
Kroos: „Denke, dass ich im Kader stehen werde“
MADRID. Es ist erst knapp eine Woche her, da hatte Toni Kroos hinsichtlich seines ersehnten Comebacks etwas auf die Bremse getreten. „Es liegt noch ein bisschen was vor mir“, hatte der Mittelfeld-Stratege, seit Anfang August wegen einer Schambeinentzündung offiziell außen vor, zu verstehen gegeben.
Jetzt jedoch hält sich Kroos nach einigen Trainingseinheiten im Kreise der Mannschaft für fähig, schon am Dienstag im Champions-League-Gruppenspiel gegen Sheriff Tiraspol seine Rückkehr zu feiern. „Ich fühle mich bereit und denke, dass ich im Kader stehen werde“, sagte der 31-Jährige in einem Interview mit der spanischen Edition des Fußball-Portals GOAL, informierte dabei aber auch, er werde diesbezüglich noch mit Carlo Ancelotti sprechen.
Kroos „an Punkt angekommen, wo ich sein wollte“
Kroos ist so oder so aber „glücklich, denn ich konnte nach sechs oder sieben Monaten mit Schmerzen mein drittes Training mit der Mannschaft ohne Schmerzen machen. Von daher ist mein Gefühl sehr gut. Ich habe drei Monate lang nicht gespielt, das letzte Mal war es am 29. Juni bei der Europameisterschaft, deswegen muss ich den Rhythmus etwas dazugewinnen. Aber am Wichtigsten ist, dass es mich nicht mehr so sehr stört. Von jetzt an können wir über die Spiele sprechen. Wir sind an einen Punkt angekommen, an dem ich sein wollte“.
„Im März etwa fing es mit den Beschwerden an“
Der Spielgestalter habe die Probleme schon seit geraumer Zeit mitgeschleppt. „Im März etwa fing es mit den Beschwerden an und ich wusste, dass es etwas am Schambein ist. Von da an wusste ich, dass der Punkt kommen würde, wo ich nicht mehr kann, wenn ich weiter spiele. Aber es war sehr schwer, dass ich eine Pause mache, denn ich musste das Viertelfinale und das Halbfinale in der Champions League bestreiten, danach die EM… Das hat es mit einer Pause sehr schwer gemacht. Dann sagte ich mir, dass ich in den Urlaub gehe und schaue, ob sich in diesen drei Wochen etwas verbessert“, erklärte Kroos.
Nachdem er nach Madrid zurückgekehrt war, trainierte er erst einmal normal mit. Doch der Ex-Nationalspieler stellte irgendwann einfach fest, „dass es nicht ansatzweise besser wurde und ich pausieren musste. Es ist eine Verletzung, bei der es schwer ist, dass es besser wird, wenn du nichts machst. Wir haben viel im Kraftraum gearbeitet, viel in der Behandlung. Es war nicht leicht, denn nach drei oder vier Wochen hatte ich zwei gute Tage und ich dachte, dass ich Fortschritt gemacht habe. Und dann hatte ich zwei Tage, die genauso schlecht wie zuvor waren, wie vor sechs Monaten. Für den Kopf ist das nicht leicht. Ich hatte im Vergleich zu anderen Verletzungen mehr Geduld, weil ich in diesen fünf oder sechs Monaten mehr gelitten hatte. Ich wollte nur eines: keinen Schmerz mehr spüren“.
Kroos über Reals 0:0: „Normal, dass du nicht immer gewinnst“
Das scheint mittlerweile der Fall zu sein – auch ohne eine vollzogene Operation, die für Kroos „keine Option“ gewesen sei. Verloren hat das weiße Ballett ohne seine Nummer 8 übrigens keine einzige von bis dato acht Pflichtspielen. Am Samstag gab es nach dem 3:3 gegen UD Levante im August allerdings auch gegen den FC Villarreal nur ein Unentschieden zu verzeichnen (0:0).
„Ich war im Stadion, wie immer. Wenn du alle drei oder vier Tage spielst, ist es normal, dass du nicht immer gewinnst, auch wenn du einen sehr guten Job machst. Wichtig ist, dass wir die Spiele, die nicht perfekt laufen, nicht verlieren“, findet Kroos, der die Partie so richtig jedoch nicht bewerten möchte: „Eine Meinung abzugeben, ist von außen immer etwas schwer. Wenn man mittendrin ist, mag ich es mehr, man kann besser darüber reden und weiß, was funktioniert hat und was nicht.“
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