
„Hätten etwa drei Millionen Euro bezahlen müssen“
BARCELONA/MADRID. 14 Punkte Vorsprung vor Real Madrid in der spanischen Liga sind dem FC Barcelona nicht genug. Um das Triple anzuvisieren, verstärken die Katalanen ihren Kader weiter. Mit Philippe Coutinho kommt vom FC Liverpool mit sofortiger Wirkung einer der besten Spieler der englischen Premier League – für 160 Millionen Euro. Dabei hätte es den 25-Jährigen einst beinahe zu Real verschlagen. Im Sommer 2008, vor fast zehn Jahren, waren sich die Königlichen sogar schon mit dem Brasilianer einig. Zumindest behauptet das Miguel Ángel Portugal, Ex-Chefscout des Klubs.
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„Alle Berichte über ihn waren vielversprechend. Die Entscheidung, ihn nach Madrid zu holen, war gefallen. Wir hätten etwa drei Millionen Euro bezahlen müssen“, verriet Portugal der spanischen Sportzeitung MARCA. Coutinho war damals erst 16 und spielte in seiner Heimat bei CR Vasco da Gama. Portugal flog sogar höchstpersönlich nach Rio de Janeiro, „um ihn zu beobachten und mit seinen Eltern zu sprechen“. Dass der Deal am Ende doch scheiterte, lag aber keineswegs an Coutinho. Reals damalige sportliche Leitung um Präsident Ramón Calderón machte den Transfer zunichte. „Als ich aus Brasilien zurückkam, sagte Calderón mir plötzlich, dass wir einen anderen Spieler gekauft hätten: Alípio, einen 16-Jährigen Brasilianer von Rio Ave aus Portugal“, berichtete der Talentsucher.
Alípio spielt jetzt in Brasiliens dritter Liga
Das Ende vom Lied: Alípio entpuppte sich als totaler Fehleinkauf. Er sollte über die Castilla an die erste Mannschaft herangeführt werden, brachte es in der B-Mannschaft der Blancos aber lediglich auf zwei Einsätze. Als er auch bei Benfica Lissabon nicht Fuß fassen konnte, wurde er nach Stationen in Griechenland und Zypern sogar bis in die Vereinigten Arabischen Emiraten verscherbelt. Mittlerweile ist das gescheiterte Talent zurück in Brasilien. Beim Drittligisten Tombense FC. Und Coutinho? Schlug bekanntermaßen einen völlig anderen Weg ein. Über Inter Mailand und Espanyol Barcelona kam der Rechtsfuß nach Liverpool und explodierte. So sehr, dass Barça bereit ist, das Fünfzigfache der Summe zu bezahlen, die Real 2008 hätte auf den Tisch legen müssen.

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