
Carvajal verletzt, Nacho lange außen vor, Hakimi nicht dabei
MADRID. Daniel Carvajal ist verletzt, Nacho Fernández nach seiner rund einmonatigen Zwangspause ein noch zu großes Risiko und Achraf Hakimi mit seinen erst 19 Jahren kein Thema: Real Madrid war vor einem Champions-League-Halbfinal-Rückspiel auf der rechten Abwehrseite personell schon mal besser aufgestellt als aktuell.
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Chefcoach Zinédine Zidane bleibt kaum eine andere Wahl, als Lucas Vázquez die vakante Position für den Showdown gegen den FC Bayern München (20:45 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und im Free-TV) anzuvertrauen. Die einzig denkbare Alternative wäre nur noch, Sergio Ramos nach knapp sieben Jahren für 90 oder 120 Minuten wieder vom Zentrum nach Außen zu ziehen. Problem: Einerseits könnte er dann selbst nicht gleichwertig ersetzt werden. Und andererseits hält der Kapitän nichts von diesem Gedankenspiel. „Für mich kommt das nicht infrage. Ich bevorzuge die Mitte“, machte Ramos am Montag deutlich.
Zwischen Zuversicht und Skepsis
Dass aus der Offensive ausgerechnet Vázquez zum Auserwählten für die Carvajal-Vertretung erklärt wird, ist kein Zufall. In der Vergangenheit half er auf jener Position hin und wieder bereits aus. Zwar mag der Spanier mit seinen 1,73 Metern und 70 Kilogramm nicht die besten Voraussetzungen eines knüppelharten Verteidigers mitbringen, jedoch sind ihm Begriffe wie Kampf, Einsatz, Engagement oder Aufopferung alles andere als fremd. Im Gegenteil. Dazu trägt auch das Trikot bei, das er trägt. Der 26-Jährige ist nicht nur Real-Profi, sondern durch und durch ein Madridista.
Als solcher hat er schon zu genüge bewiesen, dass auf ihn Verlass ist. Er gibt stets sein letztes Hemd. „Immer, wenn er gespielt hat, ist Lucas den Ansprüchen gerecht geworden. Wenn er darum gebeten wird, wie ein Soldat zu spielen, dann erfüllt er seine Aufgabe in Perfektion“, lobte Jorge Valdano, einst unter anderem Spieler und Trainer bei den Königlichen, Vázquez bei dem Radiosender ONDA CERO.

Der 62-jährige Argentinier, der Reals 2:1 im Hinspiel vor Ort verfolgt hatte, zeigt jedoch auch Skepsis. „Lucas hat nicht das nötige Handwerk, um als Außenverteidiger zu agieren“, so Valdano. In der Allianz Arena habe das einige Minuten gut funktioniert, als Carvajal nach 67 Minuten ausgewechselt werden musste. „90 Minuten sind aber eine andere Sache.“
Eins gegen eins mit Ribéry
So wie in der Schlussphase bei dem ersten Aufeinandertreffen bekommt es der eigentliche Angreifer nun noch länger und intensiver mit Franck Ribéry zu tun. Der Franzose war letzte Woche trotz seiner bereits 35 Jahre der stärkste Bayern-Star. Vázquez erwartet seine schwerste Prüfung. Eine sicherlich noch schwierigere als am 28. Mai 2016, als er beim Elfmeterschießen im Endspiel gegen Atlético traf. Der Weg nach Kiew führt auch über ihn.
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