Vorbericht

Halbfinal-Hinspiel in der Copa: Real gegen Barça in der Favoritenrolle

Der 251. Clásico steht an – und dann ist es auch noch ein Pokalspiel. Real Madrid und der FC Barcelona kämpfen gegeneinander um den Finaleinzug in der Copa del Rey. Wer sich die bessere Ausgangslage verschaffen wird: Carlo Ancelottis oder Xavis Team? Alle Infos zum Halbfinal-Hinspiel im spanischen Pokal (Donnerstag, 21 Uhr).

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Carlo Ancelotti Xavi Hernández Real Madrid FC Barcelona
Ancelotti will Xavi nach der letzten Clásico-Pleite eins auswischen – Fotos: Getty Images

Die Ausgangslage

  • Real Madrid hat im Clásico etwas gut zu machen! Die Blancos verloren im Januar in Saudi-Arabien im Finale der Supercopa mit 1:3 gegen den FC Barcelona und wollen sich nun revanchieren. Die Chance dafür bietet sich den Madrilenen am Donnerstagabend im Halbfinal-Hinspiel der Copa del Rey im Estadio Santiago Bernabéu (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei verschiedenen TV-Anbietern). Der Vorteil mag aufseiten der Königlichen liegen. Die Merengues spielten zuletzt im Derby gegen Atlético zwar nur 1:1, besiegten dafür zuvor den FC Liverpool sensationell mit 5:2. Der FC Barcelona verlor dagegen zuletzt zweimal in Serie: Gegen Almería mit 0:1 und gegen Manchester United 1:2, womit man aus der Europa League ausschied. Damit riss auch Barças Ungeschlagen-Serie von wettbewerbsübergreifend 18 Partien ohne Niederlage. Das Hinspiel sei zwar laut Trainer Carlo Ancelotti nun nicht das entscheidende Spiel, aber wir können einen Vorsprung erzielen“, sagte er auf der Pressekonferenz und bekräftigte: „Lust haben wir nicht, weil wir uns für die Supercopa revanchieren wollen. Wir haben Lust, weil wir einem Titel nahe sind. Und wenn diese Mannschaft einem Titel nahe ist, wird es heißer im Kessel.“ Hinter dem Halbfinal-Hinspiel verbergen sich aber noch mehr Chancen, zumal sich der Sieger einen psychologischen Vorteil verschaffen würde – gerade in Hinblick auf die aktuell in LaLiga vorhandene Differenz von sieben Punkten zwischen dem Tabellenführer aus Barcelona und dem Verfolger aus Madrid. In der Primera División steht der nächste Clásico schon am 19. März (21 Uhr) an, ehe am 5. April (22 Uhr) im Camp Nou das Halbfinal-Rückspiel steigt. Ob Real nun endlich die 20. Copa-Trophäe abräumt? Seit 2014 triumphierten die Madrilenen schon nicht mehr im Pokal.

    Der Gegner

    • Angesichts der beiden jüngsten Rückschläge sieht sich der FC Barcelona im Clásico nicht in der Favoritenrolle. „Für mich ist Real Madrid momentan der Favorit. Sind sind der aktuelle Meister und Titelträger der Champions League. Daher denke ich, dass sie der Favorit sind“, erklärte Coach Xavi Hernández auf der Pressekonferenz vor dem Hinspiel und führte aus: „Es ist ein sehr schwerer Gegner, der in einer guten Verfassung ist – siehe das Spiel in Liverpool oder das Remis gegen Atlético Madrid. Wir sind eine Mannschaft, die sich im Prozess des Aufbaus befindet.“ Doch obendrein muss Barça im Bernabéu ohne drei eigentlich unverzichtbare Stammspieler auskommen: Robert Lewandowski (Oberschenkel) ist neuerdings verletzt, Ousmane Dembélé und Pedri schon etwas länger. Noch offen, wie die Ausfälle – speziell in der Offensive – kompensiert werden. Immerhin: Ansu Fati meldet sich zurück. Die Nummer 10 der Blaugrana war nach dem Europa-League-Aus für das Almería-Spiel mit einer Knieprellung ausgefallen, hat diese inzwischen aber wieder auskuriert. Abzuwarten bleibt indes, ob Andreas Christensen starten kann. Den Dänen plagten am Mittwoch Medienberichten zufolge noch Knöchelbeschwerden. Sollte Barça ins Finale einziehen und den Titel holen, wäre es der erste seit 2021. Insgesamt triumphierten die Katalanen schon 31-mal in der Copa del Rey und sind damit Rekordsieger.

    Voraussichtliche Startelf: Ter Stegen – Araújo, Koundé, Christensen, Balde – Roberto, Busquets, de Jong – Raphinha, Ferran, Gavi.

    Personelles und voraussichtliche Aufstellung

    • Real Madrids Kader für den Clásico im Halbfinal-Hinspiel der Copa del Rey steht fest und beinhaltet einen Rückkehrer: Rodrygo Goes ist wieder fit. Der 22-jährige Brasilianer verpasste nach seiner Auswechslung gegen Liverpool nur das Derby gegen Atlético, meldet sich für den Clásico aber wieder zurück und steht zur Verfügung. Zudem dabei: Castilla-Mittelstürmer Álvaro Rodríguez, der zuletzt bei zwei Joker-Einsätzen zwei Torbeteiligungen sammelte. Zwei Leistungsträger fallen unterdessen aus: Ferland Mendy und David Alaba. Immerhin: Der Franzose arbeitet teilweise schon wieder individuell auf dem Rasen. Für den Kracher am Donnerstagabend im Bernabéu muss Ancelotti allerdings auf jene zwei wichtige Spieler verzichten – „nur“ zwei, zumal es bei Barça drei sind. Abzuwarten bleibt unterdessen vor allem, wie Ancelotti im Mittelfeld aufstellen wird. In der Zentrale wären beide Optionen denkbar: Aurélien Tchouaméni oder Eduardo Camavinga. Die Auflösung dürfte wie gewohnt rund zwei Stunden vor Anstoß folgen.
          Real Madrid voraussichtliche Startelf gegen FC Barcelona
          So könnte Real Madrid gegen den FC Barcelona beginnen – Grafik: REAL TOTAL

          Die Stimmen zum Spiel

          Carlo Ancelotti (Cheftrainer Real Madrid): „Wir bereiten das Spiel wie immer mit Selbstvertrauen vor. Es ist wichtig, bei so einer Partie Persönlichkeit und Mut zu haben, um offensiv und defensiv komplett zu spielen. Wir haben wie immer Lust auf diese Partie, denn das sind die schönsten Spiele für einen Spieler. Es ist ein sehr, sehr wichtiges Spiel, wir sind dem Finale nahe.“

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          Xavi Hernández (Cheftrainer FC Barcelona): „Wir müssen mehr denn je ein Team sein, in der Verteidigung, im Angriff, in der Strategie… wir müssen den Ball haben, mutig sein, Persönlichkeit haben, Ballverluste minimieren… sie haben starke Spieler und nutzen Ballverluste aus. Wir müssen mit Persönlichkeit spielen und unseren Spielstil anwenden, so wie wir es im Supercup getan haben.

          Statistiken und Besonderes

          • GESAMTBILANZ: Real Madrid und der FC Barcelona duellierten sich bislang wettbewerbsübergreifend in 250 Clásicos. Dabei fällt die Bilanz knapp zugunsten der Königlichen aus, die 101-mal siegten. Barça jubelte 97-mal und 52-mal gab es ein Remis. Torbilanz: 418 zu 409 aus Sicht der Madrilenen.
          • DUELL DER TRAINER: Ancelotti (63) und Xavi (43) sind Trainer aus verschiedenen Generationen. Nicht nur knapp 21 Jahre trennen die beiden beim Alter voneinander, sondern auch sechs Clásicos. Als Trainer von Real Madrid bestritt Ancelotti bislang zehn Partien gegen den FC Barcelona, bei Xavi waren es umgekehrt erst vier. Ancelottis Bilanz: fünf Siege, fünf Niederlagen. Xavis Bilanz: zwei Siege, zwei Niederlagen. Während Ancelotti 2014 zum ersten und bislang letzten Mal mit Real die Copa gewann, krönte sich Xavi als Spieler dreimal zum spanischen Pokalsieger.
          • BUSQUETS VOR REKORDEINSATZ: Sergio Busquets steht derzeit bei 45 Clásico-Einsätzen – und hat damit genauso viele wie Sergio Ramos und Lionel Messi. Der Barça-Kapitän kann nun am Donnerstagabend zum Rekordspieler in der Clásico-Historie avancieren. Karim Benzema steht derweil vor seinem 41. Einsatz. Die meisten Siege feierte übrigens Real Madrids verstorbener Ehrenpräsident Francisco „Paco“ Gento (21 von 42), gemeinsam mit Busquets’ 21 – auch hier kann der Katalane alleine auf Platz eins stehen.
          • K.O.-DUELLE IM CLÁSICO: Bereits 18-mal hatten die beiden Teams die Gelegenheit, den Kontrahenten aus einem Wettbewerb zu werfen und selbst weiter zu kommen. Vor dem Supercopa-Halbfinale 2022 (Real gewann 3:2 nach Verlängerung) gingen in der Copa del Rey sechs an Real (1916, 1942, 1962, 1970, 1993, 2013) und sieben an Barça (2016, 1954, 1957, 1959, 1997, 2012, 2019), dazu kommen vier Aufeinandertreffen in der Champions League: 1960 und 2002 jubelten die Merengues, 1961 und 2011 die Blaugrana. Macht: 9:9! Steht es nach dem Copa-Halbfinale 10:9 oder 9:10?

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          Kommentare
          Wenn ich mir die aktuelle Tabelle an sehe und den letzten Classico, da ist für mich Barca in der Favoritenrolle. Glaube es liegt uns mehr der Aussenseiter zu sein......Siehe CL letzten Jahres.
           
          Glaube es liegt uns mehr der Aussenseiter zu sein......Siehe CL letzten Jahres.

          Finde es auch irgendwie besser, wenn wir unterschätzt oder für tot gehalten werden und sich der Gegner zu sicher fühlt. Nur um anschließend sein blaues Wunder zu erleben. So wie letztes Jahr die hochnäsigen Pundits aus England während unserer Monster CL-Saison. Jamie Carragher kommt immer noch nicht klar. Wenn wir aber in der Favoritenrolle sind, neigt Real Madrid dazu, alles auf die leichte Schulter zu nehmen und das endet fast immer böse. Also, Konzentration und Anspannung hoch halten und den Weg ins Copa-Finale ebnen!
           
          Kroos und Modric starten lassen? Sehr mutig!
          Das wird sowas von nach hinten losgehen!
          Da muss jemand starten, der bereit ist Druck zu machen und keine Spieler die Druck nehmen!
          Man sollte mittlerweile nur noch einen von beiden starten lassen oder beide als Ersatzspieler.

          Versteht mich nicht falsch, ich bin denen sehr dankbar für alles und schätze beide Spieler sehr. Aber, wenn es der Mannschaft hilft, dass Kroos und Modric von der Bank starten und später als Einwechselungen kommen, dann muss man an die Mannschaft denken!
           
          Heute muss ein überzeugender sieg her.ein 1:0 oder 2:1 lässt einfach Zuviel Spielraum für Hoffnung seitens farca.wenn sie heute nich hoch verlieren muss man sich wieder das übliche pfeifen im Walde anhören und das nervt einfach.
          Schön wegknallen ,dann passt es
           
          Rüdiger sollte er aufgestellt werden. Sehe ich als Schwachpunkte. Jetzt wäre Alaba in der IV wichtig gewesen
           
          Die Spannung steigt Leute! Freuen wir uns auf ein fantastisches 4:1! Ich hoffe so sehr auf einen klaren Sieg! Es ist egal wer startet, denn alle sollten brennen und den Fokus auf Sieg haben. Wir haben eine offene Rdchnung zu begleichen. Hasta la Final vamos Real!
           

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