
Die Ausgangslage
- Die Tabellenführung in LaLiga hat sich Real Madrid am vorigen Spieltag zurückerobert, den Gruppensieg in der Champions League haben die Königlichen am Mittwoch mit einem 4:2 gegen SSC Neapel vorzeitig besiegelt. Die Stimmung bei Trainer Carlo Ancelotti und seinem Team ist dementsprechend vor dem 15. Spieltag in der Primera División gut. Dort geht es für den spanischen Rekordmeister gegen den FC Granada (18:30 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN). Innerhalb einer Woche ist es für die Blancos nach dem 3:0 gegen den FC Cádiz und dem Triumph gegen Napoli bereits das dritte Heimspiel im Estadio Santiago Bernabéu. Ganz klar: Die Merengues wollen den Sieges-Hattrick perfekt machen. Zumal Real Madrid mit 35 Zählern punktgleich mit Girona ist, das seinerseits bereits um 14 Uhr daheim gegen den FC Valencia antritt. Ein erneuter Patzer der Katalanen würde den Madrilenen also gegen Granada helfen. Doch so oder so: Ancelotti will gegen die Andalusier als Sieger vom Platz gehen. Für das weiße Ballett ist es angesichts der jüngeren Bilanz eine Pflichtaufgabe: die letzten 14 LaLiga-Spiele gegen Granada wurden allesamt gewonnen – nur gegen Rayo Vallecano gewann man bisher mehr Spiele und zwar von Dezember 2000 bis Dezember 2018 in Folge 17. Daneben hat Real Madrid gegen die Südspanier von seinen bis dato 26 Heimspielen im spanischen Fußballoberhaus 23 für sich entschieden, zweimal remis gespielt und bloß einmal verloren: 0:1 im Januar 1974, es war zugleich die einzige Partie vor heimischem Publikum, in der man gegen Granada torlos blieb.
Der Gegner
- Für einen erneuten Triumph Real Madrids sollte obendrein sprechen, dass Granada abstiegsgefährdet ist. Die Andalusier liegen nach 14 Spielen mit sieben Punkten auf dem 19. und damit letzten Tabellenplatz LaLigas. Nur UD Almería besitzt mit drei Zählern noch weniger auf dem Konto. Auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz, den momentan RCD Mallorca innehat, sind es indes drei Punkte Rückstand. Um das Ruder rumzureißen, haben die Klubverantwortlichen bei Granada erst am letzten Sonntag einen Trainerwechsel vollzogen: Paco López musste nach knapp einem Jahr gehen, dabei hatte er die Andalusier nicht nur zum direkten Wiederaufstieg, sondern auch zur Meisterschaft in der Segunda División geführt. Am Montagnachmittag gab Granada dann den Nachfolger bekannt: Alexander Medina. Spannend: Der 45-jährige Uruguayer hat bisher noch nie in Europa trainiert, aber nachdem seine letzte Station beim argentinischen Klub Vélez Sarsfield im Februar endete, soll er nun Granada vor dem Abstieg bewahren. Nachdem man sich zuletzt von 2019 bis 2022 im spanischen Fußballoberhaus gehalten hatte und erst im letzten Sommer die Rückkehr in die Primera División bewerkstelligte, soll es schließlich nicht schon wieder eine Klasse tiefer gehen. Fraglich, ob aber ausgerechnet im Estadio Santiago Bernabéu der Befreiungsschlag und damit für Medina ein erfolgreiches Debüt gelingt. Granada ist wohlgemerkt schon seit elf LaLiga-Spielen am Stück sieglos bei vier Unentschieden und sieben Niederlagen. Während Real Madrid in den letzten 14 LaLiga-Partien siebenmal ohne Gegentor blieb, gab es für Granada im selben Zeitraum in jedem Spiel mindestens einen Gegentreffer zu beklagen. Bei bis dato 19:33 Toren ist nur Almería schlechter mit 16:37; Real Madrid besitzt unterdessen die beste Tordifferenz LaLigas mit 31:9 Treffern.
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
- Einen weiteren Ausfall hat Real Madrid im Kader nicht zu verzeichnen, dafür einen Rückkehrer. Jude Bellingham setzte im Abschlusstraining aus – der Brite hat Probleme an seiner Schulter, seinem Knöchel und ist laut Carlo Ancelotti etwas müde –, soll aber trotzdem zum Einsatz kommen, das ergab zumindest die Pressekonferenz. Auf dieser verriet Ancelotti auch, dass Kepa Arrizabalaga nach Verletzungspause zwar wieder fit sei, aber Andriy Lunin nochmal zwischen den Pfosten stehen soll. Bellingham und Kepa wurden nominiert, sieben andere Spieler jedoch nicht. Immerhin können Luka Modrić, Arda Güler und Aurélien Tchouaméni schon wieder individuell auf dem Rasen trainieren und dürften sich im Dezember noch zurück melden. Für die Langzeitpatienten Vinícius Júnior, Eduardo Camavinga, Éder Militão und Thibaut Courtois gilt das allerdings nicht. Dadurch bietet sich für einige Canteranos weiter die Chance, bei den Profis mitzumischen. Neben Nico Paz wurden entsprechend auch Mario Martín, Theo Zidane und Gonzalo García berufen. Rotieren dürfte Ancelotti indes: Pausen für Daniel Carvajal und Antonio Rüdiger sind denkbar, Lucas Vázquez und Kapitän Nacho Fernández winken daher Plätze in der Startelf.
- Nicht dabei: Luka Modrić (Überlastung), Vinícius Júnior (Muskelriss), Eduardo Camavinga (Außenbandriss), Arda Güler (Oberschenkel), Aurélien Tchouaméni (Fraktur), Thibaut Courtois (Reha nach Kreuzbandriss), Éder Militão (Reha nach Kreuzbandriss)

Die Stimmen zum Spiel
Carlo Ancelotti (Cheftrainer Real Madrid): „Das Ziel ist, den Lauf aufrechtzuerhalten, weiter Qualität im Spiel zu zeigen, Engagement an den Tag zu legen, die vor allem in dieser letzten Phase der Schlüssel war. Alle waren in der Lage, es an den Tag zu legen, damit die Mannschaft gute Ergebnisse einfährt.“
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Alexander Medina (Cheftrainer FC Granada): „Wir haben eine sehr gute Arbeitswoche hinter uns, wir konnten den Spielern die ersten Konzepte vermitteln, von denen wir glauben, dass sie wichtig sind, damit wir uns gegen Real Madrid stark fühlen. Die Spieler waren sehr aufnahmefähig. Ich sehe, dass sie sehr motiviert sind und wir werden ein großartiges Spiel machen, daran habe ich keine Zweifel. Die Mannschaft ist gut gelaunt und brennt darauf, sich aus dieser Situation zu befreien.“
Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: Real Madrid und der FC Granada stehen sich zum 53. Mal in einem Pflichtspiel gegenüber. Die Bilanz spricht klar für den spanischen Rekordmeister, der bislang 38 Siege einfuhr. Gerade mal acht Spiele endeten remis, Granada holte nur sechsmal den Sieg. Torbilanz: 133:48 aus Sicht Real Madrids.
- ALLE AUGEN AUF RODRYGO: Rodrygo Goes war in seinen letzten beiden LaLiga-Spielen an sieben Toren beteiligt. Der Brasilianer erzielte dabei vier Tore und legte drei auf – das sind so viele Torbeteiligungen wie in seinen vorherigen 22 LaLiga-Einsätzen zusammen, in denen er fünf Tore und zwei Assists verbuchte. Zudem traf er am Mittwoch beim 4:2-Erfolg gegen Napoli. Ob er seine Top-Form gegen Granda bestätigt?
- WIEDERSEHEN: Für drei Akteure im Kader des FC Granadas wird das Duell mit Real Madrid etwas Besonderes. Jesús Vallejo bestritt 31 Pflichtspiele für die Königlichen und ist seit Sommer zum zweiten Mal nach 2020 bis 2021 an Granada verliehen. Stürmer José Callejón trug in 77 Pflichtspielen das Trikot Real Madrids, verabschiedete sich 2013 und spielt seit 2022 für die Andalusier. Und Verteidiger Álvaro Carreras kickte von 2017 bis 2020 in der Jugend der Blancos und ist gegenwärtig von Manchester United an Granada ausgeliehen.
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