fast schon beiläufig gewonnen. Von unserem Erfolg wagen sich viele nicht mal zu träumen.
Versteht mich nicht falsch. Wir sind jetzt in 2020 und unsere alten Erfolge zählen nicht mehr. Es zählt das Hier und Jetzt. Aber im Fußball gibt es nun mal Zyklen. Phasen in denen man erfolgreicher ist und Phasen in denen man etwas schwächer ist. So stark wir auch immer waren. Auch Real hatte seine Durststrecken. Auf La Decima haben wir auch über 10 Jahre gewartet.
Versteht mich bitte nicht falsch. Ich will nicht dass man sich auf alte Erfolge ausruht. Aber jetzt gilt es halt eher neue Strukturen zu schaffen um SPÄTER damit Erfolg zu haben. Auch wenn es Einzelheiten gibt die man kritisieren kann halte ich die generelle Ausrichtung die wir eingeschlagen haben doch für richtig.


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wie das gehen soll? eben JETZT das Fundament für später legen wie du so schön sagst. Hakimi, Regulion, Valverde, Militao, Mendy, Vini, Rodry, Öde, Brahim, Ceballos, Jovic....da ist bzw. war schon einiges Potential vorhanden. Natürlich gewinnt man mit denen jetzt nicht auf Anhieb die CL aber ich denke wir haben jetzt 2mal gesehen dass KMC die CL auch nicht mehr gewinnen werden. Mich errinert das ein bisschen an die TikiTaka Zeit von Spaniens Nationalelf; dort hat man auch ewig versucht auf der Welle der alten Erfolge zu reiten nach dem Motto "wird schon noch mal klappen" geklappt hat es nicht mehr aber man hat dabei wertvolle Zeit verloren.
 
Ein weiterer negativer Punkt, es wird erwähnt dass Militao mehr Spielpraxis braucht und Varane auch schlechter spielt sobald Ramos fehlt, dem stimme ich auch zu. Deswegen sollte auch erwähnt werden, dass Zidane auch Militao öfters einsetzen sollte, somit könnte sich Varane mehr Verantwortung übernehmen, sie weren besser eingespielt und ein Ausfall von Ramos würde zumindest etwas weniger Ins Gewicht fallen. Das heisst besser Rotieren und zwar im ganzen team, auch Benzema
 
wie das gehen soll? eben JETZT das Fundament für später legen wie du so schön sagst. Hakimi, Regulion, Valverde, Militao, Mendy, Vini, Rodry, Öde, Brahim, Ceballos, Jovic....da ist bzw. war schon einiges Potential vorhanden. Natürlich gewinnt man mit denen jetzt nicht auf Anhieb die CL aber ich denke wir haben jetzt 2mal gesehen dass KMC die CL auch nicht mehr gewinnen werden. Mich errinert das ein bisschen an die TikiTaka Zeit von Spaniens Nationalelf; dort hat man auch ewig versucht auf der Welle der alten Erfolge zu reiten nach dem Motto "wird schon noch mal klappen" geklappt hat es nicht mehr aber man hat dabei wertvolle Zeit verloren.
Bis auf ein paar Personalien widerspreche ich dem doch auch nicht.
Beim zitierten Beitrag wurde sich doch über die "Azubis" beschwert, die unsere Offensive schmeißen müssen.
Von dir habe ich nur den Punkt mit den neutralen Fans aufgegriffen.

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Diese meisten dieser Jungen bei uns werden keine Stammspieler in der Offensive. Da wird langfristig weder ein Vini noch ein Rodrygo oder ein Jovic stehen. Ab nächstes Jahr sehen wir Offensiv eher Mbappe Benzema und Hazard. Vlt auch ein neuer spieler für Benzema. Da ist überhaupt kein Platz für die Anderen. Sie werden Joker bleiben oder ihr Glück woanders suchen. Ich weiß sie sind jung und entwicklungsfähig aber davon hatten wir in den letzten Jahren nicht wenige.
 
Super Artikel! Ich bin mit der Saison insgesamt eig zufrieden. Es wird ja gerne kritisiert, aber manche übertreiben es doch öfter. Klar hat ZZ auch Fehler gemacht, sowie Spieler das auch tun. Man muss aber auch mal schauen was das wieder für ne Saison war. Allein die Vorbereitung, da hatte ich schon zweifel was des werden soll, aber man konnte sich steigern, Stück für Stück. Das jetzt einige Fans die Spielweise kritisieren kann ich nur zum Teil verstehen. Die Erwartungshaltung ist halt bei manch einem einfach nicht realistisch! Muss ja jedem klar gewesen sein das mit dem CR7 Abgang richtig Probleme kommen und neu aufgebaut werden muss. 50 Tore pro Saison konnte man nicht ersetzen (finanziell und nicht verfügbare Spieler "Mbappe"). Und 18/19 war einfach nur schlimm in wirklich jeder Hinsicht (Trainerwechsel, satte Spieler etc.) 19/20 Meister hätte ich sofort unterschrieben, vor allem wenn der galactico ( Hazard) fast komplett floppt. Hazard wurde für 30 Scorer geholt und macht 8. Mit seinen Verletzungen aber auch kein Wunder das er nie rein finden konnte und in top Form kommt. Nächste Saison liefert er hoffentlich seine 30 Scorer, tut er das spielen wir schon einen ganz anderen fussball in der Offensive. Ich glaube an Hazard 100%. Zu ZZ muss man sagen das er einen schweren Job hat, in diesem Umbruch trotzdem erfolgreich zu sein ist unheimlich schwer! Die Rotationen waren nicht immer optimal da kann man ihn sicher kritisieren, aber er entscheidet und wird ja dann auch zurecht kritisiert. Man sollte auch Bedenken das keine 18,19 ,20 jährigen bei Real stamm spielen können ( vini, rody,valverde usw.) Selbst gestandene Top spieler sind in Madrid schon tief gefallen. Deshalb finde es richtig einen soften Umbruch zu machen und den Spielern auch Zeit zu geben. Nächste Saison haben die sich alle entwickelt und sind mit dem Rhythmus vertraut und man kann mehr erwarten und ihnen mehr Minuten geben. Das braucht jetzt einfach auch Zeit, wir gehen jetzt in das dritte Umbruchsjahr mit nem Liga Titel, das stimmt mich doch positiv. Bis so ne neue Topmannschaft steht und gewachsen ist dauert es sicher 5 Jahre und unsere Talente sind dafür ausgelegt. Gebt den Talenten und dem Verein Zeit (Mbappe)und wir werden wieder eine Macht.


Ps. Freue mich mega auf die Saison und bin sehr gespannt wie wir uns präsentieren
 

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