
Erstmals von Beginn an Real-Kapitän: Toni Kroos „stolz“
MADRID. Karim Benzema: verletzt nicht im Kader. Nacho Fernández, Luka Modrić, Daniel Carvajal: zu Beginn der Partie allesamt auf der Ersatzbank. Und so war es am vergangenen Sonntag bei dem LaLiga-Duell mit RCD Mallorca (4:1) Toni Kroos, der Real Madrid im Estadio Santiago Bernabéu mit der Kapitänsbinde am Arm auf das Feld führte.
Für den deutschen Mittelfeldstrategen ein Debüt in seinem 371. Pflichtspiel für den Verein, bei dem es Tradition hat, dass stets derjenige Spielführer ist, der dem Kader der ersten Mannschaft am längsten ununterbrochen angehört. Vor Kroos liegen in diesem Ranking inzwischen nur noch die eingangs genannten Akteure.
„Real Madrid als Kapitän in dieses Stadion führen zu können, ist schon ein cooler Moment, muss ich sagen. Es war mir sehr wichtig, in dem Spiel natürlich auch gut zu spielen und vor allem zu gewinnen. Wenn wir verloren hätten, hätte mir das nicht gut gefallen. Ansonsten: Natürlich stolz, das kann man schon sagen und darf man in dem Fall auch sein. Es ist ja nicht irgendeine Mannschaft, die man in irgendein Stadion führt. Es ist der Lohn der letzten über acht Jahre“, so Kroos in seinem Podcast „Einfach mal Luppen“.
„Unfassbar, das habe ich noch nicht erlebt“
Nicht irgendein Stadion ist für den 32-Jährigen neuerdings auch der Celtic Park, sondern „die Nummer eins an Auswärtsfahrten“. Das weiße Ballett trat zum Auftakt der Champions-League-Gruppenphase in Glasgow an, gewann 3:0. Die Stimmung und allen voran auch die Anerkennung der heimischen Fans gegenüber den Real-Profis hat Kroos extrem fasziniert.
what an atmosphere tonight. Celtic fans are special. great start into the CL season! pic.twitter.com/Nuq1SuPL5T
— Toni Kroos (@ToniKroos) September 6, 2022
„Als wir zum Aufwärmen rausgekommen sind, war das Stadion zu Dreiviertel voll. Aber die haben sich weder dafür interessiert, dass wir rausgekommen sind – noch, dass die Heimmannschaft rausgekommen ist. Einfach gar nichts. Normal werden die einen bejubelt und wir ausgepfiffen. Dann kommen wir raus zum Spiel, stellen uns auf, die Stimmung ist okay. Dann geht die Champions-League-Hymne los und dann habe ich gedacht, das Stadion kracht ein! Das war unfassbar, das habe ich noch nicht erlebt, was da los war! Ohrenbetäubend“, berichtete die Nummer 8 der Madrilenen.
Toni Kroos: Celtic-Fans „0,0 Prozent feindselig oder respektlos“
Kroos weiter: „Dann läuft die Hymne, dann ist sie vorbei und das gleiche Spiel noch mal. Ich habe dann schon zu David (Alaba) gesagt, dass wir jetzt auf jeden Fall schon 0:2 hinten liegen. Sie haben das bis zum Ende durchgezogen. Eine wahnsinnig gute Stimmung – und auch total respektvoll uns gegenüber. Nach dem Spiel haben die für alle geklatscht. Natürlich total pro Celtic, genauso aber 0,0 Prozent feindselig oder respektlos uns gegenüber. Total anständiges, überragendes Publikum. Das war sehr, sehr, sehr beeindruckend.“
Auch die beiden Fanlager zollten sich eine Menge Respekt. Sie gaben sich nach der Partie am Real-Block die Hand, applaudierten sich gegenseitig, einige tauschten ihre Schals aus. Wiederholt sich das am 2. November? Dann kommen die Schotten zum Rückspiel und Vorrunden-Abschluss ins Bernabéu.
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