Analyse

Von Halbzeit-eins-Schwäche über Valverde: Fünf Erkenntnisse zu Reals 1:0 gegen Rayo

Real Madrid besiegte Rayo Vallecano im Rahmen des 26. Spieltags in LaLiga zwar mit 1:0, bekleckerte sich dabei aber nicht mit Ruhm. Erst spät fiel der Siegtreffer dank Karim Benzema (83.), waren die Blancos somit im ersten Durchgang mal wieder torlos geblieben. Am Ende durften die Königlichen noch froh sein, einen Torhüter namens Thibaut Courtois zwischen den Pfosten stehen zu haben. REAL TOTAL mit fünf Erkenntnissen zum knappen Erfolg in Vallecas.

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Karim Benzema Federico Valverde
Im ersten Durchgang noch torlos, kam mit Valverdes Einwechslung frischer Wind in die Partie – Fotos: IMAGO / NurPhoto

1. Wieder kein Tor im ersten Durchgang

Eine harmlose Offensive nach 45 Minuten, davon konnte Real Madrid mal wieder ein Lied davon singen. Wettbewerbsübergreifend bereits zum achten Mal in Folge blieben die Merengues in der ersten Halbzeit ohne Treffer. In LaLiga traf der spanische Rekordmeister in der laufenden Saison in den ersten 45 Minuten erst 17-mal. Tabellarisch wirkt sich dies so aus, dass Real hinter Real Betis (22), dem FC Barcelona (22), dem FC Villarreal (20) und dem FC Sevilla (19) nur auf Rang fünf rangiert. In Anbetracht der bis dato 31 erzielten Tore in den zweiten 45 Minuten führen die Blancos die Tabelle deutlich mit sechs Treffern mehr als Atlético (25) an. Würden die Spiele bereits nach 45 Minuten abgepfiffen werden, wäre Real mit 42 Punkten aktuell Verfolger von Betis. Wenn die Partien dafür nur von der 45 bis zum Abpfiff gälten, würde Real mit 52 Punkten und fünf Zählern Vorsprung auf den FC Sevilla von der Tabellenspitze grüßen. Was das nun aussagt? Generell grüßen die Blancos zwar von ganz oben in LaLiga, allerdings könnte man noch weitere Punkte landen, wenn man auch im ersten Durchgang Tore bejubeln könnte.

2. 2022 erstmals zwei Liga-Sieg in Folge

Am 25. Spieltag siegte Real klar mit 3:0 gegen Deportivo Alavés, am 26. Spieltag knapp mit 1:0 gegen Rayo. Das macht zwei Siege in LaLiga in Serie – und vermeintlich überraschend ist dies das erste Mal in diesem Jahr. Ansonsten brachte es die Truppe von Cheftrainer Carlo Ancelotti noch nicht zustande, eine Siegesserie in der Primera División aufzubauen. Kann es nun nur so weitergehen. Allerdings warten auf die Königlichen herausfordernde Aufgaben. Konkret geht es am kommenden Samstag gegen Real Sociedad (5. März, 21 Uhr) und nach dem Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Paris Saint-Germain (9. März, 21 Uhr) duellieren sich die Madrilenen mit RCD Mallorca (14. März, 21 Uhr) und dem FC Barcelona (20. März, 21 Uhr).

3. Auf Nacho ist Verlass

Auch David Alaba wird in den kommenden Spielen wieder dabei sein. Der Österreicher wurde gegen Rayo geschont, dafür war aber mal wieder Nacho Fernández zur Stelle. Der 32-Jährige half in der laufenden Saison wettbewerbsübergreifend bereits zum 16-mal in der Startelf aus – und erledigte seinen Job ordentlich. Gegen Rayo lieferte er sieben erfolgreiche Abwehraktionen, trat zwar nicht außergewöhnlich stark auf, zeigte aber insgesamt eine routinierte Vorstellung (REAL TOTAL-Note 3,5). Als Backup-Verteidiger ist einem solchen Nacho im Kader Wertschätzung zu zollen – die er in Form von regelmäßigen Einsätzen erhält. Fällt nämlich einer der Stamm-Defensivspieler aus, stellt der gebürtige Madrilene stets eine seriöse Option dar.

4. Ancelotti hätte Valverde starten lassen müssen

Während sich Nacho aber oftmals auch mit der Ersatzbank anfreunden muss, ergeht es auch Federico Valverde so. Der Uruguayer nahm in Vallecas zunächst auf der Bank Platz. Für einen diesmal schwächer auftretenden Casemiro (REAL TOTAL-Note 4,5) kam Valverde in der 61. Minute in die Partie. Kaum drinnen, verlieh der 23-Jährige dem Spiel der Blancos frischen Wind und Dynamik. Weg vom statischen Ballgeschiebe, hin zum temposteigernden Offensivspiel, könnte Valverdes Motto gelautet haben. Und das ist es auch, was es gegen PSG Bedarf. Da Casemiro aufgrund einer Gelb-Sperre nicht eingesetzt werden kann, wird Ancelotti höchstwahrscheinlich auf Valverde zurückgreifen. Angesprochen auf das Mittelfeld um Valverde, Luka Modrić und Toni Kroos, sagte Ancelotti nach dem Sieg gegen Rayo: „Ob das das Mittelfeld fürs Rückspiel gegen Paris Saint-Germain sein könnte? Klar, das kann sein. Das ist das Mittelfeld, das die meisten Chancen hat, dieses Spiel zu bestreiten.“ Gegen Rayo ließ Ancelotti Valverde aber erst im zweiten Durchgang von der Leine und damit vermeintlich zu spät. Gegen Real Sociedad könnte respektive müsste dies anders aussehen.

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5. Gut, dass Real Madrid neben Benzema auch Courtois hat

Ob es gegen Real Sociedad ähnlich eng wird wie gegen Rayo? Bislang konnten sich die Madrilenen meist auf Karim Benzema und Thibaut Courtois verlassen. Der Mittelstürmer und der Torhüter stellten am 26. Spieltag mal wieder die beiden Schlüsselspieler bei den Merengues dar. Während Benzema in der 83. Minute den Siegtreffer und damit wettbewerbsübergreifend schon sein 26. Tor im 31. Pflichtspieleinsatz erzielte, hielt Courtois hinten zum 16-mal in 36 Pflichtspielen den Kasten sauber: Fünf gefährliche Abschlüsse von Rayo konnte er entschärfen, mindest drei davon waren Großchancen. Ohne den Belgier stünde das weiße Ballett deutlich schwächer da. Wo? Daran mag man gar keine Gedanken verschwenden, sich vielmehr darüber freuen, den 29-Jährigen zwischen den Pfosten stehen zu sehen.

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Kommentare
Die Erkenntnisse sind nicht gerade neu, dass wir quasi ausschließlich von Benz, Vini, Courtois und Valverde leben. Trotzdem lässt der feine Herr an der Seitenlinie immer wieder denselben Murks spielen und hofft weiterhin, dass T-bo hinten dicht hält und vorne eine individuelle Einzelaktion ausreicht. Dazwischen darf sich Fede bisschen austoben, damit er sich nicht so ganz veräppelt vorkommt, wenn er mal wieder auf der Bank versauern darf.
 
Das zweite Spiel nach dem PSG-Spiel.

Das hätte die -mittlerweile- zweite Möglichkeit sein können, ohne Casemiro und Mendy zu spielen, um ein halbwegs funktionierendes Team für das Rückspiel zu haben.

Aber nein. Ancelotti lässt Casemiro und Mendy weiter spielen. Mendy ist kein Spieler für real. Das wird immer klarer.

Casemiro spielt auch einen scheiss zusammen. Gott sei dank sind die beiden für das Rückspiel gesperrt.


Man hatte nun 2 Spiele Zeit, ein Mittelfeld aus Cama,Modrić und Kroos bzw Fede, Modrić und Kroos einspielen zu lassen. Ich bin echt gespannt auf das Rückspiel. Vielleicht kann man ja mit Alaba auf der Mendy Position starten lassen mit Mili und Nacho in der IV. Naja mal gucken
 
Die Erkenntnis-Artikel sind sehr gut. Aber ich würde euch zu unser aller Wohl empfehlen, sie ins Spanische zu übersetzen und sie unserem lieben und allseits geschätzten Carletto Don Ancelotti zu übergeben.
 
Die Erkenntnis-Artikel sind sehr gut. Aber ich würde euch zu unser aller Wohl empfehlen, sie ins Spanische zu übersetzen und sie unserem lieben und allseits geschätzten Carletto Don Ancelotti zu übergeben.
Solange es nicht auf der Rückseite einer Kaugummi-Packung steht, interessiert es ihn nicht, egal auf welcher Sprache. :D
 

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