
Die Ausgangslage
- Real Madrid ist sportlich angekratzt! Und das aus einem guten Grund. Nach dem 1:2 in LaLiga gegen den FC Villarreal schleppten sich die Blancos in der Supercopa zwar ins Finale, unterlagen dort dem FC Barcelona aber deutlich mit 1:3. Nun haben die Königlichen die Möglichkeit zur Wiedergutmachung. Für die Madrilenen geht es am Donnerstagabend (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und im TV) mal wieder bei Villarreal zur Sache – und das nur zwölf Tage nach dem letzten Aufeinandertreffen im Estadio de la Cerámica. Diesmal begegnen sich die beiden Teams aber nicht in der Primera División, sondern im Achtelfinale der Copa del Rey. „Wir betrachten es als eine Chance, um schnell dieser schwierigen Situation zu entkommen, die in einer Saison in der Regel vorkommt“, bekräftigte Coach Carlo Ancelotti auf der Pressekonferenz vor dem Pokal-Kracher. Dabei werden die Merengues mit einem etwas mulmigen Gefühl nach Villarreal reisen. Im Estadio de la Cerámica ist Real wettbewerbsübergreifend immerhin schon seit sechs Pflichtspielen sieglos. Vor der letzten Niederlage gab es fünf Remis in Serie. Der letzte Auswärtserfolg datiert bereits vom Februar 2017 (3:2). Daneben bekleckerten sich die Königlichen in der vorigen Copa-del-Rey-Runde nicht mit Ruhm: Bei Viertligist CP Cacereño zitterten sich Ancelottis Spieler mit einem knappen 1:0 weiter. Zeit, um nun wieder das gewohnte Real Madrid zum Vorschein zu bringen – und die jüngste Form-Schwäche vergessen zu machen.
Der Gegner
- Souveräner erledigte der FC Villarreal seinen Job im Sechzehntelfinale der Copa del Rey. Das „Gelbe U-Boot“ fertigte den Zweitligisten FC Cartagena klar mit 5:1 ab. Diesen Erfolg gab es für Villarreal unmittelbar vor dem Sieg gegen Real Madrid in LaLiga. Im Anschluss kam die Mannschaft von Trainer Quique Setién am vergangenen Wochenende bei Celta Vigo aber nicht über ein 1:1 hinaus. Doch Setién setzte mit seinem Team immerhin seine Ungeschlagen-Serie von wettbewerbsübergreifend sechs Spielen ohne Niederlage fort. Der Nachfolger des zu Aston Villa abgewanderten Unai Emery gewann wettbewerbsübergreifend nach vier sieglosen Spielen zum Antritt (ein Remis, drei Niederlagen) fünf Partien nacheinander, ehe das jüngste Unentschieden gegen Celta folgte. Gegen Real Madrid soll diese Serie nun aus Sicht des „Gelben U-Boots“ ausgebaut werden. Zumal sich der kleine Klub aus dem 50.000-Einwohner-Städtchen zu einem echten Angstgegner entwickelt hat: Von den letzten 16 Duellen gewann Real nur fünf!
Voraussichtliche Startelf: Reina – Foyth, Albiol, Torres, Moreno – Capoue, Parejo, Baena – Chukwueze, Moreno, Pino.
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
- Auch der Kader für die Auswärtsaufgabe im Achtelfinale der Copa del Rey kommt bei Real Madrid geschwächt daher. Weil Ancelotti gegen Villarreal auf gleich zwei seiner Rechtsverteidiger verzichten muss, befindet sich erstmals der für gewöhnlich bei der Castilla spielende Vinícius Tobias im Aufgebot der Profis. Daniel Carvajal fällt neuerdings mit offenbar muskulären Problemen aus, dessen eigentlicher Ersatz Lucas Vázquez hatte sich bereits zuvor im Halbfinale der Supercopa de España gegen den FC Valencia schwerwiegender am Syndesmoseband verletzt. Ob Tobias, der im April 2022 bis Ende Juni 2023 von Shakhtar Donetsk ausgeliehen wurde, direkt starten wird? Eher unwahrscheinlich. Hinten rechts dürfte von Anfang an Routinier Nacho Fernández mitwirken, innen dafür erneut Antonio Rüdiger den verletzten David Alaba ersetzen. Neben dem Österreicher sowie Carvajal und Vázquez steht Real in Villarreal weiterhin auch Aurélien Tchouaméni verletzungsbedingt nicht zur Verfügung. Abgesehen davon ist auch Luka Modrić nicht dabei. Warum genau, ist bislang unklar. Ancelotti gab auf der Pressekonferenz zu verstehen: „Er kehrte von der WM zurück, seine Verfassung ist nicht optimal.“
- Nicht dabei: David Alaba (Wadenverletzung), Aurélien Tchouaméni (Wadenverletzung), Lucas Vázquez (Syndesmose-Verstauchung), Daniel Carvajal (angeschlagen), Luka Modrić

Die Stimmen zum Spiel
Carlo Ancelotti (Cheftrainer Real Madrid): „Titel sind immer wichtig für diesen Klub und für uns. Letztes Jahr hat uns dieser Titel viel Selbstbewusstsein für die Saison gegeben, hoffentlich passiert das bei dieser Supercopa auch. Wir sind sehr nah dran, weil es nur zwei Spiele sind. Wir müssen es gut machen, das Spiel gut vorbereiten, besser spielen als in der letzten Partie und dann versuchen, mit einem weiteren Titel nach Hause zu kommen.“
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Quique Setién (Cheftrainer FC Villarreal): „Ich bevorzuge es, gegen Mannschaften zu spielen, die am letzten Spieltag gewonnen haben. Sie wissen, dass Real Madrid selten zwei Spiele hintereinander verliert und das ist ein Nachteil. Es ist mir egal, ob sie derzeit in einer schwachen Verfassung oder müde sind. Ich bin sicher, dass sie hierher kommen und ihre beste Leistung abrufen wollen, um zu gewinnen. Sie sind verletzt, doch das macht sie noch viel gefährlicher.“
Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: Der FC Villarreal und Real Madrid trafen bis dato in 47 Pflichtspielen aufeinander. Dabei fällt die Bilanz klar pro der Madrilenen aus, die insgesamt 26 Siege verbuchten (allerdings nur fünf aus den letzten 16 Duellen). Nur fünfmal siegte Villarreal, zudem endeten 16 Duelle Remis. Torbilanz: 92:45 aus Sicht der Blancos.
- TRAUM VON DER COPA DEL REY: Während der FC Villarreal noch nie die Copa del Rey gewinnen konnte, will Real Madrid eine neunjährige Dürre besiegen. In der Saison 2013/14 gab es für die Madrilenen den 19. und bislang letzten Titel im spanischen Pokal. Damals war ebenfalls Ancelotti der Coach. In der Vorsaison war für die Blancos unter dem Italiener unterdessen im Viertelfinale gegen den Athletic Club aus Bilbao Schluss.
- WIEDERSEHEN: Duell zwischen dem FC Villarreal und Real Madrid heißt für zwei Akteure der Heimmannschaft zugleich Wiedersehen mit dem Ex-Klub: Innenverteidiger Raúl Albiol absolvierte von 2009 bis 2013 insgesamt 118 Pflichtspiele für den spanischen Rekordmeister und landete über die SSC Neapel beim „gelben U-Boot“. Dani Parejo entstammt sogar Reals Talentschmiede „La Fábrica“, brachte es jedoch nur auf fünf Einsätze für die Profis. Für den Mittelfeldmann ging es über Getafe und den FC Valencia zum FC Villarreal.
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