
Letzten Spiele: Chancen en masse aber keine Treffer
MADRID. Gegen den FC Barcelona vier Torschüsse, gegen Athletic Bilbao gleich acht Torschüsse – herausgekommen ist dabei kein einziger Treffer. Von sechs durchaus möglichen Punkten zum Jahresabschluss fährt Real Madrid aufgrund zweimal 0:0 nur zwei läppische Punkte ein. Auch gegen den FC Valencia noch vor dem Clásico hatten die Königlichen schon vier Torchancen, nutzten davon aber nur eine und die durch einen Last-Minute-Treffer in der fünften Minute der Nachspielzeit. Es hätte ein optimales Jahresende werden können. Man hatte die Chance, vor Barça an der Spitze der Liga zu stehen – nun sind es zwei Punkte Abstand.
2019 insgesamt 54 Spiele gespielt, erzielten die Blancos dabei lediglich 115 Tore. Es ist ein Tiefstwert in den letzten zehn Jahren. Hinten hingegen sieht die Statistik erfreulicher aus: Dort hat die Truppe von Trainer Zinédine Zidane nur 65 Treffer kassiert, sprich 1,2 pro Spiel. Doch was nützt es, wenn vorne nicht die Tore gemacht werden? Mit zahlreichen Remis, davon hat Real in 18 Ligaspielen schon sieben geholt, wirst du am Ende nicht Meister.
Was passiert, wenn Benzema nicht trifft, hat sich gezeigt
“Es ist weder Pech noch mangelnde Durchschlagskraft. Wir werden genau so weitermachen, denn dann wird der Ball reingehen”, meinte Zidane im Anschluss an die erneute Nullnummer am Sonntagabend gegen Bilbao. Chancen en masse haben die Königlichen ja vor dem gegnerischen Tor, doch die Effektivität ließen sie gerade in dieser Liga-Hinrunde vermissen. Es reicht nicht nur ein Karim Benzema, der die Tore macht. Der Franzose steht immerhin bei zwölf Ligatoren, doch was passiert, wenn der 32-Jährige so wie gegen Barça und Bilbao mal nicht trifft, hat sich gezeigt.
Es gibt keinen der ansonsten die Tore bei Real macht. Vielmehr sind es Zufallsschützen, die die Treffer erzielen. Das spiegelt sich alleine darin wider, dass Sergio Ramos mit drei Toren hinter Reals Nummer 9 in der internen Torschützenliste liegt. Ein Luka Jović hingegen vermag sich bislang noch nicht als effektiver Backup zu entpuppen. Ist er eventuell auch gar nicht für diese Rolle geschaffen. Mariano Díaz, der hat keine Chance bekommen und wird Madrid auch im Januar höchstwahrscheinlich verlassen.
Real benötigt laut Zidane „absolut keinen neuen Stürmer“
Sollten die Königlichen neben Benzema und Jović einen weiteren Stürmer holen? Einen, der Tore garantieren kann? “Nein. Wir benötigen absolut keinen neuen Stürmer”, machte jedenfalls Zidane klar. Soll es also mit den altbekannten Kräften weitergehen. Da bleibt nur noch zu hoffen, dass Eden Hazard nur Rückrunde so schnell wie möglich zurückkehrt und vor allem so schnell wie möglich wieder in Form kommt. Was der Belgier drauf hat, das hat er spätestens unmittelbar vor seiner Verletzung unter Beweis gestellt. Ein Spieler, der auch das Risiko mit Zug zum Tor sucht. Bislang fehlte aber auch ihm das Glück und so war es bislang nur ein Saisontor gegen Granada.
Kylian Mbappé das fehlende Puzzlestück?
Durch eine gute Verteidigung wirst du Meister, durch einen guten Sturm entscheidest du Spiele. Die Zauberformel, um am Ende der Saison an der Spitze stehen zu können. “Wenn wir ruhig bleiben und weitermachen, denn wir machen die Dinge momentan durchgängig gut, werden wir gewinnen”, betonte Reals Trainer weiter. Eines ist aber klar: Es muss sich etwas ändern und bessern, ansonsten gehen auch in der Rückrunde noch zu viele Punkte flöten.
Möchte Zidane zwar im Januar keinen Stürmer verpflichten, so dürfte er im Hinblick auf die neue Saison dennoch einmal mehr mit dem Namen Kylian Mbappé liebäugeln. Wäre der Torjäger von Paris Saint-Germain nicht einer, der neben Benzema die Tore erzielen könnte? Definitiv. Ob ein Transfer jedoch bereits im Sommer zu realisieren ist, ist das andere Ding. Was bis dahin gemacht werden kann: Hoffen und abwarten, dass es in Zukunft (bis dahin) toremässig wieder besser wird.
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