
Die Ausgangslage
- Das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League steht an: Real Madrid empfängt den FC Liverpool (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN). Der Vorteil liegt aufseiten der Königlichen: Die Madrilenen legten im Hinspiel an der Anfield Road nach 0:2-Rückstand eine Aufholjagd hin und setzten sich am Ende mit 5:2 durch. Der Vorsprung der Blancos vor dem Rückspiel beträgt demzufolge drei Tore. Allerdings warten noch mindestens 90 lange Minuten auf den Rekordsieger der Königsklasse. Denn des Weiterkommens sicher kann sich die Truppe von Trainer Carlo Ancelotti trotz eines komfortabel erscheinenden Vorsprung noch nicht sein. Das wissen die Merengues noch bestens aus der Vorsaison. Dort wurde es im Viertelfinale gegen den FC Chelsea trotz 3:1-Hinspiel-Sieg plötzlich im Rückspiel spannend: Die Londoner führten mit drei Toren, ehe das weiße Ballett mit zwei Toren nochmal zurückkam und sich letztlich durchsetzte. Auch 2017/18 war es nervenaufreibend im Viertelfinale: Nach 3:0 im Hinspiel gegen Juventus ging es im Rückspiel 1:3 aus, Real zitterte sich ebenfalls in die nächste Runde. Ob es gegen Liverpool nun ähnlich knapp wird? Die letzten beiden Aufeinandertreffen im Champions-League-Finale 2022 (1:0) sowie im Hinspiel entschied Real Madrid jedenfalls für sich – insgesamt ist man seit sieben Duellen unbesiegt. Und am vergangenen Wochenende konnte Ancelottis Ensemble mit einem 3:1-Sieg gegen Espanyol in LaLiga Selbstvertrauen tanken. Ein Blick auf die heutigen CL-Prognosen zeigt, dass die Königlichen, anders als im Hinspiel, nun als klarer Favorit in das Rückspiel gehen
Der Gegner
- Für Coach Jürgen Klopp und seine Mannschaft ging die Generalprobe vor dem Achtelfinal-Rückspiel indes in die Hose. Liverpool verlor in der Premier League bei Abstiegskandidat Bournemouth überraschend mit 0:1. Überraschend war jene Pleite vor allem deshalb, weil die „Reds“ zuvor noch Manchester United mit 7:0 weggefegt hatten. Für Klopps Auswahl steht diese Schwankung an Ergebnissen sinnbildlich für diese Saison. Den FA Cup und den League Cup hat der LFC als amtierender Titelträger bereits vorzeitig verspielt, in der Premier League rangiert man aktuell auf dem sechsten Tabellenrang und kämpft noch um das Mindestziel Champions-League-Qualifikation. Somit verbleibt für Liverpool in dieser Spielzeit quasi nur noch die Champions League, in der noch der Titel gewonnen werden kann. Für die Engländer wäre es nach 2019 der erste Henkelpott-Triumph, für Klopp während seiner Amtszeit am River Mersey sein zweiter. Doch eine Aufholjagd mit mindestens drei Toren im Estadio Santiago Bernabéu hinzulegen, gleicht einer Mammutaufgabe. Probieren werden es die „Reds“ selbstredend. Das aber ohne fünf Akteure. Calvin Ramsay, Thiago und Luis Díaz sind weiterhin verletzt, Kapitän Jordan Henderson (krank) und Shootingstar Stefan Bajčetić (Adduktorenschmerzen) fallen kurzfristig aus.
Voraussichtliche Startelf: Alisson – Alexander-Arnold, Konaté, van Dijk, Robertson – Milner, Jota, Fabinho – Salah, Darwin, Gakpo.
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
- Während Klopp auf fünf Spieler verzichten muss, hat Ancelotti nur einen einzigen Ausfall zu beklagen. Nur David Alaba fehlt im Aufgebot für das 18. von 19 Spielen innerhalb 69 Tagen – Ancelotti und Co. scheinen die Belastung gut gesteuert zu haben durch den Pflichtspiel-Marathon. Im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gibt es somit auch zwei Comebacks: Karim Benzema wurde zuletzt gegen Espanyol (3:1) geschont, wohingegen Ferland Mendy seit Ende Januar verletzt fehlte. Ob der 27-jährige Franzose direkt starten wird? Unwahrscheinlich, zumal Ancelotti eben viele Optionen zur Verfügung stehen und so Nacho Fernández wieder den Linksverteidiger machen dürfte. Wenn der Ball am Mittwochabend rollt, werden die Augen mal wieder auf Vinícius Júnior und Benzema gerichtet sein. Und das nicht ohne Grund: Im Hinspiel trafen beide doppelt, Vinícius war außerdem der Siegtorschütze im vergangenen Champions-League-Finale.
- Verletzt: David Alaba (Aufbautraining nach Muskelverletzung)

Die Stimmen zum Spiel
Carlo Ancelotti (Cheftrainer Real Madrid): „Die Message an das Team ist einfach: Wir müssen versuchen, so gut wie möglich zu spielen, so wie im Hinspiel. Wir werden nicht versuchen zu kalkulieren, sondern müssen ab der ersten Minute im Spiel sein. Wir müssen mit maximaler Intensität und Spielfreude in die Partie hineingehen und versuchen, sie zu gewinnen.“
» Jetzt mitdiskutieren in der REAL TOTAL-Community
Jürgen Klopp (Cheftrainer FC Liverpool): „Wenn ich der Einzige bin, der glaubt, dass wir eine Chance haben, ist das für mich in Ordnung. Wir werden es auf jeden Fall versuchen. Wir haben nichts zu verlieren, was besser ist, als alles zu verlieren, wenn man es so sieht. Aber ich möchte lieber Ancelotti sein. Wir freuen uns über diese Chance, die fast gleich Null ist, aber so ist der Fußball.“
Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: Der FC Liverpool und Real Madrid begegneten sich in bislang zehn Pflichtspielen. Dabei spricht die Bilanz für die Madrilenen, die sechs Siege holten. Ein Duell endete remis, dreimal gewannen die Engländer. Torbilanz: 16 zu zehn aus Sicht von Real Madrid.
- KLOPP VS. ANCELOTTI: Das Duell zweier Weltklasse-Klubs ist zugleich das Duell zweier Weltklasse-Trainer. Klopp gegen Ancelotti: Dieses Aufeinandertreffen gab es an der Seitenlinie bis dato zwölfmal. Die Bilanz: Ancelotti blickt gegen Klopp auf insgesamt sechs Siege, drei Unentschieden und drei Pleiten zurück – und hat damit die Oberhand.
- REAL FEIERT CL-JUBILÄUM: Das Achtelfinal-Rückspiel gegen Liverpool, das übrigens vom deutschen Schiedsrichter Felix Zwayer gepfiffen wird, ist Real Madrids bereits 300. Spiel in der zur Saison 1992/93 gegründeten Champions League. Wenig überraschend: kein anderer Klub hat mehr! Von den bisherigen 299 Partien im Rahmen der Königsklasse haben die Blancos 179 gewonnen, 635 Tore erzielt und acht Titel gewonnen – allesamt Rekorde, wobei auch die 65 Niederlagen und 329 Gegentore nicht gerade wenige sind. Auf dem Treppchen mit den meisten CL-Spielen: Bayern (280) und Barcelona (277).
- WIEDERSEHEN: Fabinho wechselte 2012 vom portugiesischen Rio Ave FC zu den Königlichen, lief dort 30 Mal für die Castilla auf und bestritt mit dem 6:2 gegen den FC Málaga am 8. Mai 2013 nur einen einzigen 14-minütigen Pflichtspieleinsatz für die Profis (sogar mit Tor-Vorlage), ehe er 2013 bei der AS Monaco ein neues Kapitel aufschlug. Seit 2018 steht der Defensivspieler beim LFC unter Vertrag, dieser läuft noch bis 2026, womit er einer von zehn Akteuren ist, der sowohl das weiße als auch das rote Dress trug.
Community-Beiträge