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Toni Kroos kritisiert Metzelder-Urteil: „Null abschreckend“

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Christoph Metzelder, Ex-Profi von Real Madrid, ist vergangene Woche in Düsseldorf wegen der Verbreitung von kinder- und jugendpornographischer Schriften zu einer Haftstrafe von zehn Monaten auf Bewährung verurteilt worden. So wie viele aktuelle und ehemalige Fußballer kritisiert nun auch Toni Kroos diesen offensichtlich milden Schuldspruch öffentlich.

Kroos kritisiert das Urteil im Fall von Ex-Real-Profi Metzelder – Foto: IMAGO / Michael Gstettenbauer / Gribaudi/ImagePhoto

„Es ist ein unfassbares Urteil, im Sinne von: Es ist ja null abschreckend. Heute habe ich gelesen, dass irgendwo wieder ein Kinderporno-Ring mit 400.000 Mitgliedern aufgeflogen ist. Da habe ich mich auch wieder gefragt: In was für einer Welt leben wir? Wenn man so ein Urteil sieht, dann ist es doch für diese ganzen kranken Menschen einfach null abschreckend. Die sagen dann: ‚Ja, okay, dann werde ich irgendwann erwischt und kriege zehn Monate auf Bewährung.‘ Dafür fehlt mir jegliches Verständnis“, sagte der Mittelfeldregisseur, Vater von drei Kindern, in der neuesten Ausgabe seines Podcasts „Einfach mal Luppen“.

Die zuständige Richterin begründete das Urteil damit, dass Metzelder zuvor nie straffällig geworden sei, aufrichtige Reue gezeigt und seit Bekanntwerden der Vorwürfe öffentlich bereits eine irreparable Vorverurteilung stattgefunden habe. Der 40 Jahre alte Ex-Innenverteidiger war von Mitte 2007 bis Mitte 2010 bei den Königlichen in Madrid unter Vertrag gestanden, dabei 31 Mal für sie aufgelaufen. Seine dortigen Erfolge: die Meisterschaft (2007/08) und der Gewinn der Supercopa de España (2007/08).

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Schuster, bleib bei deinen Leisten.

Das Verhältnis von Moral und Recht, Schuld und Sühne usw. ist theoretisch stark umstritten und nicht ohne weiteres zu lösen. Da braucht nicht jeder dahergelaufene Fußballstar eine Meinung zu zu haben, vielleicht sollte man das den Menschen mit > 8 Jahren Ausbildung überlassen. Jeder darf sich natürlich ein moralisches Urteil bilden, das lässt sich aber kaum strafrechtlich mit der Zahl der Jahre, für die jemand verurteilt wird, abbilden oder auch nur darauf übertragen.

Offensichtlich sind Menschen mit pädophiler Neigung krank, da kann das Strafrecht kaum etwas bewirken. Die müssten an sich in psychotherapeutische Behandlung, darüber wird in der Öffentlichkeit aber kaum gesprochen. Würde mir wünschen, dass das stärker in den Fokus rückt, das Recht ist wirklich nicht das richtige Instrument im Umgang mit pädophilen Menschen.

Da lässt sich auch nicht mehr von Abschreckung reden, da Abschreckung sowieso nicht funktioniert in solchen Fällen. Täter gehen ja grundsätzlich davon aus, nicht erwischt zu werden und bei so einer Neigung nehmen sie situativ ohnehin alles in Kauf.

Wenn Schuster immer bei seinen Leisten bleibt, dann geht die Welt komplett unter. Dann kann man dieses Forum auch löschen, weil Fussball zählt nicht zu unseren Leisten.

Jeder, egal ob Star oder nicht, darf sich zu solchen Themen äussern und diese Urteile kritisieren, genau so wie wir im Forum Entscheide eines Trainers oder Schiris oder von wem auch immer kritisieren. Und nur weil jemand 8 Jahre Jura studiert hat, heisst das nicht, dass das Strafmass ok ist. Es ist auch nicht nur eine Kritik gegen die Judikative, sondern gegen die Legislative.
 

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