
Er wird einfach nicht müde. Jonathan Barnett ergreift seit inzwischen einigen Wochen ein ums andere Mal das Wort, um drei Dinge klarzustellen, wenn er über seinen prominentesten Klienten, Gareth Bale, spricht. Erstens: Er werde zu unrecht kritisiert. Zweitens: Er sei glücklich in Madrid. Und drittens, ganz wichtig: Er wolle unbedingt auch nächste Saison für Real auflaufen. Nichts anderes sei der Plan des Offensiv-Stars.
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Ob man dem Berater all diese Aussagen abkaufen kann? Wohl kaum. Während Trainer Zinédine Zidane nach REAL TOTAL-Informationen über den Sommer hinaus definitiv nicht auf Bale setzt, wird inzwischen sicher auch dieser zum Wohle seiner Karriere stark an einer Trennung und einer neuen Herausforderung interessiert sein.
Die Worte Barnetts, seinem Schützling gehe es in Spaniens Hauptstadt nach wie vor fabelhaft, beißen sich mit der sportlichen Situation. Seit Zidanes Rückkehr Mitte März wirkte Bale zwar in jeder der acht Partien mit, dabei musste er aber dreimal zunächst auf die Bank. Zweimal wurde er im Laufe der zweiten Halbzeit vom Feld geholt. Im neunten Spiel wird er, das steht schon fest, gar nicht in Erscheinung treten. Vor dem Duell mit dem FC Villarreal (16.15 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) schaffte es der während der Saison viel zu oft schwache Waliser gar nicht erst in den 19-köpfigen Kader. Der Tiefpunkt.
Eine Situation, die man auch noch schönreden könnte, wenn man behauptet, Zidane sei gütig und bewahre Bale vor den nächsten Pfiffen unzufriedener Fans im Santiago Bernabéu. Seine blassen Auftritte haben dort immer mehr Zuschauer satt. Unter dem Strich herrschen für Bale im sechsten Jahr bei den Madrilenen Umstände, die ihm sein Lachen rauben.
Das stellte auch REAL TOTAL beim Training am Samstag vor Ort einmal mehr fest.
Wie war das, Mr. Barnett? Bale sei glücklich?
Offen bleibt die Frage: Mit welchen Hintergedanken tätigt der 69-Jährige solche Aussagen?
Um vorauszusehen, wie es bei Bale weitergeht, genügt wahrscheinlich ein bloßer Blick zurück in den vergangenen Mai. Nachdem er Real in Kiew als Einwechselspieler mit einem Doppelpack gegen den FC Liverpool zum Champions-League-Titel geschossen hatte, gab er noch auf dem Spielfeld ein Interview, das angesichts seiner im Grunde genommen unveränderten Lage vor allem jetzt angebracht wäre. Er gab zu verstehen: „Ich muss jedes Wochenende spielen, was in dieser Saison nicht der Fall war. Ich muss mich mit meinem Berater zusammensetzen und sprechen. Vielleicht bleibe ich, vielleicht nicht.“
https://www.youtube.com/watch?v=i99vKhC1en8
Die Gedanken an einen Abschied waren also schon einmal da.
Und jetzt sollen sie völlig inexistent sein, Mr. Barnett?
2018 blieb Bale letztlich. Aber nur, weil Zidane ihm schlicht zuvorgekommen war und sich wenige Tage nach dem Finale verabschiedet hatte. Jetzt ist er aber wieder da – und bleibt das eine oder andere Jahr. Natürlich weiß Bale das. Alles andere als ein auch von ihm forcierter Wechsel käme bei der Gesamtlage fast schon einem Wunder gleich.
Möge Barnett sagen, was er wolle…
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