Reportage

Weniger Minuten als bei Real: Die bittere Realität des Marcos Llorente

Marcos Llorente hat einen schweren Stand bei seinem neuen Klub Atlético Madrid. Unter Trainer Diego Simeone kommt der Mittelfeldspieler sogar seltener zum Einsatz als in der vergangenen Saison bei Real Madrid.

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Für Marcos Llorente läuft es nicht rund – Foto: Juan Manuel Serrano Arce/Getty Images

Rodrigo-Erbe? Llorente gerät bei Atlético in Vergessenheit

MADRID. Er sah ein ambitioniertes Projekt und die Chance auf viele Spielminuten. Es war eine heikle Entscheidung, die Marcos Llorente da vor der Saison traf – aber er musste sie nach seinem Ermessen treffen. Er verließ seinen Jugendverein Real Madrid, um bei dessen Stadtrivale Atlético Madrid anzuheuern. Er ging in dem Glauben, den nächsten Schritt in seiner Karriere machen und zum Stammspieler in der europäischen Elite aufzusteigen zu können. Dieser Plan droht aber krachend zu scheitern, denn Llorente spielt wenig bei Atlético. Sogar noch weniger als bei Real. Trotz eines Preisschildes von 30 Millionen Euro. Trotz einer unverändert guten körperlichen Verfassung.

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Diego Simeone, der Trainer der “Rojiblancos”, gewährte dem 24-Jährigen bis dato nur 309 Spielminuten in allen Wettbewerben (elf Einsätze, alle in LaLiga). Zum Vergleich: Bei den Königlichen hatten in der vergangenen Saison nach der identischen Anzahl von Spielen noch 416 auf Llorentes Konto gestanden. Es grenzt fast schon an einer Demütigung für den gebürtigen Madrilenen, der sich anschickte, die Nachfolger des zum Manchester City transferierten Mittelfeldregisseurs Rodrigo im Wanda Metropolitano anzutreten und von Simeone noch als “fundamentaler Spieler” präsentiert wurde.

Nur ein Feldspieler kam seltener zum Einsatz als Llorente

Nach Stürmer Ivan Šaponjić (null Spielminuten) ist Llorente der Feldspieler mit der geringsten Spielpraxis bei Atlético. Der Neuzugang bestritt in der Liga noch keine einzige Partie über die volle Distanz, wurde entweder ein- oder ausgewechselt. Beim jüngsten 0:0 gegen den FC Villarreal ließ ihn Simeone gerade einmal sechs Minuten ran. Das Mittelfeld des argentinischen Übungsleiters besteht aktuell meist aus den Eigengewächsen Thomas Partey (26), Saúl Ñíguez (25) und Koke (27) sowie dem kurz vor dem Ablauf der Sommer-Transferperiode verpflichteten Routinier Héctor Herrera (29).

Wie lange sich Llorente das wohl noch gefallen lässt? Bei Real fühlte er sich bekanntlich unwohl in der Rolle des Reservisten – auch, weil Trainer Zinédine Zidane ihm nach seiner Rückkehr im vergangenen März mitteilte, andere vor ihm zu sehen. “Zidane konnte Marcos keine Minuten garantieren”, verriet Julio Llorente, der Onkel des ehemaligen spanischen U21-Nationalspielers, kurz nach dessen Vertragsunterzeichnung bei den “Colchoneros” und schob kritisch nach:“Keinem gefällt es, wenn er von seinem Chef erzählt bekommt, dass er ihn nicht unbedingt braucht. Also haben wir Marcos einen neuen Klub gesucht, der zu ihm passt.” Stand jetzt passt zwischen Atlético und Llorente aber ziemlich wenig.

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von
REAL TOTAL

Hier schreibt die Redaktion von REAL TOTAL, dem führenden Magazin über Real Madrid im deutschsprachigen Raum.

Kommentare
Das ist doch immer das Gleiche.

Mal völlig unabhängig von dem (ehemaligen respektive eventuell mal vorhanden gewesenen) Potenzial der genannten Spieler. Erst werden Leute wie Morata, Jese, Kovacic, Theo oder Llorente in den Himmel gelobt, als Jahrtausendtalente präsentiert. Zumindest solange, bis sie keine Lust mehr haben auf der Bank zu sitzen. Dann heißt es nur noch die "Ungeduldigen", "Geldgeilen", "Verlierer", "Verräter", "haben sich die Karriere versaut", "nicht das nötige Potenzial/Mindset für Madrid". Wirklich jedes Mal das Gleiche.

Bin wirklich gespannt, wer aus unserem gegenwärtigen Talentpool (Vini, Rodry, Jovic, Militao, Lunin, Kubo, Brahim,...) der Nächste sein wird, der derartig tituliert werden wird.

Du sprichst mir aus der Seele damit, ganau das finde ich sowas von nervig. Und ich sehe es schon kommen das ein Jovic nach 2-3 Jahren Bank kein bock mehr hat und es dann wieder heißt ja er war halt zu ungeduldig oder er hatte eh nie die "klasse" für Madrid.
 

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