
Die Ausgangslage
- Copa-del-Rey-Viertelfinale, Derbi Madrileño – mehr geht kaum! Real Madrid und Atlético duellieren sich am Donnerstagabend zum Pokalkracher im Estadio Santiago Bernabéu (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und im TV). Zugleich ist es eine Rückkehr an die Concha Espina nach exakt 77 Tagen ohne Pflichtspiel. Der Bernabéu-Umbau schreitet weiter voran, die Vergabe der Tickets sorgt im Vorfeld für Zündstoff. Nur ein paar hundert der insgesamt rund aktuell 58.000 zur Verfügung stehenden Plätze gehen schließlich an Atlético. Infolge eines MARCA-Berichts, wonach Atlético-Fans außerhalb des Gästesektors der Zutritt zum Bernabéu verweigert werden könnte, sahen sich die Königlichen am Mittwoch zu einer Stellungnahme gezwungen und stellten klar, dass dem nicht so sei. Mal wieder wird das Derby von Kontroversen umgeben. Dabei hat das Aufeinandertreffen der Rivalen sportlich viel zu bieten. Immerhin treffen zwei der aktuell vier besten Mannschaften Spaniens im Bernabéu aufeinander. Doch rundum überzeugen konnte zuletzt weder Real, der amtierende Tabellenzweite in LaLiga, noch Atlético, der aktuelle Tabellenvierte. Carlo Ancelotti hat mit den Blancos nach der Weltmeisterschafts-Pause wettbewerbsübergreifend sieben Pflichtspiele bestritten, fünf gewonnen und zwei verloren. Sein Gegenüber Diego Simeone verzeichnete aus derselben Anzahl an Pflichtspielen ebenso fünf Siege, ein Remis und eine Niederlage. Im nun stattfindenden Viertelfinale will sich keiner einen Patzer erlauben, schließlich hätte dies das Ausscheiden zur Folge. In der Copa geht es für Real darum, eine neunjährige Dürre zu besiegen. In der Saison 2013/14 gab es für die Merengues den 19. und bislang letzten Titel im spanischen Pokal. Damals war ebenfalls Ancelotti der Coach. In der Vorsaison war unter dem Italiener im Viertelfinale gegen den Athletic Club aus Bilbao Schluss.
Der Gegner
- Atlético verabschiedete sich unterdessen in der Vorsaison bereits aus dem Achtelfinale gegen Real Sociedad aus der Copa del Rey. Die „Rojiblancos“ triumphierten im spanischen Pokal bis dato zehnmal. Den bislang letzten Copa-Titel feierte Simeone in der Saison 2012/13 – und das ausgerechnet im Bernabéu. Atlético setzte sich damals nach Verlängerung mit 2:1 gegen Real durch. Der seinerzeit noch bei den „Colchoneros“ im Tor stehende Thibaut Courtois avancierte im besagten Endspiel übrigens zum Spieler des Spiels. Mit den Blancos kam der Belgier indes noch nicht in den Genuss, die Copa del Rey zu gewinnen – doch das könnte sich in dieser Saison möglicherweise ändern. Dafür muss Real aber zunächst Atlético im Viertelfinale schlagen. In der Copa del Rey kam es zuletzt 2015 zum Derbi Madrileño. Damals eliminierte Atlético im Achtelfinale Real – allerdings wurde dort noch im alten Modus mit Hin- und Rückspiel gespielt. Erst seit 2019/20 wird der Sieger in der K.o.-Runde in einem Spiel ermittelt. Ex-Blanco Marcos Llorente kann derweil nicht dabei helfen, die Königlichen zu ärgern. Der 27-Jährige laboriert an einer leichten Muskelverletzung im Adduktorenbereich und wird deshalb nicht mitwirken. Wer Llorente ersetzen soll, ist schwer zu prognostizieren, da der spanische Nationalspieler zuletzt sowohl im Zentrum als auch auf den Außenbahnen zum Einsatz kam. Für das Zentrum kommen Rodrigo de Paul und Geoffrey Kondogbia in Frage, auf den Außen Ángel Correa und Yannick Carrasco.
Voraussichtliche Startelf: Oblak – Molina, Witsel, Savić, Reinildo – Koke – Correa, Lemar, De Paul, Griezmann – Morata.
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
- Im Kader von Real Madrid gibt es nur ein Comeback zu verzeichnen. Denn David Alaba ist wieder fit, nachdem er die letzten vier Partien mit Problemen in der Wade verpasst hatte. Seit Dienstag trainiert Real Madrids Abwehrchef wieder mit der Mannschaft und steht dementsprechend zur Verfügung. Bei Aurélien Tchouaméni gilt das aber nicht, wie Ancelotti auf der Pressekonferenz verriet: „Ihm fehlen noch Trainingseinheiten mit der Mannschaft.“ Neben Tchouaméni war zwar auch Eden Hazard im Training dabei, nachdem er in Bilbao (2:0) aufgrund einer Knöchelverstauchung gefehlt hatte, aber auch der Belgier habe laut Ancelotti „nur partiell trainiert“. Zudem fallen Dani Carvajal und Lucas Vázquez aus, die ebenfalls bald wieder fit sein dürften. Für das zweite Derbi Madrileño der Saison stehen aber „nur“ 20 Spieler der ersten Mannschaft zur Verfügung, weswegen Ancelotti zwei Canteranos hinzu nimmt: Mario Martín und Sergio Arribas aus der Castilla. Immerhin: der zuletzt schmerzlich vermisste Abwehrchef Alaba ist wieder fit – und könnte im Pokal-Viertelfinale auch direkt wieder in die Startelf rücken. Und auch Eduardo Camavinga hat nach seinen zuletzt starken Auftritten die Aussicht auf einen Einsatz von Beginn an.
- Nicht dabei: Aurélien Tchouaméni (Wadenverletzung), Lucas Vázquez (Syndesmose-Verstauchung), Daniel Carvajal (muskuläre Probleme), Eden Hazard (Knöchelverstauchung)

Die Stimmen zum Spiel
Carlo Ancelotti (Cheftrainer Real Madrid): „Es ist ein Derby, das wir wie alle anderen besonders vorbereiten. Es ist ein besonderes Spiel gegen einen wie immer starken Gegner. Wir haben Lust und sind hoffnungsvoll, kehren nach zwei Monaten in unser Stadion zurück. Darauf haben wir Lust, vor allem in so einem Spiel, einem Derby.“
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Diego Simeone (Cheftrainer Atlético Madrid): „Wir haben uns seit der WM verbessert, offensiv mehr Möglichkeiten, um Gefahr vor dem Tor zu kreieren und im Team arbeiten wir sehr gut. Die Spieler sind sehr engagiert, enthusiastisch und voller Vorfreude. Es wird ein wichtiges K.o.-Spiel gegen ein sehr starkes Team mit einem Trainer, den ich sehr bewundere.“
Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: In der Copa del Rey trafen Real und Atlético bislang 23-mal aufeinander. Zehnmal siegte Real, siebenmal Atlético und sechs Spiele endeten remis. Insgesamt standen sich die beiden Madrider Vereine wettbewerbsübergreifend bislang schon in 211 Pflichtspielen gegenüber. Dabei fällt die Bilanz klar pro der Blancos aus, die 107-mal siegten. 51 Duelle endeten unentschieden und 53-mal setzten sich die „Rojiblancos“ durch. Torbilanz: 351 zu 264 aus Sicht von Real.
- DUELL DER TRAINER: Insgesamt ist es Simeones bereits 37. Duell mit den Blancos. Gewonnen hat er bislang zehn, elfmal gab es ein Remis und 16-mal eine Niederlage. Für Ancelotti ist es derweil sein insgesamt 20. Duell mit Atlético. Seine bisherige Ausbeute: acht Siege, fünf Remis und sieben Niederlagen.
- WIEDERSEHEN: Mit Mario Hermoso, Marcos Llorente und dem im Sommer nach seiner zweijährigen Leihe zu Juventus zurückgekehrten Álvaro Morata sowie dem von Tottenham ausgeliehenen Sergio Reguilón kicken gleich vier ehemalige Blancos bei Atlético, wobei Hermoso der einzige aus dem Quartett ist, der es bei Real zu keinem Profispiel brachte und lediglich für die Castilla auflief. Auf der anderen Seite stand Thibaut Courtois von 2011 bis 2014 auf Leihbasis vom FC Chelsea bei den „Rojiblancos“ zwischen den Pfosten.
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