Interview

Toni Kroos: Gutes Real Madrid hätte Barça „4:0 abschießen können“

Toni Kroos nimmt Glückwünsche zur spanischen Meisterschaft nach dem Clásico-Sieg trotz sechs ausstehenden Spieltagen bereits dankend an. Mit einer guten Leistung hätte Real Madrid den FC Barcelona aus seiner Sicht auch 4:0 anstatt 3:2 schlagen können. Nur noch die verbleibenden Champions-League-Aufgaben bezeichnet der 34-Jährige als wichtige Partien in dieser Saison.

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Toni Kroos Real Madrid Barcelona Clásico
Kroos und Co. gewannen den vierten Clásico in Folge – Foto: Javier Soriano/AFP via Getty Images

Toni Kroos: „Jetzt hoffentlich noch drei wichtige Spiele“

MADRID. Es hätten nur noch fünf Punkte sein können. Dank eines Erfolgs sind es jetzt aber sogar elf statt der bisher komfortablen acht. Real Madrid ist am Sonntag mit dem 3:2 im Clásico gegen den FC Barcelona der wohl entscheidende Schritt Richtung Meisterschaft gelungen. Sechs Spieltage stehen in der Primera División noch aus, sieben Zähler brauchen die Königlichen nach derzeitigem Stand für ihren historisch 36. Liga-Titel.

Auch für Toni Kroos ist die Messe seit dem Wochenende gelesen. Bruder Felix sah sich das Prestigeduell im Estadio Santiago Bernabéu aus dem VIP-Familienbereich aus an, gratulierte ihm anschließend zum Meistertitel – festgehalten in der neuen Ausgabe ihres gemeinsamen Podcasts „Einfach mal Luppen“. Der Real-Star: „Vielen Dank, nehme ich an.“

Seinen Fokus legt Kroos nun voll und ganz auf die Champions League. „Jetzt haben wir zwei, hoffentlich noch drei wichtige Spiele“, meinte der 34-Jährige und spielte damit auf das Halbfinale gegen den FC Bayern München (30. April und 8. Mai) sowie das mögliche Finale am 1. Juni gegen Borussia Dortmund oder Paris Saint-Germain an.

Clásico „war vom Niveau her echt kein gutes Spiel“

Barça in die Knie zwingen konnte das weiße Ballett erst dank eines Treffers von Jude Bellingham in der Nachspielzeit. Kroos konstatierte: „Es war vom Niveau her echt kein gutes Spiel, muss man sagen. Beidseitig. Beide haben so viele Fehler gemacht, so viele Bälle verloren. Eigentlich war das ein Spiel: Wenn wir gut gespielt hätten, hättest du sie 4:0 abschießen können. Die waren echt gar nicht so griffig, vor allem in der ersten Halbzeit.“

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Letzten Endes freut sich die Nummer 8, die persönliche Clásico-Bilanz erneut aufgebessert zu haben. „14 gewonnen, drei Unentschieden, elf verloren. Habe ich nachgeguckt heute“, interessiert Kroos die eigene Statistik gegen den katalanischen Erzrivalen: „Ich war zwischendurch auch mal hinten. Nach drei, vier Jahren war ich auf jeden Fall deutlich hinten, ich habe Zuhause auch schon mal 0:4 verloren. Ich glaube, in den letzten zwei, drei Jahren haben wir sechs oder sieben am Stück gewonnen.“ Dass er gegen Barça in 28 Duellen immer von Anfang an mitgewirkt hat, „war mir nicht bewusst, wusste ich auch nicht“.

Toni Kroos verrät: Carlo Ancelotti log uns an

Anders als Xavis Mannschaft hätte Real allemal auch mit einem Remis leben können, um sich den Verfolger in der Tabelle so weiterhin vom Leib zu halten. So erfolgshungrig, wie die Merengues aber eben nun einmal sind, wollten sie mehr.

„Wir haben uns alle gesagt: Das Ding heute noch ziehen und dann ist es durch“, erzählte Kroos und verriet, welche Worte zu Carlo Ancelotti: „Carlo hat lustigerweise letzte Woche vor dem Mallorca-Spiel gesagt: ‚Wenn wir das Spiel auf Mallorca gewinnen, sind wir durch.‘ Weil das einfach manchmal echt ein ekliges Spiel und schwer zu gewinnen ist. Er wusste: Im Clásico ist die Motivation eh da. Und dann sagt er nach dem Mallorca-Spiel in der Kabine: ‚Ich habe euch angelogen. Wenn wir nächste Woche gewinnen, ist es durch!‘ Und jetzt hat er gerade gesagt, drei Sachen muss er sagen: ‚Erstmal Glückwunsch. Zweitens: Es ist erst durch, wenn wir Freitag gegen Sociedad gewinnen. Das Dritte: zwei Tage frei.‘“

Am Mittwoch um 11 Uhr geht die Arbeit mit dem Start der Vorbereitung auf den 33. Spieltag im Baskenland weiter. Es ist die Generalprobe vor dem Hinspiel in München am Dienstag.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Glaube ja auch, dass er das nicht machen würde, aber wie würdest du das grundsätzlich finden? Fachlich und menschlich ist er für mich fast auf Augenhöhe mit Ancelotti. 5 Jahre Pep würden mMn 5 sichere Ligatitel und eine Menge Offensivspektakel bedeuten.
Katalane ,ex barca blase .sicher für ihn ein nogo Real Madrid zu trainieren
 
Glaube ja auch, dass er das nicht machen würde, aber wie würdest du das grundsätzlich finden? Fachlich und menschlich ist er für mich fast auf Augenhöhe mit Ancelotti. 5 Jahre Pep würden mMn 5 sichere Ligatitel und eine Menge Offensivspektakel bedeuten.

Ich sag mal so, will er an den Olymp, muss er zu uns. :D aber wird nie passieren! Fußballerisch über jeden Zweifel erhaben. Menschlich pls Not!

Was zählen schon seine Milliardentitel und die negreira Titel. [emoji13]


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Ich finde es lustig wie man bei Pep Guardiola oft seine ganzen Erfolge bei City versucht klein zu reden, weil er ja eine Milliardentruppe trainiert. Das mag zwar die Wahrheit sein, aber es reicht einfach nicht eine Milliardenzruppe zusammen zu kaufen um Titel zu gewinnen - allen voran die UCL! Schaut euch mal PSG an, United oder das beste Beispiel von allen CHELSEA! Warum schaffen es Pochettino, Ten Hag usw nicht? Es reicht also nicht aus einfach Geld für Spieler auszugeben. Pep ist einfach ein brutal guter Trainer, der vor allem taktisch wohl der Beste ist.
 
Da gibt es echt wenig Vergleichbares. Neben Klopp und Guardiola sehe ich im gesamten Trainerzirkus nichts was auch nur annähernd auch diesen fundamental wichtigen Aspekt bedient. Ich weiß es wird leider niemals dazu kommen, aber mein heimlicher Wunsch wäre es, dass Guardiola eines Tages seine Zelte in Valdebebas aufschlägt. Ich finde er hat sich abseits von Barcelona super entwickelt und sich komplett abgenabelt. Mein leicht provokante Frage deshalb: Warum nicht, Pep?
Man kann Peps Qualität eigentlich nicht wirklich in Frage stellen. Mit ihm hast du eigentlich ein Dauerabo auf die Meisterschaft. Gerade mit unseren Mitteln würde er La Liga glaube ich niemals abgeben. Und auch 3 CL Titel sprechen für sich. Da gibt es wenige Trainer, die mit so einer Vita mithalten können.

Sein Spielstil ist effektiv wie sonst was. Und trotzdem mag ich es persönlich einfach nicht. So gut Peps Teams eigentlich immer sind. Mir kommt da alles sehr roboterhaft vor. Jede Aktion wird genau abgewogen und für die Effektivität ist das vielleicht auch richtig so.

Aber für mich gehört zum Fußball auch dazu, dass sich Spieler etwas zutrauen, dass eigentlich nicht klappen dürfte. Ich will sehen wie Vini den Elastico Tunnel beim Dribbeln ansetzt. Ich will sehen wie Bellingham oder Valverde auch mal aus 30 Metern schießen. Diese Individualität macht den Sport so schön wie ich finde.

Außerdem ist da auch so eine gewisse Stolzsache dabei. Ich möchte nicht auf die selbe Art und Weise wie Barca Erfolg haben. Mir gefällt es eigentlich, dass wir ein Gegenpol zum Pep Fußball darstellen, den so viele versuchen zu kopieren. Da fände ich es nicht gut, wenn man quasi seine eigenen Ideale verrät und Pep anheuert.

Davon abgesehen halte ich die Wahrscheinlichkeit eh für ca. 0%, dass er wirklich kommt. Es spricht wirklich alles dagegen.

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Super klar argumentiert! Mit dem Abschnitt bzgl. Individualität hast du mich abgeholt und überzeugt.
Man kann Peps Qualität eigentlich nicht wirklich in Frage stellen. Mit ihm hast du eigentlich ein Dauerabo auf die Meisterschaft. Gerade mit unseren Mitteln würde er La Liga glaube ich niemals abgeben. Und auch 3 CL Titel sprechen für sich. Da gibt es wenige Trainer, die mit so einer Vita mithalten können.

Sein Spielstil ist effektiv wie sonst was. Und trotzdem mag ich es persönlich einfach nicht. So gut Peps Teams eigentlich immer sind. Mir kommt da alles sehr roboterhaft vor. Jede Aktion wird genau abgewogen und für die Effektivität ist das vielleicht auch richtig so.

Aber für mich gehört zum Fußball auch dazu, dass sich Spieler etwas zutrauen, dass eigentlich nicht klappen dürfte. Ich will sehen wie Vini den Elastico Tunnel beim Dribbeln ansetzt. Ich will sehen wie Bellingham oder Valverde auch mal aus 30 Metern schießen. Diese Individualität macht den Sport so schön wie ich finde.

Außerdem ist da auch so eine gewisse Stolzsache dabei. Ich möchte nicht auf die selbe Art und Weise wie Barca Erfolg haben. Mir gefällt es eigentlich, dass wir ein Gegenpol zum Pep Fußball darstellen, den so viele versuchen zu kopieren. Da fände ich es nicht gut, wenn man quasi seine eigenen Ideale verrät und Pep anheuert.

Davon abgesehen halte ich die Wahrscheinlichkeit eh für ca. 0%, dass er wirklich kommt. Es spricht wirklich alles dagegen.

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Genau das ist es was Ancelotti so einzigartig macht. Er verwandelt eine Kabine voller Vollprofis in ein Wohnzimmer. Solche Aussagen und Sprüche mit einem Augenzwinkern machen etwas mit diesen Spielern. Er schafft es immer wieder sie zu bewegen und zu überraschen. Nicht unbedingt fußballerisch, denn jeder kennt Ancelottis Spielweise, seine Wechsel und seine zu 95% immer gleichen Aufstellungen. Dass er nach einem Clasico keine großen Reden schwingt und die Spieler dann mit solchen Aussagen komplett wieder abholt ist ganz ganz großes Kino!
1. Glückwunsch als professionelle Anerkennung der Leistung
2. Erdung durch den Verweis auf das nächste Spiel
3. Menschlichkeit durch die "Lüge" mit Augenzwinkern und den 2 freien Tagen (mit dem Wissen, dass die Jungs sowieso nicht einfach nur 2 Tage auf der Couch liegen werden)
Top Beitrag. Genauso geht es mir mit Carlo auch, dafür liebe ich ihn. Es ist einfach auch irre gut, was er mit und für uns leistet, bei aller berechtigten Kritik, aber welcher Trainer ist denn schon perfekt und macht immer alles richtig? Grande Carlo

Ja ja und ja!

Aber wie war dein Geburtstag?: )
 
Nun, ich bin doch arg verwundert, wie sehr man hier Pep frönt?! Haben hier alle vergessen, welch´Wandlung er vollzogen hat und wie ManCheaty im Vergleich zu Barca spielt? Bei Barca hatte Pep einige technisch extrem versierte Spieler wie Messi, Xavi und Inesta. Bei City lässt er um 180 Grad gewandelt spielen, und damit meine ich noch nicht mal dies ungerechtfertigte Transferdefizit. Seine Spieler sind alle mindestens 95kg schwer, spielen extrem robust, zwar auch schnell, mit Barcas Tikitaki hat dies nichts zu tun. Vor allem: ES IST UNFAIR. Sofort nach Ballverlust ist das Hauptziel SPIELZERSTÖRUNG durch kleine Nickligkeiten wie früher bei ital. Mannschaften, ziehen, zerren, was beispielsweise der Meister des Gegenpressing (Kloppo) niemals so angehen würde.!!
Pep: NIE zu Real, bitte!
 

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