
Casilla vertritt Navas – Benítez setzt auf 4-3-3
MADRID. Real Madrid wäre nicht Real Madrid, wenn nur die erste Elf 1A-Qualität besitzen würde. Auch am 10. Spieltag gegen UD Las Palmas musste Cheftrainer Rafael Benítez mit Karim Benzema, Gareth Bale, James Rodríguez, Daniel Carvajal, Sergio Ramos und Keylor Navas gleich auf sechs seiner Stammkräfte verzichten. Zwischen den Pfosten stand erstmals in einem Pflichtspiel Kiko Casilla, die Verteidigung bildeten Danilo, Raphaël Varane, Nacho Fernández und Kapitän Marcelo. Luka Modric, Carlos Casemiro und Toni Kroos im Dreier-Mittelfeld, im Dreier-Angriff Isco, Cristiano Ronaldo und Jesé Rodríguez. Und die Mannschaft tat das, was sie am liebsten tut: gewinnen. Doch der Reihe nach.
Vom Anstoß weg kontrollierten die Merengues die Partie im heimischen Estadio Santiago Bernabéu und preschten umgehend in die Offensive. Warum denn auch nicht? Nachdem man den Ball übernahm und den Aufsteiger von der kanarischen Insel Gran Canaria in dessen eigene Hälfte zwang, durfte das Publikum bereits früh jubeln. Gerade einmal vier Minuten waren gespielt, als Las Palmas das runde Leder im Spielaufbau leichtfertig herschenkte, Jesé seinen Mitspieler Casemiro bediente und dessen Pass in den Strafraum Isco erreichte. Abschluss mit links aus halbrechter Position – Tor. 1:0.
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Real blieb wenig überraschend dominant und hatte nach zehn Minuten satte 72 Prozent Ballbesitz auf seiner Seite. Die in gelb und blau gekleideten Gäste liefen nur hinterher und verteidigten, mussten nach 14 Minuten aber schon wieder einen Rückschlag verkraften. Marcelo mit einer optimalen Hereingabe aus dem linken Halbfeld, die Ronaldo nicht ungenutzt ließ. Aus zehn Metern Entfernung verwandelte der portugiesische Weltfußballer das Spielgerät per Kopf zum 2:0 für die Hausherren.
Weil sie das Geschehen vollkommen im Griff hatten und Las Palmas bis dahin keinerlei Gefahr ausstrahlte, gingen die Gedanken nach bereits einer Viertelstunde zu einem weiteren Schützenfest an der Concha Espina. Aber: Falsch gedacht. Der Liga-Neuling näherte sich dem Gehäuse der Königlichen von der linken Seite kommend erstmals gefährlich, doch erst konnte der ansonsten nahezu beschäftigungslose Casilla abwehren und der Ball schließlich von seinen Mitspielern endgültig geklärt werden (19.).
Great start from the boys! 2-0 #halamadrid pic.twitter.com/qZ8jaN4fMN
— Gareth Bale (@GarethBale11) 31. Oktober 2015
Las Palmas verkürzt, doch Real antwortet zügig
Nachdem Isco das 3:0 bei einem schnellen Gegenangriff in der 34. verpasste, gelang es Las Palmas praktisch aus dem Nichts, zu verkürzen. Eine Eckball-Hereingabe von rechts verwandelte Hernán Santana per Kopfball-Aufsetzer zum 1:2 aus der Sicht der Mannschaft von Quique Setién. Die mitgereisten kanarischen Fans riefen „Si se puede“, so viel wie: „Ja, es ist möglich“. Die Underdogs schöpften neuen Mut, doch Real machte schnurstracks klar, wer der Herr im Haus ist. Nicht nur, indem man das Spiel mit Ballbesitz wieder beruhigte, sondern insbesondere aufgrund dessen, was in der 43. Minute geschah: Jesé stellte die alte Differenz wieder her und netzte zum 3:1 ein. Im Sechzehner zog die Nummer 20, die in Las Palmas geboren wurde, nach innen und beförderte die Kugel humorlos ins Netz.
Modric raus, Vázquez rein – System-Umstellung zur Pause
Eine komfortable Führung zum Pausentee. Benítez dachte in der Kabine offenbar schon an die Champions-League-Partie am Dienstag gegen Paris St. Germain (20:45 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker), nahm Modric vom Rasen und brachte für ihn den offensiveren Lucas Vázquez, was zugleich eine System-Umstellung nach sich zog. Casemiro und Kroos bildeten im 4-2-3-1 die Doppel-Sechs, davor Vázquez, Isco und Jesé. CR7 in der Spitze.
Anders als die taktische Ausrichtung blieb das Bild, das die Madridistas nach dem Seitenwechsel zu sehen bekamen, dasselbe. Die Blancos bestimmend, wenngleich sie aufgrund des Resultats verständlicherweise den Fuß nicht mehr ganz auf dem Gaspedal hatten. Wie Real setzte auch Las Palmas hin und wieder Nadelstiche, schaffte es gegen defensiv kompakt stehende Gastgeber allerdings kaum, sich gute Gelegenheiten herauszuspielen. Die gefährlichste Szene resultierte aus einem Freistoß, den Casilla glänzend parierte (56.). Gegen PSG wird er sicherlich mehr zu tun bekommen, sofern Navas ein weiteres Mal passen muss. Dank des Dreiers bleibt der spanische Rekordmeister auch nach dem 10. Spieltag Spitzenreiter in der Primera División. Nach dem europäischen Kräftemessen mit dem französischen Meister gastiert das weiße Ballett am kommenden Sonntag beim FC Sevilla (21 Uhr).
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