
„Verein braucht eine gewisse Planungssicherheit“
MADRID. Erlebt Toni Kroos gerade seine letzten Wochen und Monate als aktiver Fußballer? Dass der deutsche Mittelfeldstratege seine Karriere aufgrund des frühen Profi-Debüts im Alter von 17 Jahren auch vergleichsweise früh beenden möchte, gab er unlängst zu verstehen. Kroos, seit Anfang Januar 33, lässt noch offen, ob er seinen zum 30. Juni auslaufenden Vertrag bei Real Madrid nochmals verlängert oder aufhört.
Dass noch kein endgültiger Entschluss gefallen sei, gab der Spielgestalter erst am vergangenen Wochenende nach dem Gewinn der FIFA Klub-Weltmeisterschaft in Marokko zu Protokoll. In der neuesten Episode des Podcasts „Einfach mal Luppen“, den er mit Bruder Felix betreibt, wurde Kroos auf Nachfrage von Gast Frank Buschmann, Moderator und Kommentator, wiederum etwas ausführlicher.
„Die Wahrheit ist: Es ist noch keine finale Entscheidung. Es gibt eine Tendenz“, verriet er, „weil es Februar ist und auch so, dass ich natürlich verstehe, dass der Verein am Ende der Tage eine gewisse Planungssicherheit braucht. Wir sind nicht mehr weit weg vom Sommer, von daher musst du planen. Und dann, wenn es eine Entscheidung gibt, ist der Weg relativ klar: Die Entscheidung geht zum Verein und in Absprache gemeinsam nach draußen.“
Toni Kroos: Mitteilung kommt „relativ zeitig“
Den Klub nochmals zu wechseln, schließt Kroos weiter kategorisch aus. „Zu 1000 Prozent. Die Karriere hat es auch verdient, dort aufzuhören, wo keine Stufe mehr hoch geht. Deswegen ist es eben auch so, dass von Vereinsseite auch das schon jetzt zurückkommt, indem sie sagen: Sie lassen mich in Ruhe. Sie sagen nicht ab November, Dezember: ‚So, jetzt komm, jetzt wir müssen mal was wissen, weil ab Januar kannst du überall unterschreiben, wo du willst.‘ Nein, sie haben das Wort und wissen, dass das Wort zählt. Und deswegen bauen sie auch überhaupt keinen Druck auf“, freut sich die Nummer 8.
„Ich werde mich – wiederum von meiner Seite mit Respekt – in meinen Augen frühzeitig entscheiden und das dann mitteilen. Ich denke, das wird relativ zeitig der Fall sein“, kündigte Kroos an. Wann ist es mit der öffentlichen Bekanntgabe so weit? Möglicherweise in etwa einem Monat. Nach dem 18./19. März ruht der Vereinsfußball erst einmal wegen Partien der Nationalmannschaften, bis dahin ist Real alle drei bis vier Tage im Einsatz.
Toni Kroos will Real Madrid würdig verlassen
Dem Taktgeber, der sich den Madrilenen im Sommer 2014 angeschlossen hatte, ist besonders wichtig, Real früher oder später würdig zu verlassen. „Es gab in den letzten zwei, drei, vier Jahren ein paar Beispiele, wo es leider nicht so gut auseinandergegangen ist, wie es die Zeit eigentlich verdient gehabt hätte. Ich glaube, man weiß, über welche Beispiele ich ungefähr rede, die hier absolute Legenden geworden sind und es dann doch hintenraus nicht ganz ideal gelaufen ist“, erinnerte er an Fälle wie Sergio Ramos oder Gareth Bale.
Kroos will, „dass diese Beziehung vom Verein zu mir auf gar keinen Fall unter solchen Geschichten leidet. Dass ich nicht irgendwie Tralala mache, vielleicht noch mal da oder da – jetzt bin ich im Sommer ablösefrei –, obwohl ich es eigentlich gar nicht will. Ich habe immer gesagt: Solche Spielereien mache ich nicht, will ich nicht. Ich werde meine Karriere hier beenden, nur weiß ich noch nicht genau, wann“.
Welche Rolle spielt die familiäre Beeinflussung dabei? „Das entscheide ich. Die einzige, die das verhindern könnte, wäre meine Frau. Und die sagt: ‚Mach, was du möchtest – nur nicht wieder Nationalmannschaft.‘ Das ist zu 100 Prozent klar, dass ich das allein entscheide“, betonte Kroos, der seine DFB-Laufbahn nach der Europameisterschaft im Sommer 2021 für beendet erklärt hatte, um als Ehemann und dreifacher Vater mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Ob diese ihn wohl schon ab Juli ganz für sich hat?
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