
Toni Kroos: „Zeigt, dass ich schon noch richtig Bock habe“
MADRID. Es läuft die 73. Minute im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League: Real Madrid liegt im Estadio Santiago Bernabéu 0:2 gegen den FC Chelsea zurück, die K.o.-Runde ist nach dem 3:1-Triumph der Königlichen aus dem Hinspiel somit ausgeglichen. Trainer Carlo Ancelotti reagiert personell erstmals und entscheidet sich dazu, dass Toni Kroos derjenige ist, der für Eduardo Camavinga vom Feld muss.
Den 32-Jährigen, eigentlich die Ruhe weg, stört das gewaltig. So sehr, dass er seinem Frust über die Auswechslung mit Worten und gestikulierend Luft macht. „Carletto“ meinte daraufhin gelassen, Kroos sei auf ihn als Trainer wütend gewesen, nicht auf ihn als Menschen. In der neuesten Ausgabe seines Podcasts „Einfach mal Luppen“ hat der Spielgestalter das nun bestätigt – und auch etwas Positives aus dem Geschehenen gezogen.
„Ich verbuche das im Allgemeinen nicht unter negative Emotion, weil man natürlich in diesen entscheidenden Momenten weitermachen will, auf dem Platz sein will. Wenn dir das egal ist, in so einem Spiel rauszugehen – das fände ich viel negativer. Es hat mir natürlich nicht gefallen, ist klar, aber im Allgemeinen zeigt das eher, dass ich schon noch richtig Bock habe, auf dem Platz zu stehen, zu helfen und Erfolg zu haben“, meinte die Nummer 8.
Nichts passiert, „was man sich vorwerfen lassen muss“
„Das war halt auch in der Situation, man hat ja immer so ein Gefühl auf dem Platz. Manchmal deckt sich das, wie man es von außen sieht, manchmal nicht. Ich hatte von den Aktionen her über das gesamte Spiel ein sehr gutes Gefühl und war auch physisch wirklich gut drauf. Speziell vor der Auswechslung hatte ich zwei, drei Aktionen, die gut funktioniert hatten. Ich hatte das Gefühl, gut im Spiel zu sein, dann geht man natürlich noch ungerner raus. Damit hat es sich dann. Natürlich kann man dann emotionaler sein und nicht glücklich damit, aber ich glaube nicht, dass irgendwas passiert ist, was man sich vorwerfen lassen muss. Es wurde abgeklatscht, vielleicht ohne Umarmung diesmal“, so Kroos weiter.
Toni Kroos: „Wir haben ein überragendes Verhältnis“
Einen Austausch mit Ancelotti hat es dazu im Nachhinein nicht gegeben. „Das wurde weggelächelt, alles gut, alles fein. Es wurde sich in den Arm genommen, weggelächelt, nicht mal besprochen. Es gibt auf dem Level schon auch viele Trainer, die viel mehr persönlich nehmen als jetzt so ein Carlo. Er weiß das mit seiner Erfahrung und Gelassenheit einzuschätzen, außerdem haben wir sowieso ein überragendes Verhältnis“, sieht es auch Kroos selbst mittlerweile entspannt.
Chelseas Mason Mount nach der 2:3-Niederlage, die dennoch zum Einzug in das Halbfinale reichte, nachgeäfft zu haben, hat der ehemalige deutsche Nationalspieler unterdessen klar dementiert. Worum geht es? Mount hielt sich für eine bessere Sicht in die Ferne die Hand an die Stirn. Im nahezu selben Augenblick tat das auch Kroos.
Toni Kroos spotted teasing Mason Mount at the final whistle by imitating the Chelsea player’s actions from last year’s clash. #Karma pic.twitter.com/tUKBTRzk4d
— MadridistaNews.com (@MadridistaNews) April 16, 2022
Der Real-Star: „Ich habe schon gesagt: völliger Blödsinn. Ich habe wirklich nichts dagegen, mich auch mal über jemanden lustig zu machen. Oder wenn sich auch jemand über mich lustig macht, ist alles fein. Das wäre eine Sache gewesen, die in meinen Augen nicht lustig machen ist, sondern gerade direkt nach einem Spielende, wo ich weiß, dass man nicht gerne ausscheidet, einfach respektlos gewesen wäre. Jeder weiß, dass ich das nicht bin, einen Gegenspieler nachzumachen und ihn blöd hinzustellen. Der einzige Grund war: Jedes Mal, wenn Abendspiel ist, stört das Flutlicht ein bisschen, seine Familie oben zu suchen. Dadurch dass sie immer hinter einem Glas sitzen, ist es schwer zu sehen.“
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