
„Man schätzt Dinge erst, wenn man sie verliert“
VINÍCIUS JÚNIOR über…
…den zweimonatigen Fußball-Stillstand durch die Corona-Pandemie: „Anfangs war alles sehr seltsam. Es war für mich und für meine Familie ein Rückschlag. Morgens nicht rausgehen, um zu trainieren. Keine Reisen, keine Fußballspiele… Wir haben sehr schnell den Ernst der Lage begriffen. Man schätzt die kleinen Dinge erst, wenn man sie verliert.“
…das individuelle Training, das die Profis zwischen Mitte März und Mitte Mai Zuhause absolvieren mussten: „Es war seltsam, aber kein Problem. Es ist etwas, was ich nicht werde vergessen können, auch wenn wir es alle gerne tun würden. Uns wurde klar, dass wir in der Geschichte einen sehr besonderen Moment erleben, denn das, was passiert, ist wirklich unfassbar. Es haben viele Menschen gelitten und es leiden weiterhin viele auf der ganzen Welt. Es gab Momente, als die Krise groß und die Zahl der Verstorbenen sehr hoch war. Ich dachte, dass es unmöglich sein würde, dass der Fußball oder etwas anderes in den nächsten Monaten zurückkehren können. Aber mit der Zeit haben wir Licht am Ende des Tunnels gesehen. Ich glaube, so ging es allen. Nun bin ich davon überzeugt, dass wir Schritt für Schritt die Dinge zurückerlangen. Eines davon ist der Fußball.“
„Vieles gelang mir mit einer gewissen Leichtigkeit“
…seine gute Form, die er wegen der Corona-Pause nicht weiter bestätigen konnte: „Ich spürte, dass mir viele meiner Versuche mit einer gewissen Leichtigkeit gelangen. Meine Balance zwischen dem, was ich versucht habe und dem, was ich geschafft habe, war gut.“
…seinen Muskelaufbau: „Das ist eine Konsequenz der Arbeit über die vergangenen zwei Monate. Wenn es keinen Wettbewerb gibt und man täglich diszipliniert arbeitet, werden alle Muskeln immer präziser trainiert. Ich glaube nicht, dass nur ich Muskeln aufgebaut habe. Wir alle haben es, weil wir sehr hart und anders gearbeitet haben.“
…die öffentliche Häme über seinen schwachen Abschluss: „Es stört mich nicht, natürlich nicht. Ich bin der Erste, der weiß, dass man sich überall verbessern kann. Immer. Bis zum letzten Tag meiner Karriere. Und so will ich mein gesamtes Leben weitermachen! Immer davon überzeugt sein, dass ich mich verbessern muss! An dem Tag, an dem ich nicht mehr so denke, werde ich den Profifußball verlassen müssen. Ich bin Profi geworden, um meinen Beruf zu respektieren. Zu denken, dass ich nichts mehr zu verbessern habe, ist respektlos gegenüber meinem Beruf. Und ich sage bereits, dass ich nie so sein werde. Ich muss bis zum letzten Tag meiner Karriere besser werden.“
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„Leute wollten sofort einen großartigen Spieler sehen“
…die Phasen, in denen er nicht spielte und nicht mal in den Kader berufen wurde: „Ich hatte keine Zweifel an mir. Der Trainer hat einen sehr schweren Job. Ich kann sagen, es sei Pech, es seien andere Gründe, aber ich verlange mir selbst sehr viel ab. Wenn ich nicht spiele, denke ich, dass mir ein Tag weniger bleibt, um zu arbeiten und zu zeigen, dass ich hier einen Platz habe. Das ist Respekt gegenüber dem Fußball.“
…seine Ankunft in Madrid im Jahr 2018: „Es war für mich und mein Umfeld eine riesige Veränderung. Die Leute wollten sofort einen großartigen Spieler sehen, einen Jungen, den nichts beeinflussen kann. Aber ich wusste, dass große Veränderungen große Opfer fordern. Ich war darauf vorbereitet, um in Ruhe zu arbeiten, um mich aufzuopfern, ohne sofort die großartigen Ergebnisse zu sehen. Es war sehr wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren.“
„Wollen die Meisterschaft für unsere Fans gewinnen“
…die Duelle mit dem FC Barcelona in dieser Saison (0:0, 2:0): „Ich habe die Spiele noch mal gesehen. Wir waren in vielen Dingen besser als sie. Wir haben bis jetzt sehr gute Partien gemacht und müssen unsere beste Form wiedererlangen. Wir haben große Lust, wieder zu spielen, zu gewinnen. Und wir wollen die Meisterschaft für unsere Fans gewinnen. Die Leute haben sehr gelitten, wir wollen den Madridistas inmitten dieser Situation eine Freude machen. Wir wissen, dass ein Triumph in der Liga nicht die Lösung für große Tragödien ist, aber es würde für ein Lächeln sorgen, etwas Freude bereiten. Vor uns liegt die Mission, nicht mehr zu patzen. Wir dürfen nicht mehr patzen und werden es auch nicht tun.“
…die Champions League, die für Real wohl im August mit dem Achtelfinal-Rückspiel gegen Manchester City weitergeht: „Wenn es in der Champions League weitergeht, wird das nicht nur für den Fußball, sondern für die ganze Welt eine gute Nachricht sein. Partien in anderen Ländern bestreiten zu können, wird ein sehr positives Signal sein, weil wir der Normalität damit näher kommen. Das Hinspiel-Ergebnis ist schlecht, aber wir sind Real Madrid. Unsere Verpflichtung ist es, uns gut vorzubereiten und alle Madridistas nach dem Spiel sagen können: Sie haben alles gegeben, wir sind stolz.“
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