Vorbericht

Brisantes Derby in Madrid: Gewinnt Real mit „B-Elf“ gegen Atlético?

Stadtderby in Madrid: Atlético empfängt Real! „Pasillo“ hin oder her, die Königlichen wollen ihrer Favoritenrolle gerecht werden und nach Pep Guardiolas Manchester City auch Diego Simeones Truppe ärgern. Ob das gelingt, obwohl die Blancos im Vergleich zur Champions League vermutlich deutlich verändert auflaufen dürften? Alle Infos zum „Derbi madrileño“ am 35. Spieltag in LaLiga (Sonntag, 21 Uhr).

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Mariano Lunin Vallejo
Gegen Atlético könnten Mariano, Lunin und Vallejo eine Chance erhalten – Fotomontage: IMAGO/REAL TOTAL

Die Ausgangslage

  • Nach dem furiosen Halbfinal-Erfolg in der Champions League gegen Manchester City ist vor dem „Derbi madrileño“ in LaLiga gegen Atlético: Für Real Madrid geht es am Sonntagabend (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) im Rahmen des 35. Spieltags ins Wanda Metropolitano. Und weil die Königlichen als frischgebackener spanischer Meister ins Duell starten, verspricht das Gastspiel bei den „Rojiblancos“ besonders viel Brisanz. In Spanien ist es normalerweise Usus, dass zu Ehren des Meisters Spalier gestanden wird. Doch bei Atlético wird sich dagegen gesträubt. Man werde sich „unter keinen Umständen an diesem Versuch der Verhöhnung beteiligen, bei dem die wahren Werte des Sports völlig in Vergessenheit geraten und der zu Spannungen und Konfrontationen zwischen den Fans führt“, so die Erklärung. Gilt es bei Real Madrid jedoch, den Fokus auf Sportliche zu richten. Zwar hat Trainer Carlo Ancelotti mit seiner Mannschaft bereits das Ziel erreicht und die 35. Meisterschaft der Vereinsgeschichte gewonnen, doch wollen die Merengues bis zum 28. Mai (21 Uhr), ehe es gegen den FC Liverpool in Paris im Champions-League-Finale geht, weiter Selbstvertrauen tanken. Dafür braucht es Siege. Und deshalb wird auch der Begegnung mit Atlético ein spezieller Wert beigemessen, zumal es in Stadtderbys immer auch um Prestige geht. Immerhin ist Real wettbewerbsübergreifend gegen die „Colchoneros“ bereits seit acht Pflichtspielen ungeschlagen (vier Siege, vier Remis). In sechs davon blieb der spanische Rekordmeister sogar ohne Gegentor – wie in der Hinserie, als im Estadio Santiago Bernabeu ein souveräner 2:0-Sieg bejubelt wurde.

Der Gegner

  • Atlético wird ins Duell mit Real besonders motiviert starten. Für die Truppe von Coach Diego Simeone steht schließlich noch die Qualifikation für die Champions League auf dem Spiel. Der Vorjahresmeister rangiert in LaLiga vor dem 35. Spieltag auf Tabellenplatz vier und hat 41 Punkte auf dem Konto. Punkten ist damit bei Simeone und seiner Mannschaft angesagt, um in der kommenden Saison wieder in der Königsklasse an den Start gehen zu dürfen. Allerdings durchlebte Atlético zuletzt eine Form-Krise, die es im „Derbi madrileño“ zu beenden gilt. Von den letzten fünf Pflichtspielen gewannen die „Colchoneros“ nur eins – und zwar am 32. Spieltag mit 2:1 gegen Espanyol. Neben dem Viertelfinal-Ausscheiden in der Königsklasse gegen Manchester City gab es obendrein ein 0:1 auf Mallorca, ein 0:0 gegen den FC Granada und zuletzt ein 0:2 beim Athletic Club aus Bilbao. Das dürfte Simeone und den Seinen nicht unbedingt Selbstvertrauen verleihen, aber sicherlich einen Ansporn geben, Real im Stadtderby nun erst recht schlagen zu wollen. Der letzte Erfolg gegen die Königlichen in LaLiga ist nämlich bereits lange her. Am 26. Spieltag der Saison 2015/16 konnte sich Atlético in der Primera División letztmals gegen den spanischen Rekordmeister durchsetzen (1:0). Und daneben schafften es die „Rojiblancos“ auch noch nicht, die Blancos im Wanda Metropolitano zu schlagen. Auf drei Remis und eine Niederlage muss Simeone dort mit seinem Verein zurückblicken.

Voraussichtliche Startelf: Oblak – Vrsaljko, Savić, Hermoso, Reinildo – Llorente, Koke, de Paul, Carrasco – Griezmann, Correa.

Personelles und voraussichtliche Aufstellung

  • Gegen Atlético muss Ancelotti im Kader unter anderem auf David Alaba und Marcelo verzichten, die bei dem 3:1 gegen Manchester City zwar im Kader gestanden hatten, aber gar nicht zum Einsatz gekommen waren. Ebenso fehlen IscoGareth Bale sowie Daniel Ceballos, den neuerdings Beschwerden an der Kniesehne plagen sollen. Eden Hazard ist zudem erwartungsgemäß weiter außen vor, der Belgier arbeitet nach der aus dem rechten Wadenbein entfernten Platte nach wie vor individuell. Auf Thibaut Courtois verzichtet Ancelotti indes freiwillig. Der Stammtorhüter nimmt auf der Bank Platz, erhält eine Pause, Ersatzmann Andriy Lunin dafür eine Chance. Der Ukrainer steht somit vor seinem ersten LaLiga-Spiel für Real Madrid. Bislang kam er nur dreimal in der Copa del Rey zum Einsatz. Daneben dürfte Ancelotti weiter rotieren: Denkbar, dass in der Innenverteidigung Jesús Vallejo von Beginn an spielen darf, im Mittelfeld könnte Eduardo Camavinga nach seinem starken Joker-Einsatz gegen Manchester City starten. Und im Angriff wäre eine Verschnaufpause für Karim Benzema möglich, sodass wohl Mariano Díaz den Vorzug erhalten würde.
      • Nicht dabei: Eden Hazard (Reha nach Waden-OP), Gareth Bale (Rückenbeschwerden), Isco (Grippe), Marcelo (unklar), David Alaba (nicht topfit), Daniel Ceballos (Kniesehne)
        Real Madrids voraussichtliche Startelf gegen Atlético
        Mit dieser Startelf könnte Real Madrid gegen Atlético loslegen – Grafik: REAL TOTAL

        Die Stimmen zum Spiel

        Carlo Ancelotti (Cheftrainer Real Madrid): „Diese vier Spiele tun uns gut, denn wir haben die Möglichkeit, den Rhythmus und die Dynamik beizubehalten. Es stimmt, dass wir nicht um die Meisterschaft spielen werden, aber es ist wichtig, den Rhythmus zu halten, den Wettbewerb zu respektieren. Wir werden gegen Teams spielen, für die es um viel geht. Das müssen wir respektieren – und erst recht das Trikot, das wir tragen. Es ist ein wichtiges und verpflichtet uns dazu, immer unser Bestes zu geben. Das werden wir tun.“

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        Diego Simeone (Cheftrainer Atlético): Wir werden das Derby auf die bestmögliche Art und Weise angehen, mit viel Enthusiasmus und dem Wunsch, das Spiel auf unsere Seite zu ziehen und bei ihnen Schaden anrichten zu können. Es ist unser Ziel, das ganze Gerede abseits des Platzes vergessen zu machen. Was uns absolut interessiert und beschäftigt, ist nur das Ergebnis.

        Statistiken und Besonderes

        • GESAMTBILANZ: Real Madrid und Atlético standen sich bis dato in 210 Pflichtspielen gegenüber. Dabei fällt die Bilanz klar pro der Blancos aus, die bislang 106-mal siegten. 53 Siege gingen derweil an Atlético, während 51 Duelle Remis endeten. Torbilanz: 352 zu 269 aus Sicht der Königlichen.
        • REALS STARKE DERBY-SERIE: In LaLiga kann Real Madrid sogar eine noch eindrucksvollere Ungeschlagenenserie gegen Atlético vorweisen (fünf Siege, sechs Remis). Und zwar verloren die Blancos schon seit elf Ligaspielen nicht mehr gegen die „Colchoneros“. Das ist die beste derartige Serie in einem „Derbi madrileño“ mit Simeone als Atlético-Coach. Die Königlichen besiegten den Argentinier aber lediglich einmal in einer Saison in Hin- und Rückspiel – und zwar 2012/13 mit 2:0 im Estadio Santiago Bernabéu und 2:1 im Vicente Calderon.
        • GELB-ALARM: Bei Real Madrid sind gleich drei Akteure Gelb-vorbelastet: Ferland Mendy, Toni Kroos und Luka Modrić stehen jeweils bei vier Gelben Karten und wären bei der nächsten gesperrt. Nach Atlético geht es für die Merengues gegen UD Levante (12. Mai, 21:30 Uhr).
        • WIEDERSEHEN: Mit Mario Hermoso und Marcos Llorente kicken zwei ehemalige Blancos bei Atlético. Ersterer lief jedoch nie für die Profis der Königlichen auf, Letzterer wurde nach 39 Einsätzen im Sommer 2019 verkauft. Und bei den Weißen stand Courtois mal auf Leihbasis vom FC Chelsea bei den „Rojiblancos“ zwischen den Pfosten.

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        Karim Benzema Real Madrid

        Highlights Real 2:0 Atlético

        Real Madrid siegt im Derbi Madrlieño mit 2:0 gegen Atlético Madrid. Am Sonntagabend erzielen im... weiterlesen

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        Kommentare
        Sollte er wirklich kommen und mehr Geld bekommen als Ramos so wie die Medien das sagen dann sehe ich schwarz... denn wenn Ramos geht und ich denke das wird er nach so einer Aktion dann meine Freunde können wir zusammen packen
         
        Bin hier voll bei dir. Ich würde auch die Verlängerung (2 Jahre) mit Ramos bevorzugen. Ausserdem finde ich die Vermittlungsprovision von seinem Berater krass übertrieben. Dieser Betrag ist ein Jahresgehalt..
         
        Wir sollten die Finger von Alaba lassen, denn er ist schon zu ''alt''. Dann noch das horrende Gehalt, das er verlangt, aber in meinen Augen nicht rechtfertigt. Klar, er ist kein Schlechter, aber so gut auch wieder nicht, dass er bei Real Madrid zu den Top-Verdienern gehören muss. Falls man sich hinten dringend verstärken muss - wenn Ramboss tatsächlich einen Abgang erwägt - dann sollten wir die Mittel lieber in Upamecano investieren, der deutlich jünger ist und noch eine Menge Potenzial hat. Pau Torres wäre auch noch eine Alternative.
         
        Sehe ich ziemlich ganz genau so wie Nils.
        Ich hab das Gefühl am Ende wird Alaba in die PL gehen mangels Alternativen und zu viel Gehaltpoker.
         
        Wäre doch ein klassischer Juve Transfer. Gerade mit der Steuer steigen die dann auch besser aus.
        Alaba würde ich zu günstigeren Konditionen schon gerne bei Real sehen. Solange Zidane aber nur auf seine Stammformation setzt und es nur unnötige Wechselspieler gibt macht es natürlich keinen Sinn.
         
        Danke für die gute Zusammenfassung lieber Nils.

        Man weiß nie wirklich, was man bei einer Verpflichtung eines Spielers bekommt.
        Und bei Alaba seh ich da einfach zu viele ungewisse Faktoren. Wie entscheidend zum Beispiel auch eher kleinere Faktoren wie zb. die Sprachkenntnisse sein können, haben wir denk ich jetzt schon alle mitbekommen.
        Alaba möchte die Wertschätzung eines Führungsspielers haben ( ein entsprechendes Gehalt verlangt er), doch stellt sich die Frage, ob er dafür auch genügend mitbringt damit sich die Mannschaftskollegen dementsprechend verhalten.
        Sollte Ramos bleiben, dann wird er der Chef in der Abwehr bleiben. Wenn Ramos geht, dann wird eig. Varane der Chef - (wird ja auch zum 3. Kapitän - vielleicht sogar zum 2. wenn Marcelo auch geht)- und im Mittelfeld sind mit Modric und Casemiro schon zwei starke Persönlichkeiten.
        Kann mir einfach nicht vorstellen, dass er die Anerkennung als neuer Spieler bei Real bekommt, die er ja eig. sucht.
         
        Ein anderes, nicht angesprochenes Argument pro Alaba ist mMn Varane. Er hat sich in den letzten Monaten (Jahren) schon so viele Fehler erlaubt, dass man sich fragen darf ob er überhaupt noch unabdingbar zum Stammpersonal gehören sollte. Außerdem hat er nicht die Führungsqualitäten von Ramos, auf ihn als zukünftigen Abwehrchef zu bauen halte ich nicht für vernünftig, man sieht in den Spielen immer wieder dass er weiche Knie bekommt wenn Ramos nicht an seiner Steht. Mit 29 Jahren halte ich es durchaus realistisch dass Alaba 5 6 Jahre auf Topniveau performen kann.
         
        Gut und sachlich zusammengefasst, danke dafür.

        Meine Meinung:

        Kommt er als LV für die A-Elf, würde ich ihn sofort nehmen.
        Mendy ist noch zu unkonstant und Marcelo nicht mehr tragbar. Alaba wäre hier ideal als Luxus-Übergangslösung. Zusätzlich würde ich ihn in die IV rotieren. Man hätte also mit einem Schlag ein Upgrade zu Marcelo und Militao. Beide würde ich dafür abgeben, denn beide haben hier aus unterschiedlichen Gründen keine Zukunft und gerade mit Marcelos freiwerdendem Gehalt wäre ein Alaba-Deal gut zu stemmen.

        Sieht man ihn aber als Ramos-Ersatz würde ich die Finger von Alaba lassen. Ich trau ihm schlicht nicht zu auf einen Schlag in einem fremden Land mit anderer Sprache und Kultur den Abwehrboss in der Innenverteidigung zu geben. Gleichzeitig wäre er zu gut (und teuer) für die Bank.

        PS: Ein drittes Szenario gibt es auch noch, aber das ist etwas abwegig: Man könnte Alaba für die Doppel-Sechs holen, falls ZZ mittelfristig das 4-2-3-1 zur Stammformation machen will. Dort seh ich ihn a) geeigneter als Kroos und b) geeigneter als auf der Solo-6 im 4-3-3. In diesem Fall hätte man mit Alaba+Valverde ein starkes Duo für die 6-er-Positionen. Dafür müsste aber schon Toni Kroos gehen und Casemiro auf die Bank degradiert werden. Daher wohl eher ein interessantes Gedankenspiel als realistische Option.
         
        Wir sollten Alaba holen, Ramos sollte noch ein Jahr bleiben aber eher als Backup.
         

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