
Die Ausgangslage
- Wer geht aus dem „vorgezogenen Finale“ als Sieger hervor? Nach dem 3:1 im Hinspiel hat Real Madrid vor dem Rückspiel am Dienstagabend im Parc de Princes gegen Paris Saint-Germain alle Trümpfe in der Hand, doch bei den Franzosen erinnert man sich noch sehr gut an die letztjährige Aufholjagd des FC Barcelona, die Cavani und Co. auf tragische Art und Weise das Weiterkommen kostete, und will diesmal den Spieß umdrehen, um den Titelverteidiger vom Thron zu stoßen. Gelingt PSG die Wachablösung oder scheitert das Projekt von Scheich Nasser Al-Khelaifi ein weiteres Mal im Achtelfinale?
- Interessant in diesem Zusammenhang: Das Hinspiel-Ergebnis von 3:1 gab es in der UEFA Champions League schon 91-mal und die Statistik spricht dabei ganz klar für die Königlichen. In 70 Fällen (76,9 Prozent) kam nämlich das Auswärtsteam im Rückspiel weiter, das Heimtam hingegen nur in 21 Fällen (23,1 Prozent).
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Der Gegner
- Im Lager der Franzosen scheint die Angst vor einem erneuten Scheitern im Achtelfinale enorm. So groß, dass man sich in Person von Sportdirektor Antero Henrique sogar zu fast schon anmaßenden Aussagen in Richtung UEFA bezüglich des Schiedsrichters hinreißen ließ. Im Hinblick auf das Ausscheiden vergangene Saison gegen Barcelona (4:0 und 1:6) sowie das Hinspiel, als man aus Sicht der PSG-Verantwortlichen ebenfalls benachteiligt wurde, ließ der 49-Jährige verlauten: „Es war ja nicht nur das Spiel vor kurzem in Madrid. Letztes Jahr ist uns gegen Barcelona das Gleiche passiert. Das war und ist einfach respektlos gegenüber unserem Verein und gegenüber Frankreich. Im Hinspiel hatten wir einen Schiedsrichter ohne große Erfahrung. Wenn vor dem Spiel gesagt wird, es sei das Spiel des Jahres, dann braucht man dafür auch den besten, herausragendsten Schiedsrichter.“ Ob sich Dr. Felix Brych davon beeindrucken lässt?
- Eigentlich stellt sich bei den Parisern die letzten Tage nur eine Frage: Wie verkraftet das Team den Ausfall von Superstar Neymar, der nach einer Verstauchung des rechten Sprunggelenks und einer damit verbundenen Fraktur des fünften Mittelfußknochens mehrere Wochen zum Zuschauen verurteilt ist? Ersatzmann Ángel di Maria dürfte gegen seine Ex-Kollegen allerdings kaum mit Motivationsproblemen zu kämpfen haben und nötigte den Madrilenen aufgrund seiner ausgeprägten Defensivqualitäten im Vorfeld einiges an Respekt ab. Was die weiteren Plätze in der Startformation betrifft, steht nur hinter der endgültigen Besetzung des Mittelfelds ein Fragezeichen: Trainer Unai Emery könnte dabei wie im Hinspiel auf den jungen Giovani Lo Celso oder aber auf die Routine von Thiago Motta auf der Position vor der Abwehr setzen, denkbar scheint auch die offensive Mittelfeld-Variante mit Julian Draxler auf der Halbposition.
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
- Laut Zinédine Zidane sind alle Spieler einsatzbereit, ob es für die zuletzt angeschlagenen Luka Modrić und Toni Kroos allerdings tatsächlich reicht, ist weiterhin fraglich. Die Chancen, dass beide Akteure von Beginn an auflaufen, sind als gering einzuschätzen. Medienberichten in Spanien zufolge scheint ein Startelf-Einsatz von Kroos jedoch wahrscheinlicher als von Modrić, der als offensive Einwechselvariante von der Bank agieren könnte. Erwartet werden die Königlichen in einem 4-4-2, mit Lucas Vázquez und Gareth Bale als defensivstarke Arbeiter auf den Außen und Karim Benzema und Cristiano Ronaldo im Sturm.
- Verletzt: –
- Aus dem Kader gestrichen: noch nicht bekannt
- Gesperrt: –

Die Stimmen zum Spiel
Zinédine Zidane: „Wir sind hier, um ein Fußballspiel zu bestreiten und sind alle bereit. Deshalb sind wir alle hier. Wir sind konzentriert und bereit.“
Sergio Ramos: „Es ist ein 50:50-Spiel. An der richtigen Einstellung wird es uns nicht mangeln. Die Champions League ist einer der Wettbewerbe, die wir besonders mögen. Die ganze großen Spiele gefallen den ganz großen Spielern, dafür spielen wir Fußball. Und dieses Spiel ist ein ganz großes. Wir haben im Hinspiel ein sehr gutes Resultat erzielt, aber jetzt ist erst Halbzeit. Wir müssen unsere Aufgabe gut abschließen. Uns bietet sich hier in Paris eine wunderbare Gelegenheit, der Welt zu zeigen, was wir am liebsten machen. Es ist praktisch ein vorgezogenes Finale. Es treffen zwei herausragende Mannschaften aufeinander.“
Unai Emery (Cheftrainer): „Es ist ein sehr wichtiger Moment. Die Champions League ist für den Klub ein Ziel, aber in der Zukunft werden weitere große Spiele kommen. Es ist auch für die Fans und ganz Frankreich ein einzigartiger Moment. Der Moment, um einen Schritt nach vorne zu machen. Wir sind dazu in der Lage, ein großes Spiel zu machen. Wir haben mit Blick auf die junge Vergangenheit erstmals in einer K.o.-Runde das Rückspiel Zuhause, das ändert vieles. Es ist sehr wichtig, mit Köpfchen zu spielen, das Wichtigste aber, mit dem Herzen zu spielen. Das Stadion wird für die Atmosphäre sorgen und wir werden vom ersten Moment an spüren, dass wir zu zwölft auf dem Platz sind.“
Dani Alves (Abwehrspieler): „Wir haben die Chance, in der Geschichte dieses Klubs einen Schritt nach vorne zu machen und wenn wir diese Mannschaft schlagen, werden wir höhere Chancen auf den Titelgewinn haben. Uns fehlt es, einen Gegner wie Madrid rauszuwerfen, damit man uns auf dem Zettel hat. Das Hinspiel lässt uns glauben, dass wir Madrid eliminieren können. Ich denke, wir waren stärker, aber sie leben eben davon, dass ihnen zehn Minuten einfach reichen. Nichts motiviert mehr, als die Chance zu haben, den aktuellen Champion zu eliminieren. Wir müssen eine perfekte Partie hinlegen, ohne Zweifel, und nicht denken, dass wir es innerhalb von 15 Minuten schaffen. Wir haben 90 Minuten.“
Formkurve

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Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: Durch den Erfolg im Hinspiel konnten die Blancos die Bilanz zu ihren Gunsten verbessern. Nach sieben Aufeinandertreffen stehen nun drei königliche Siege sowie jeweils zwei Remis und zwei Siege für Paris zu Buche.
- KARIM BENZEMA: Reals Mittelstürmer winkt ein schönes Jubiläum: Der Franzose steht vor seinem 100. Einsatz in der UEFA Champions League. Wow!
- TORGEFAHR: Einen Treffer werden die Mannen von Zidane vermutlich mindestens benötigen, um endgültig in ruhige Fahrwasser zu gelangen. Und die Chancen dafür stehen gar nicht so schlecht. Nicht nur, dass man in sieben Spielen bereits 20-mal einnetzte, die Madrilenen können auch noch neun verschiedene Torschützen vorweisen. Neben Top-Torjäger Cristiano Ronaldo (elfmal) durften bislang auch Karim Benzema (zwei), Gareth Bale, Luka Modrić, Sergio Ramos, Lucas Vázquez, Borja Mayoral, Nacho Fernández sowie Marcelo (je einmal) einen eigenen Treffer bejubeln.
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