
Deutsche Nationalmannschaft kurz vor WM nicht in Form
LONDON. Nach der peinlichen 0:1-Niederlage in Leipzig gegen Underdog Ungarn am vergangenen Freitag sah es am Montagabend danach aus, als würde die deutsche Nationalmannschaft die richtige Reaktion zeigen. Trotz einer eigentlich mauen kollektiven Leistung ging das DFB-Team im Wembley-Stadion gegen England nach dem Seitenwechsel durch Ilkay Gündogan (53.) und Kai Havertz (68.) doppelt in Führung – um diese dann allerdings zwischen der 73. und der 84. Minute mit drei Gegentoren komplett zu verlieren.
Havertz rettete Deutschland in der Nations League mit seinem 3:3 (88.) immerhin noch das Unentschieden, das die Stimmung jedoch kaum auflockert. Das Bild, das die Truppe von Bundestrainer Hansi Flick in den letzten beiden Länderspielen vor der Weltmeisterschaft in Katar (20. November bis 18. Dezember) abgab, war schlicht kein gutes.
Routinier Thomas Müller, in England nach 80 Minuten eingewechselt, malt den Teufel aber nicht an die Wand. Der Angreifer des FC Bayern München fordert, die Ruhe zu bewahren – und verwies in den Katakomben von Wembley dabei auf Real Madrid. Die Königlichen zeichnet es mit ihren erfahrenen Top-Stars um Karim Benzema, Luka Modrić und Toni Kroos aus, selbst in misslichen Situationen gelassen zu bleiben und so noch zum Erfolg zu finden.
Thomas Müller: „Es geht darum, wieder aufzustehen“
„Wir werden uns für die Weltmeisterschaft gut aufstellen, alles geben. Welche Ergebnisse wir dann dort vor Ort sportlich bekommen werden, werden wir sehen. Bei uns ist vielleicht, sagen wir mal, Real Madrid immer wieder ein großes Vorbild. Ich habe unter vielen Trainern gearbeitet, unter Carlo Ancelotti, der hat international mit am meisten gewonnen. Es geht auch nach Dingen, die nicht so gut gelaufen sind, darum, wieder aufzustehen, das Selbstvertrauen zu behalten“, betonte Müller gegenüber Reportern.
„Der, der in der 65. Minute den Fernseher ausgemacht hat, der ist Richtung Weltmeisterschaft vielleicht euphorisch ins Bett gegangen (lacht). Was man festhalten muss, ist einfach, dass wir zurückgekommen sind. Wenn man es von der psychologischen Seite sieht: Du führst 2:0, gibst das aber wieder aus der Hand, kommst dann aber hier im Wembley trotzdem noch mal zu dem 3:3. Dann kann uns das auch ein gutes Gefühl geben. Aber die Gefühle, die wir heute haben, werden nicht entscheiden, wie wir in dieses erste WM-Spiel reingehen“, so der 33-Jährige.
Die DFB-Elf, die in London ohne den gesperrten und daher vorzeitig nach Madrid zurückgereisten Antonio Rüdiger antrat, bekommt es bei dem Turnier in der Vorrunde mit Japan (23. November), Spanien (27. November) und Costa Rica (1. Dezember) zu tun.
Community-Beiträge